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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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beruhigt bist.«
    Er knipste
die Lampe an. Der Streifen Licht half schon mit, daß sie etwas ruhiger wurde.
    Er drehte den
Schlüssel um und zog die Tür nach innen.
    Der
Lichtstrahl bohrte sich in die Finsternis. Rutigan ging hinaus. Er näherte sich
dem Treppenabsatz. Niemand war zu sehen.
    Er erreichte
die unterste Stufe und ging den Weg zu dem ehemaligen Restaurant. Dazu mußte er
um eine Gangbiegung.
    Es ging alles
blitzschnell!
    Etwas Dunkles
wuchs plötzlich vor ihm auf. Rutigan konnte weder schreien noch die Gaspistole
andrücken. Etwas Weiches, Klebriges und stark Riechendes wurde auf sein Gesicht
gepreßt.
    Dann fingen
ihn auch schon zwei klobige breite Hände auf. Dumpf polterte die Taschenlampe
auf den Boden.
    Doch das
Geräusch wurde durch den dicken Staub gemildert, so daß es nicht mehr an die
Ohren der lauschenden und wartenden Violetta drang.
    Die Gestalt,
die Rutigan langsam zu Boden gleiten ließ, war etwa einsachtzig groß. Sie war
vollkommen nackt, oder trug eine enganliegende, hautnahe Kleidung, was in der
Finsternis nicht auszumachen war. Die Lampe war durch das Aufschlagen
erloschen. Offenbar war die Birne beschädigt worden, oder die Batterie hatte
endgültig ihren schwachen Geist aufgegeben.
    James Rutigan
befand sich in tiefer Bewußtlosigkeit. Er sah und hörte nicht, was um ihn herum
vorging. Und das war gut so.
    Das Entsetzen
hätte ihn gepackt, wäre ihm das ungeheuerliche, menschenähnliche Lebewesen vor
Augen gekommen.
    An dem
Fremden, der ihm aufgelauert hatte, war nur die Gestalt und die Bewegung
menschlich. Der Schädel jedoch war ein einziger, ungeformter Fleischball, der
auf einem kräftigen, muskulösen Hals saß.
    Pulsierendes
Muskelgewebe ohne Augen, Nase, Mund und Ohren. Ein gesichtsloser Schädel.
     
    ●
     
    Der
Gesichtslose beugte sich ohne Hast über den Bewußtlosen und drehte ihn so, daß
Rutigan auf dem Rücken lag.
    Der
Unheimliche studierte in der Dunkelheit die Gesichtszüge des Menschen. Bei
diesen Lichtverhältnissen wäre es menschlichen Augen unmöglich gewesen, etwas
zu erkennen. Aber das Wesen, das sich über Rutigan beugte, nahm mit anderen
Sinnen wahr, hatte keine Augen, die bildeten sich erst, langsam mit gleichmäßig
fließenden Bewegungen, als würden unsichtbare Hände eines Künstlers an diesem Fleischkloß
arbeiten und ihn formen. Die Augen, die sich bildeten - waren die Augen von
James Rutigan. Mund und Nase, die in dem Fleischball entstanden - waren
ebenfalls die von James Rutigan. Es waren seine enganliegenden, etwas zu
kleinen Ohren, deren Läppchen am Kopf angewachsen waren, und es war sein Haar
in Farbe und Schnitt, das aus dem Schädel wuchs.
    Der Mann, der
sich James Rutigan so genau betrachtete, war schließlich das genaue Ebenbild
des Bewußtlosen. Ein Spiegelbild von James Rutigan!
    Die Umformung
hatte nicht mehr als zwei Minuten in Anspruch genommen. Dann ging der
Unheimliche noch einen Schritt weiter.
    Er schälte
Rutigans Kleidung, die aus einer Unterhose und einem Unterhemd bestand, von
dessen Körper und zog sie selbst an.
    Rutigans
Lächeln lag um die Lippen des Fremden, der zu James Rutigan geworden war.
    Der echte
Rutigan wußte nichts von den Vorgängen. Das Narkotikum entfaltete seine Wirkung
und hielt ihn in tiefem Schlaf gefangen.
    Der
Unheimliche bückte sich, nahm die defekte Taschenlampe und die Gaspistole an
sich und stieg mit raschen Schritten die ächzenden Treppen hinauf.
    »James?«
fragte eine ängstliche erwartungsvolle Stimme aus dem dunklen Zimmer.
    »Ja«,
antwortete der Fremde - mit der Stimme von James Rutigan. »Es ist alles okay,
Honey. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.«
    Lächelnd kam
er ins Zimmer. Violetta stand neben dem Bett, hellwach und froh, daß er wieder
zurück war.
    »Es hat sich
doch nur um eine Ratte gehandelt, Darling. Genau, wie ich dir gesagt habe.«
    Violetta
schlang die warmen, nackten Arme um seinen Hals, küßte ihn und er erwiderte den
Kuß, dann legte er achtlos Taschenlampe und Gaspistole auf das Bett. Seine
Hände glitten über ihren Rücken und strichen ihre langen, wohlgeformten
Schenkel empor.
     
    ●
     
    Als sie
erwachte lag ein Lächeln um ihre Lippen.
    Der Morgen
graute.
    Violetta
seufzte und streckte die Hand aus, um James zu berühren, doch das Bett war
leer. Violetta richtete sich abrupt auf.
    »James?«
fragte sie leise. Dann mit lauter Stimme: »James!« Der Ruf hallte durch das
stille Haus.
    Die Angst der
vergangenen Nacht kehrte sofort wieder zurück, aber

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