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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flammen ausging. Sie gaben keine Wärme ab. Suko kannte es. Höllenfeuer reagierte ähnlich. Und entwischen konnte er nicht.
    Wenn er versuchte, den Spiegel einzuschlagen, würde es ihm so ergehen wie Nikos.
    Das Risiko war Suko einfach zu groß.
    Trotzdem würden wohl nur die Spiegel als Ausweg bleiben. Er wollte sich die Flächen einmal genauer ansehen. Möglicherweise gab es doch eine Chance, sie zu zerstören oder einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden.
    Die Beretta hatte man Suko abgenommen. Wahrscheinlich hätte er die Spiegel auch nicht zerschießen können, aber er besaß zum Glück noch andere Waffen.
    Zum Beispiel die Dämonenpeitsche oder den Stab, durch dessen Hilfe er die Zeit für genau fünf Sekunden anhalten konnte.
    Zwischen zwei brennenden Totenschädeln schritt der Inspektor hindurch auf die Spiegelwand zu, an der Nikos seine Finger verloren und Suko das Gesicht van Akkerens gesehen hatte.
    Einen halben Schritt davor blieb er stehen. Sehr deutlich sah er die Spiegelfläche. Sie war nicht so hell wie die normalen Spiegel und hatte einen Stich ins Dunkelgraue. Suko starrte auf sein verschwommenes Konterfei.
    Waren diese Spiegelflächen tatsächlich Zugänge zu anderen Dimensionen oder Welten?
    Für Suko nicht so recht vorstellbar. Van Akkeren hatte ihm ziemlich normal ausgesehen und nicht so wie jemand, der eine Dimensionsreise gerade erst hinter sich hatte.
    Unter Umständen gehörten die Spiegel zur festen Einrichtung dieser Filmkulisse und waren gar nicht so unnormal oder nur sehr leicht magisch beeinflußt.
    Trotzdem hatte Nikos seine Finger verloren.
    Suko schüttelte sich, als er daran dachte. Seine rechte Hand fand automatisch den Griff der Dämonenpeitsche. Er zog die Waffe hervor und schlug einmal einen Kreis über den Boden.
    Aus der Öffnung glitten die drei Riemen hervor, gefertigt aus der Haut des Dämons Nyrana, der damals auf der Insel Island ein grausames Regime geführt hatte.
    Die drei Riemen waren so lang, daß sie mit ihren Spitzen den Boden berührten.
    Suko hatte die Dämonenpeitsche sonst immer sehr hart und zielsicher eingesetzt. In diesem Fall aber traute er sich nicht so recht. Irgend etwas störte ihn. Es war möglicherweise ein warnendes Gefühl, das ihn daran hinderte, den Arm mit der Peitsche zu heben und voll zuzuschlagen. Jedenfalls fühlte er sich unwohl.
    Er holte auch nicht zu einem kräftigen Schlag aus und bewegte die Peitsche nur so, daß die Spitzen der drei Riemen das Glas kaum berührten und nur wie ein Hauch an ihnen vorbeistrichen.
    Da sah er das Funkeln und hörte auch ein leises Knistern, wie bei den Funken brennender Wunderkerzen.
    Sofort zog Suko seine Hand zurück. Er wollte es zunächst nicht glauben, doch er mußte sich mit dem Gedanken anfreunden.
    Die Peitsche, die ihm so oft einen Weg freigeschlagen hatte, versagte plötzlich. Nicht allein das. Unter Umständen besaß die Spiegelfläche sogar die Kraft, sie zu zerstören.
    Und dieses Risiko durfte Suko keinesfalls eingehen.
    Er trat wieder zurück. Diesmal mit einem drückenden Gefühl im Magen und ohne Optimismus. Van Akkeren hatte von einer Falle gesprochen. Sie schien tatsächlich zu existieren.
    Wenn es ihm nicht gelang, durch die Spiegelwände mit dem Jungen zu entkommen, gab es dann überhaupt noch eine andere Möglichkeit?
    Suko war kein Mensch, der aufgab. Er würde weitersuchen und vielleicht auch etwas finden.
    Zunächst untersuchte er den Jungen.
    Nikos lag auf dem Rücken. Er war noch immer bewußtlos. Suko sah es als gutes Zeichen an. Unter Umständen wäre er sonst durchgedreht, denn mit dem Schock der verlorenen Finger fertig zu werden war wohl so gut wie unmöglich.
    Dann hörte Suko ein Geräusch über sich.
    Zuerst nur ein Summen, und als er in die Höhe blickte, entdeckte er, daß sich die Decke geöffnet hatte.
    Ein gewaltiger Schatten tauchte dort auf, der fast Dreiviertel der Breite des Zimmers einnahm.
    Noch konnte der Inspektor nicht erkennen, um was es sich bei diesem Gegenstand handelte, Freude jedenfalls würde er ihm bestimmt nicht bereiten.
    Er senkte sich tiefer.
    Etwas Unheimliches hatte dieser Vorgang an sich. Er gehörte zu den Tricks, die van Akkeren in die Yacht hatte einbauen lassen, als er seinen Film drehte.
    Der Schatten schälte sich hervor. Erste Lichtreflexe glitten über ihn, umlagerten ihn wie eine hellere Insel, und Suko konnte endlich seine Form erkennen.
    Es war ein leichtschimmerndes Stahlpendel in der Form eines Halbmondes. Das Pendel des Todes, das

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