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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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andere als ein normales Kind.
    Aber Robert Tendyke war auch alles andere als ein normaler Mensch, und die Gabe der Telepathie, die die Zwillingsschwestern Monica und Uschi Peters gemeinsam beherrschten, konnte man ebenfalls nicht als normal betrachten. Zamorra war gespannt, was die Vermischung elterlicher paranormaler Fähigkeiten für ein Resultat ergeben hatte. Wenn man die Andeutungen in Betracht zog, die Tendyke selbst gemacht hatte, mußte es sich um eine Art Wunderkind handeln.
    Immerhin hatte er alle zur Verfügung stehenden Mittel benutzt, das Ungeborene vor dämonischen Überfällen und Manipulationen zu schützen. Er hatte auch versucht, erst gar nichts an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Die Gefährten aus Zamorras Dämonenjäger-Crew, die über die Schwangerschaft von Uschi Peters unterrichtet waren, waren zum Schweigen verdonnert worden. Tendyke war so weit gegangen, daß er im späteren Stadium der Schwangerschaft beide Zwillinge nicht einmal mehr das Grundstück hatte verlassen lassen.
    Die Boeing 747-400, mit der Zamorra flog, hatte eine Zwischenlandung in Mexico-City gemacht und war von dort aus nach Florida weitergeflogen. Auf dem Miami-Airport setzte sie mit einer Verspätung von nur zwei Stunden auf - in einer Zeit, in der der Flugverkehr weltweit immer dichter und die Flughäfen um so stärker überlastet waren, je größer sie waren, ein kleiner Pünktlichkeitsrekord.
    Zamorra war mit nur kleinem Gepäck unterwegs. Alles, was er brauchte, ließ sich in einem flachen Reisekoffer verstauen, in dem auch sein metallenes »Einsatzköfferchen« mit diversen magischen Hilfsmitteln untergebracht worden war. Weil das getrennt durchgecheckt worden war, hatte Zamorra selbst bei den Personen-Sicherheitskontrollen keine Schwierigkeiten.
    Die Einreise in die USA bereitete ihm keine Probleme. Ein Visum brauchte er nicht; er konnte jederzeit kommen und gehen, wie er wollte, weil er außer seinem französischen auch einen US-Paß besaß. Den hatte er schon seit der Zeit, als er in New York einen Lehrstuhl an der Universität innehatte. Damals hatte er auch Nicole Duval kennengelernt, die zunächst nur seine Sekretärin war, später dann seine Lebensgefährtin wurde.
    Er orderte einen Mietwagen; einen metallicblauen Cadillac Seville. Der war zwar für amerikanische Begriffe fast schon ein Kleinwagen, genügte aber Zamorras Ansprüchen in Sachen Komfort und äußerem Aussehen einigermaßen. Er holte seinen Koffer ab, setzte sich in den Wagen und fuhr los.
    Interstate Highway Nr. 1 in Richtung Süden, fort vom brodelnden Hexenkessel Miami und in die brütende Hitze über dem Sumpfland. Durch Homestead und Florida City dann hinaus auf die schmale Privatstraße, die zu Tendykes Home führte, nicht weit von der Grenze des Everglades-Nationalparks entfernt. Etwa vierzig, fünfundvierzig Meilen, die in rund ebensovielen Minuten lässig zu schaffen waren.
    Zamorra näherte sich dem abgezäunten und abgesicherten Grundstück, auf dem sich Tendykes Home befand.
    Er war ahnungslos…
    ***
    Der Schatten war sicher, sein Ziel zu kennen. Er war schon einmal dort gewesen vor nicht langer Zeit, als er eine junge Frau nach Florida brachte, die ihren Partner verloren hatte.
    Und jetzt zog es ihn wieder an jenen Ort…
    Diesmal aus eigenem Interesse, aus reiner Neugier. Damals war es Hilfsbereitschaft gewesen, über die er selbst am meisten erstaunt war, denn er hielt sich selbst eigentlich nicht unbedingt für hilfsbereit Fremden gegenüber. Aber irgend etwas hatte ihn dazu bewogen, die San-Francisco-Chinesin Su Ling nach Florida zu bringen, zu einem Haus, dessen Besitzer mehr als nur stinkreich sein mußte.
    Den Besitzer selbst hatte er dabei nicht einmal kennengelernt, aber andere Bewohner dieses Anwesens. Es war ein merkwürdiges Erlebnis gewesen, das er noch nicht so recht verarbeitet hatte. Da waren zwei junge Frauen gewesen, blond und völlig gleich aussehend. Sie waren eineiige Zwillinge und ließen sich nicht unterscheiden, zumal auch noch beide identische Anzeichen einer Schwangerschaft zeigten - daß es sich bei einer der Frauen lediglich um eine Scheinschwangerschaft handelte, hatte der Schatten nicht feststellen können.
    Aber irgend etwas, das er nicht begriff, hatte sich zwischen den beiden und seinem Amulett abgespielt. Schwingungen, die sich seinem Verstehen entzogen, die er nicht nachvollziehen und auch nicht erklären konnte. Hatte das Amulett ihn unter Umständen vor einem übersinnlichen Zugriff

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