0419 - Konferenz der Verräter
vollständige Ausrüstung.
Der Mausbiber watschelte auf Saedelaere zu.
„Noch immer nicht fertig?" piepste er.
„Ich werde mich beeilen", entschuldigte sich Saedelaere.
Gucky seufzte.
„Auf Precheur wird man sich bestimmt über die Rückkehr von Captain Flash freuen."
„Du weißt davon?"
„Ich habe mir erlaubt, ein bißchen in deinen Gedanken zu lesen, Dünner." Der Ilt deutete eine Verbeugung an. „Ein Major als Bonbonverteiler in einer Spielwarenabteilung ist einmal etwas Neues."
„Und was hast du sonst noch herausgefunden?" erkundigte sich Saedelaere grimmig.
„Daß du während der Ausübung dieser Aufgabe ständig befürchtet hast, man könnte dich zur Haus- und Gartenabteilung versetzen - als preiswerte Vogelscheuche.
Saedelaere griff nachdem Mausbiber, aber Gucky wich geschickt aus und ließ sich unter die Decke schweben. Von seinem sicheren Platz aus blickte er auf Saedelaere hinab.
„Eines Tages werde ich meine Maske abnehmen und dir mein Gesicht zeigen", drohte Saedelaere dem Ilt.
„Hi, hi!" machte Gucky. „Da mußt du vorher ein bißchen Fett ansetzen. Solange du so, dünn bist, hat doch nicht einmal eine Ameise Angst vor dir."
„Schluß jetzt mit dem Unfug, Kleiner!" befahl Rhodan.
„Ein bißchen Entspannung braucht jeder Ilt", erklärte Gucky und kam wieder auf den Boden herunter.
*
Ras Tschubai hatte den Pilotensitz eingenommen. Saedelaere saß an seiner Seite und bediente Ortungs- und Funkgerät.
Gucky hatte überhaupt keine Aufgabe; er behauptete von sich, „Kopf des Unternehmens" zu sein und unterstrich. diese Behauptung durch unausgesetzte Belehrungen, die er seinen beiden Begleitern zukommen ließ.
Tschubai, der sich ständig auf die Kontrollen konzentrieren mußte, wurde das Geplapper des Mausbibers schließlich zuviel.
„Noch ein Ton, und du gehst über Bord!" warnte er Gucky. „Dann kannst du zusehen, wie du zur INTERSOLAR zurückkommst"
„Indem ich teleportiere", versetzte Gucky weise. „Sowas mache ich im Schlaf."
„Und wie erklärst du Perry deine Rückkehr?"
„Das", gab Gucky zu, „wird allerdings etwas schwieriger sein."
„Dann sei endlich still!"
Der Ilt schwieg beleidigt. Saedelaere, der die Ortungsgeräte beobachtete, fragte sich, wie die Schiffe des Generalkoordinators bei der Annäherung der Space-Jet reagieren würden. Militärisch bildete das Diskusschiff keine Gefahr für die Kekile-Flotte, aber die Kommandanten an Bord von Herrihets Schiffen würden annehmen, daß ihre Kampfbereitschaft getestet werden sollte.
Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte: Der Flug mit der Jet war in jedem Fall ein Risiko.
Auf den Bildschirmen der Raumortung wimmelte es von Peilimpulsen. Nicht nur die Einheiten der Kekile-Flotte, sondern auch die Schiffe der Solaren Flotte wurden von der Space-Jet angepeilt.
„Wir kommen nicht so nahe an Precheur heran, wie wir ursprünglich geplant hatten", bemerkte Tschubai mit einem Kopfnicken in Richtung der Bildschirme. „Zu viele Schiffe."
„Zwingt uns das zur Umkehr?" fragte Saedelaere besorgt, Tschubai schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht. Wir werden im letzten Augenblick abspringen und die Jet über Funk zurückrufen lassen, sofern sie nicht vorher abgeschossen wird."
Saedelaere beobachtete die Ortungsgeräte.
„Die gegnerischen Schiffe nehmen noch keine Kampfformation ein", stellte er fest.
„Warum auch?" Tschubai zuckte mit den Schultern. „Mit einer Space-Jet werden sie: jederzeit fertig."
Das Funkgerät knackte.
,"Aha!" brummte der Teleporter. „Jetzt wird man uns höflich aber bestimmt zur Umkehr auffordern."
Saedelaere schaltete Ein, ohne den Bildschirmteil zu aktivieren.
Die Männer an Bord. der Raumschiffe brauchten nicht zu sehen, wer sich in der Space-Jet aufhielt.
„Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß Sie ohne Genehmigung ins Kekile-System einfliegen", erklang eine Männerstimme. „Wenn Sie sich nicht ausweisen können, müssen Sie umkehren. Andernfalls eröffnen wir das Feuer."
„Soll ich antworten?" erkundigte sich Alaska bei Tschubai.
„Nein", sagte der Mutant gelassen. „Bevor man uns ernsthaft beschießt wird man ein paar Warnschüsse abgeben. Dann haben wir immer noch Zeit, die Space-Jet zu verlassen."
„Wie Sie meinen, Ras." Saedelaere ließ sich zurücksinken.
„Jetzt sind wir nähe genug", sagte Tschubai ein paar Sekunden später. „Greifen Sie nach meinem Hand, Major."
Während Saedelaere die Hand des Afroterraners. ergriff, spürte er, wie
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