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0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht tauchte auf, und Edwin Barell kam durch die Tür.
    An seinen Schuhen hing feuchte Erde, und sein Gesicht war gerötet. Atemlos blieb er stehen. »Was ist los?« fragte er.
    »Bist du etwa zu Fuß rübergekommen?« fragte Ellen spöttisch und nahm einen tiefen Schluck. Barell blieb irritiert stehen.und sah auf sie hinunter:
    »Ja«, sagte er zerstreut, »ich bin durch den Garten gelaufen, habe aber nicht dran gedacht, daß dort alles umgegraben ist.«
    Ich erzählte ihm kurz, was vorgefallen war, und er untersuchte Ellen, obwohl sie versuchte, ihn wegzustoßen:
    »Hau ab, der G-man hat mich schon verarztet, besser als so ein Seelenmax wie du!« Sie sagte noch etwas, aber die Wirkung der Tabletten setzte ein, verstärkt durch den unheimlichen Alkoholgenuß. Sie sank plötzlich zurück und begann tief und regelmäßig zu atmen.
    »Sie wird nicht vor morgen aufwachen!« sagte Barell und richtete sich auf.
    »Haben Sie erfahren, wo Dillard ist?« fragte ich.
    Barell schüttelte den Kopf.
    »Eines Ihrer Sanatorien heißt doch Bright View, oder?« sagte ich unvermittelt.
    »Ja, es liegt kurz vor Milltown mitten im Wald, es ist sehr hübsch!«
    »Ist zur Zeit Paul Bacon dort?«
    »Als Patient?«
    Ich nickte. Barell überlegte, dann hob er die Schultern und lächelte: »Ich fürchte. Sie werden mich jetzt wirklich für das halten, was Ellen meinte, einen schlechten Arzt. Ich liebe Bücher und Musik mehr als die Arbeit, und ich habe gute Mitarbeiter, Ärzte und Verwalter, die für mich das Geld hereinholen. Ich weiß, das klingt roh, aber Nervenheilanstalten sind meistens etwas für reiche Leute, die sich im Grunde nur langweilen. Meine Häuser sind in Mode gekommen, ich hatte Glück, das ist alles. Aber ich kann mich selbstverständlich sofort erkundigen. Warten Sie, ein Anruf egnügt!«
    Er machte eine Bewegung auf das Telefon zu, aber ich winkte ab. »Danke, so wichtig ist es nicht. Eine andere Frage: Sie haben doch einen Chauffeur, Ross Caldwell, wie lange ist er schon bei Ihnen?«
    »Warten Sie mal, ich glaube, es sind jetzt vier Jahre!«
    »Wie kam er zu Ihnen?«
    »Er sagte, er habe früher einmal Harvey gekannt, und jetzt hätte er keine Arbeit und wollte fragen, ob Harvey ihm helfen könne. Ich nahm ihn an, und er hat immer gut gearbeitet!«
    »Er berief sich auf Harvey?« fragte ich gespannt.
    »Ja. Es ist mir eben erst eingefallen. Sie meinen doch nicht, daß Harvey ihn geschickt hat, um eine Verbindung zu uns zu haben?« Nachdenklich rieb er sich über die Augen.
    »Wo ist er jetzt?« fragte ich.
    Barell sah auf. Seine Augen waren sehr müde und unsicher.
    »Er ist weg«, sagte er leise, »seit ein paar Stunden, ich habe ihn in die City geschickt, aber er ist nicht wiedergekommen. Allerdings ist das schon öfter vorgekommen. Er trinkt gern.«
    »Falls er wieder auftaucht, rufen Sie sofort das FBI an. Aber ich glaube nicht, daß er kommen wird!« sagte ich und winkte Phil. Ellen schlief jetzt fest und würde voraussichtlich nicht vor morgen mittag aufwachen, die Kinder waren wieder okay. Wir mußten uns Paul Bacon vorknöpfen. Wenn Dillard seine Frau wegen eines Liebhabers verprügelt hatte, war anzunehmen, daß er unterwegs war, um den Mann auch zu erwischen.
    »Bleiben Sie bitte hier!« sagte ich zu Bareil. Er wollte widersprechen, aber ich deutete auf die schlafende Frau, und er verstand.
    »Gut, ich werde hierbleiben. Aber bitte, verständigen Sie mich sofort, wenn Sie etwas erfahren!«
    »Selbstverständlich!«
    Wir nickten Andy und Doris zu, dann durchquerten wir das Haus und sprangen in den Jaguar. Die Funkanlage begann zu zirpen. Ich schaltete auf Empfang und meldete mich.
    Es war eine Meldung von der Zentrale. Unser Kollege hatte das Zigarettenmädchen ausgefragt, und sie hatte zugegeben, daß sie von Muscoe Schweigegeld bekommen hatte. Sie war damals, vor sieben Jahren, mit Ann Graham befreundet gewesen, dann hatte sich eines Tages der junge Dillard in sie verliebt, und seit dem Tag war sie wie ausgewechselt.
    Und dann hatte Kathy Prentice sich noch an etwas erinnert, an ein kleines goldenes Armkettchen mit alten rautenähnlichen Mustern, und daran, daß Ann Graham zuletzt in ihrer freien Zeit Babyhemden gestrickt hatte. Dann war sie eines Tages verschwunden, und Joe Muscoe hatte ihr gesagt, sie sei mit Harvey Dillard durchgebrannt.
    Ich schaltete aus und nagte nachdenklich an meiner Unterlippe. Das Skelett in Dillards Grundstück gehörte ohne Zweifel dieser Ann Graham. Wer kam als Mörder in

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