Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
während Violetta ihr Kleid verschloß.
    Rutigans
Gedanken drehten sich wie ein Karussell.
    Es war wenige
Minuten nach sieben. Kurz nach Mitternacht hatte er das gemeinsame Zimmer
verlassen und war den Geräuschen im Haus auf den Grund gegangen. Gut sieben
Stunden Bewußtlosigkeit! Was war in dieser Zeit geschehen? Was war vor allen
Dingen mit Violetta passiert? Wer war der geheimnisvolle Fremde gewesen, der
ins Zimmer zurückkehrte - und - das war das Schaurigste dabei - offenbar
genauso aussah wie er, Rutigan!
    Er setzte
sich ans Steuer und probierte die Zündung. Der Motor reagierte sofort und
drehte durch.
    James und
Violetta sahen sich an.
    »Das gibt es
doch nicht!« kam es monoton über die Lippen des Amerikaners.
    Für Violetta
jedoch war es ein Beweis dafür, daß sie in die Fänge des Teufels geraten waren.
Höhere Mächte hatten eingegriffen. Sie riß die Tür auf und ließ sich schwer wie
ein Stein neben James Rutigan auf den Sitz plumpsen.
    »Fahr!« rief
sie. In ihren Augen stand das blanke Entsetzen. »Fahr! Nichts wie weg von hier!
Und versprich mir eins: Bring mich nie wieder hierher, hörst du?«
    Starten,
Gasgeben, Zurückstoßen war eins. Rutigan war froh, daß der Chevi nicht im
Schlamm steckenblieb.
    Das dunkle
Gemäuer des alten Hotels verschwand hinter der Wegbiegung, hinter Büschen und
Bäumen.
    Ein Weg von
rund achthundert Metern lag vor ihnen, ehe sie die Straße erreichten.
    Um diese
frühe Morgenstunde war weit und breit kein Auto zu sehen. In einer Stunde etwa
würde das schon etwas anders aussehen.
    »Merkst du
nichts?« Violettas Frage klang überraschend.
    »Merken,
was?«
    »Mir ist es
sofort aufgefallen.« Sie schraubte das Fenster an ihrer Seite tun paar
Zentimeter herab.
    »Leben,
James! Vogelgezwitscher!«
    Er hörte es
und begriff, was sie damit sagen wollte. In der Nähe des alten Hotels war nicht
eine einzige Vogelstimme zu hören. Die Tiere des Waldes mieden diesen
geheimnisvollen Ort.
    James Rutigan
gab Gas. Wie ein Teufel raste er in Richtung Chesapeake City.
    Ed Morgan war
trotz der unruhigen Nacht schon früh auf den Beinen.
    Gegen halb
acht hatte er mit einer präparierten Flüssigkeit die Tapeten eingeweicht. Nun
konnte er sie in ganzen Bahnen von der Wand abziehen. Das ging schnell.
    Morgan
rechnete damit, daß er diesen einen Tag brauchte, um das Kinderzimmer und den
Flur neu zu tapezieren. Wenn Sheila erwachte, dann waren die Blutspuren
jedenfalls schon verschwunden. Den Teppichboden hatte er ebenfalls schon mit
einem Reinigungsmittel behandelt und damit den großen Blutfleck etwas
aufgehellt. Doch er mußte wohl auch den Boden erneuern und den Flur herrichten.
    Ed Morgan
legte den Papierberg vor seine Beine, und öffnete mit beiden Händen die Klappe
des Mülleimers, der in der Ecke einer Kammer stand.
    Er hatte
Licht angeknipst und sah zufällig einen größeren Stoffetzen zwischen dem
Abfall.
    Morgans Augen
verengten sich. Er griff in den Eimer und zog den blutbespritzten Schlafanzug
Dannys hervor!
    Sekundenlang
stand er da wie benommen und glaubte zu träumen. Ihm war schon in der Nacht
aufgefallen, daß der Knabe einen Pyjama trug, den er zuvor nicht angehabt
hatte.
    Zu weiterem
Nachdenken kam er nicht. Ein leises Geräusch veranlaßte ihn, den Kopf zu
drehen.
    Er sah Danny
an der Tür zur Kammer stehen.
    Der Junge
beobachtete ihn.
    »Danny!« Hart
und entschlossen klang Ed Morgans Stimme.
    Im gleichen
Augenblick schlug der Knabe die Tür zu. Ed Morgan riß sie wieder auf. Er
begriff das Ganze nicht. Wie hatte Danny nur dagestanden. Angespannt, ihn kühl
musternd - mit einem Blick in dem sich Abscheu und Haß mischten.
    Morgan
verfing sich mit den Füßen zwischen dem Berg Tapetenreste und brauchte eine
halbe Minute, ehe er sich wieder befreit hatte.
    Dann eilte er
durch den Korridor. Schnurstracks begab er sich zum Schlafzimmer und riß
unbeherrscht die Tür auf. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Neben Sheila
lag der kleine Danny, den Kopf in die Kissen gekuschelt, die Beine angezogen,
ruhig und friedlich im Bett.
     
    ●
     
    Ed Morgan
schluckte. Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn.
    »Danny?«
fragte er mit rauher Stimme. Mit einem Schritt war er neben dem Bett, zerrte
die Decke zurück und drückte den Knaben mit harter Hand herum.
    Danny kam
langsam zu sich.
    Auch Sheila
bewegte sich.
    »Mußt du so
laut sein?« fragte sie matt.
    »Entschuldige,
Darling«, entgegnete Ed Morgan benommen. »Ich wollte das nicht.«
    Danny wurde
wach und sah

Weitere Kostenlose Bücher