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0419 - Konferenz der Verräter

Titel: 0419 - Konferenz der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kaltblütig.
    „Ihm ist schlecht geworden. Versuchen Sie, ob Sie einen Wagen bekommen, können."
    „Natürlich", erwiderte der Mann hilfsbereit und rannte davon.
    Saedelaere ging weiter. Man würde den Polizisten in eine Klinik fahren. Der Transmittergeschädigte rechnete damit, daß Tschubai und er noch eine Stunde Zeit hatten. Dann würde man in New Takota nach einem Mann mit einer Maske suchen. Bis dahin mußten sie im Raumhafen sein.
    An der Zwischenstation sah er Tschubal stehen. Er nickte dem Mutanten zu und schwang sich auf ein Gleitband, das zum Raumhafen führte. Da genügend Platz war, nahm niemand Anstoß an seinem Erscheinen. Hundert Meter hinter ihm stand Ras Tschubai auf dem Band, das sie mit rasender Geschwindigkeit dem Raumhafen mit seinen zahllosen Kontrollen und Absperrungen entgegentrug.
     
    *
     
    Generalkoordinator Esybon Herrihet betrat die Konferenzhalle durch einen Seiteneingang und blickte sich um. Er hatte sich förmlich hierher geschlichen, um heimlich einen Blick in jenen Raum zu werfen, in dem sich seine Pläne verwirklichen sollten.
    Die zahllosen Helfer hatten alles so vorbereitet, wie Herrihet angeordnet hatte. Herrihet warf einen Blick auf die Uhr.
    In zwei Stunden würden die ersten Abgeordneten eintreffen. Eine Stunde später würde er die Konferenz eröffnen. Herrihet holte tief Atem. Hoffentlich war ihm kein Fehler unterlaufen. Er wußte genau, was er bei diesem gewagten Spiel riskierte.
    Überall standen Fernsehkameras. Das große Ereignis sollte in alle Teile der Galaxis übertragen werden. Gleichzeitig hatte Herrihet alle Maßnahmen zur Sicherheit der Administratoren treffen lassen.
    Obwohl es gelungen war, fast alle auf Precheur tätigen Geheimagenten zu verhaften, gab es außerhalb und innerhalb der Halle noch so viele Kontrollen, daß ein Anschlag nach menschlichem Ermessen unmöglich war.
    Herrihet sah, wie die Zeremonienmeister mit ihren Helfern, die Halle betraten, um noch einmal alles zu überprüfen. Hastig verließ er seinen Beobachtungsplatz und kehrte in sein Büro zurück. Hier erwarteten ihn die höchsten Beamten des Staates. Das Stimmengewirr brach bei Herrihets Erscheinen ab. Die Männer und Frauen, die das Kekile-System regierten, blickten Herrihet erwartungsvoll an.
    Herrihet wußte, daß er sie ihm vertrauten. Sie stimmten seiner Politik vorbehaltlos zu, obwohl er sie über wichtige Dinge im unklaren gelassen hatte.
    „Wir haben erfahren, daß eine Space-Jet ins Kekile-System eingedrungen ist", brach der Gesundheitsminister das Schweigen.
    Herrihet lächelte ihm zu.
    „Sie ist umgekehrt", erklärte er. „Stimmt es, daß mittlerweile achtundvierzigtausend Einheiten der Solaren Flotte und der USO im Praesepe-Sternhaufen stehen?" erkundigte sich ein Kolonialbeamter. „Das ist richtig", gab Herrihet zu. „Aber es ist wohl bedeutungslos, ob es sich um tausend oder fünfzigtausend Schiffe handelt, mit denen wir zu tun haben."
    „Werden Sie die Konferenz absagen?"
    Herrihet blickte den Fragesteller an. Es war Aufbauminister Kantron, der offenbar befürchtete, daß alles, was in den vergangenen Jahren unter seiner Leitung entstanden war nun wieder zerstört werden könnte.
    „Natürlich nicht", sagte Herrihet ruhig. „Die Konferenz findet auf Jeden Fall statt."
    „Was geschieht, wenn uns die Solare Flotte angreift?" wollte Nathalie Wendroy, der Stellvertretende Minister für Galaktische Zusammenarbeit wissen.
    „Ich gebe Ihnen mein Wort, daß es dazu nicht kommen wird", antwortete der Generalkoordinator. „Sollte die Flotte trotzdem ins Kekile-System einfliegen, werden wir uns passiv verhalten. Unsere Gegner würden jedoch mit einem solchen Schritt politischen Selbstmord begehen. Der für tot gehaltene und plötzlich wieder aufgetauchte Oberkommandierende der Solaren Flotte, Solarmarschall Julian Tifflor, ist ein kluger Mann."
    Es wurden weitere Einwände hervorgebracht, aber Herrihet fühlte, daß er die anderen überzeugt hatte. Die Konferenz war nicht in Gefahr. Allerdings durfte Herrihet die Möglichkeit nicht ausschließen, daß die auf Precheur weilenden Administratoren der imperiumstreuen Systeme aus Furcht vor der Flotte nicht zur Verhandlung erscheinen würden. Neuesten Informationen nach hatte das Erscheinen der gegnerischen Schiffe jedoch eher das Gegenteil bewirkt: Die stolzen Politiker aus allen Teilen der Galaxis wollten sich nicht unter Druck setzen lassen. Die Konferenz würde zu einer Demonstration der Einheit werden.
    Herrihet merkte,

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