Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

0419 - Die Klinik der tödlichen Träume

Titel: 0419 - Die Klinik der tödlichen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Frage? Harvey? Oder sein Vater? Nur jemand, der nichts von dem geplanten Schwimmbecken gewußt haben konnte, mußte von der Entdeckung überrascht worden sein.
    Und welche Rolle spielte Joe Muscoe? Er schien reichlich viel zu wissen, und er hatte wirklich alles getan, um mich aus dem Weg zu räumen. Hatte er auch die Säurebombe gelegt? Aber woher wußte er, was ich vorhatte?
    Als der Jaguar über die einsamen Highways nach Süden jagte, ahnte ich nicht, wie wenig Zeit dem Mörder noch blieb. Denn schon in der nächsten halben Stunde sollten sich die Ereignisse überstürzen.
    ***
    »Hey, Jerry, geh mal vom Gas runter!« unterbrach plötzlich Phil meine Gedanken. Ich hob das rechte Bein langsam an und verminderte die Geschwindigkeit.
    »Was gibt’s?«
    »Da war eben ein Schild: ›Noch zwei Meilen bis Ortsbeginn Highland‹!«
    »Du meinst, wir sollten uns mal mit dem Sheriff in Verbindung setzen?«
    »Sicher, wenn wir schon hier vorbeikommen!«
    »Wir haben nicht viel Zeit. Wenn dieser tollwütige Dillard vor uns im Sanatorium ankommt, macht er Hackfleisch aus Paul Bacon!«
    »Erstens ist er vermutlich längst dort, und zweitens kommt er gar nicht rein. Ein Sanatorium ist schwerer zu nehmen als Alcatraz!«
    »Schön, biegen wir ab. Hoffentlich schläft unser Freund schon!«
    »So etwas nennt man Sadismus. Halt! Dort drüben!«
    Wir fuhren durch den schlafenden kleinen Ort, der direkt neben dem Highway lag, und bremsten vor dem Sheriffgebäude.
    Hinter den Fenstern schien noch Licht. Ich stieg aus und ging um den Jaguar herum zur Tür. Sie wurde geöffnet, bevor ich sie erreichte. Ein stämmiger, etwa sechzig jähriger Mann mit weißem buschigen Schnauzbart stand auf der Treppe.
    »Könnt ihr das Halteverbot nicht sehen?« raunzte er uns an. Ich grinste freundlich zurück und sagte:
    »Wir suchen den Sheriff!«
    »Der bin ich, und wenn ihr da nicht verschwindet, dann werde ich euch eigenhändig eine Geldstrafe aufbrummen!«
    »Wir sind Cotton und Decker vom FBI New York!«
    »Ohoo!« sagte er und schnalzte mit der Zunge, dann kam er langsam zu dem Jaguar herunter, sah ihn genau an und stellte fest:
    »Ihr G-men scheint kein schlechtes Gehalt zu haben!«
    »Fragen Sie nicht, wie lange ich gespart habe«, sagte ich grinsend.
    Wir folgten ihm in den gemütlichen Raum, der direkt an das Gefängnis angrenzte, das aus einem einzigen Raum bestand. Außer einem Betrunkenen, der selig schnarchend in der Ecke lag, war niemand drin.
    Der Sheriff wartete nicht, bis wir etwas sagten, er holte eine Mappe aus seinem Schreibtisch und berichtete:
    »Ich habe Sie schon erwartet. Habe noch ein bißchen in den alten Unterlagen herumgeschnüffelt. Hier haben Sie den Fall: Vor sieben Jahren stürzte ein junger Mann mit einem gestohlenen Pontiac nicht weit von hier in eine Schlucht und verbrannte. Aber seine Papiere waren in einer Asbestmappe, und wir konnten daran seine Identität feststellen. ,Hillary Denton, 24 Jahre alt, keine Angehörigen.‘ Wir haben das damals alles überprüft, denn die Touristen, denen der Pontiac gestohlen worden war, hatten Schwierigkeiten mit ihrer Versicherung.«
    »Wie hieß die Mutter von diesem Denton, und wo wohnte sie?«
    »Lana Denton, sie wohnte im Süden, in Millville. Die Leute haben nett über sie geredet, obwohl sie nicht verheiratet war. Und dieser Hillary hatte das Haus schon mit sechzehn Jahren verlassen und nie wieder von sich hören las-' sen!«
    Der Sheriff reichte uns den Führerschein, den man bei dem Jungen gefunden hatte. Wir sahen auf das kleine Foto.
    Es war ganz einwandfrei Harvey Dillard!
    »Wurde eine Autopsie gemacht?« fragte ich. Der Sheriff las in den Akten nach.
    »Ja, sicher.«
    »War er betrunken?«
    »Schlimmer, er war mit Heroin vollgepumpt!«
    Ich sagte nichts. Ich hatte das Foto ans Licht gehoben und runzelte die Stirn:
    »An dem Stempel gefällt mir etwas nicht!«
    »Was ist los?« fragte Phil.
    »Ich weiß nicht, aber ich habe den Eindruck, als wäre das Foto in einen falschen Paß geklebt worden.«
    »Du meinst, Harvey hat einem anderen Jungen sein Foto in den Paß geklebt und ihn dann in die Schlucht gestürzt?«
    »Ich weiß es nicht!« knurrte ich zurück, »aber immerhin gibt es nicht viele Autodiebe, die ihre Papiere in Asbestmappen mit sich herum tragen!«
    Der Sheriff wollte mir gerade die Unterlagen aus der Hand nehmen, als neben ihm auf dem Schreibtisch das Telefon läutete. Er nahm den Hörer ab und lauschte auf die aufgeregte Stimme am anderen Ende. Dann

Weitere Kostenlose Bücher