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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich sah Schweiß auf seiner Stirn, das Lächeln wollte ihm nicht gelingen.
    »Es war gut«, sagte ich.
    »Ja, einfach irre.«
    »Weshalb singen sie nicht weiter? Was ist der wahre Grund?«
    »Ziana fühlt sich nicht wohl.«
    »So heißt die Sängerin?«
    »Ja.«
    »Tritt sie denn wieder auf?«
    »Sie haben es mir alle versprochen.«
    »Und wie komme ich zu den Garderoben?«
    Er sah mich so an, als wollte er mir keine Antwort geben. »Reicht Ihnen das Lied denn nicht?« fragte er.
    »Nein.«
    »Nein?«
    Er rang die Hände und verknotete die Finger. »Ich habe versprochen, niemandem zu sagen, wo sich die Garderoben befinden. Wir haben die Tür zum Gang abgeschlossen.«
    »Dann öffnen Sie sie eben wieder.«
    »Aber was wollen Sie von Ziana?«
    »Muß ich Ihnen das sagen?« fragte ich.
    Er war sehr irritiert, schüttelte dann den Kopf und erwiderte leise: »Nein, das müssen Sie nicht.«
    »Genau.«
    Durch die Nase stieß er die Luft aus. »Also gut, ich gebe Ihnen den Schlüssel. Zu ändern ist es nicht. Sie lassen mir ja keine Ruhe.«
    Er drückte mir einen flachen Schlüssel in die Hand. »Diese Menschen sind Künstler und sehr sensibel. Wenn die hören, daß Sie von der Polizei sind und ich Ihnen geholfen habe…«
    »Ich werde den Mund halten, falls Sie es auch tun, Mr. Storm.«
    »Wieso? Ich verstehe nicht…«
    »Ganz einfach.« Ich lächelte. »Jede Garderobe hat einen Telefonanschluß. Ich möchte deshalb nicht, daß Sie dort anrufen und irgendwelche Dinge sagen, die mir nicht gefallen. Haben wir uns verstanden, Mr. Storm?«
    Sein Gesicht nahm einen pikierten Ausdruck an. »Was denken Sie überhaupt von mir, Mr. Sinclair?«
    »Wahrscheinlich das Richtige.«
    »Das glaube ich kaum«, erklärte er. Auf dem Absatz machte er kehrt und ging.
    »Du willst wirklich in die Garderobe?« fragte Suko.
    »Warum nicht?«
    »Und was versprichst du dir davon? Glaubst du, daß sie reden wird?«
    »Ja. Dieser Frau ist irgend etwas an mir aufgefallen. Das genau will ich herausfinden. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hat mich regelrecht angestarrt. Während ihres Gesangs gelang es mir, einen Blick in ihre Augen zu werfen. Da hatteich tatsächlich das Gefühl, von einer Schlange angestarrt zu werden?«
    »Einbildung?« fragte Shao.
    »Kann sein. Doch ich glaube, daß diese Person mehr weiß, als sie zugibt oder zeigt.«
    »Das kann stimmen.« Shao legte ihre Hand auf Sukos Arm. »Soll er mit dir gehen?«
    »Nein, ich bleibe hier«, sagte Suko.
    »Hast du einen Grund?«
    »Ja. Ich sah mich, als du mit Shao gesprochen hast, ein wenig um. Es sind nicht alle in ihren Garderoben. Die Musiker der Band haben sich im Raum verteilt. Dabei werde ich das Gefühl nicht los, als hätten sie den Auftrag, uns unter Kontrolle zu halten.«
    »Wenn das stimmt.« Ich beugte mich ein wenig vor, weil keiner hören sollte, was wir zu besprechen hatten. »Ich bin davon überzeugt, daß diese Schwäche nur vorgetäuscht war, um sich irgendwie Zeit für das Ausarbeiten eines Plans zu verschaffen.«
    »Du meinst also, daß dies mit unserem Besuch zusammenhängt?«
    »Davon bin ich überzeugt. Wir müssen da an etwas gerüttelt haben, von dem wir noch nichts wissen.«
    »Ich wünsche dir viel Glück bei der Dame«, sagte Suko, als ich mich erhob.
    »Danke. Und gib du hier acht.«
    »Mache ich.«
    Es wurde wieder getanzt. An den Paaren schob ich mich vorbei und geriet in die Nähe des Orgelspielers, der mich ebenfalls sah. Er trug einen Lurex-Anzug, der silbrig glänzte. In seinem Haar, das weiß gefärbt war, fiel das grüne Stirnband besonders auf. Bevor ich ihn ansprechen konnte, drehte er sich ab und tauchte praktisch unter. Zudem belagerten ihn einige Autogrammjäger.
    Den Weg fand ich schnell, da ich mir die Richtung gemerkt hatte, in die die anderen verschwunden waren. Schon sehr bald stand ich vor einer dunklen Tür. Sie fiel in der mit schallschluckendem Material bespannten Wand kaum auf. Ich bückte mich und sah mir das Schloß an. Es war sehr flach, der Schlüssel mußte passen.
    Und er paßte! Die Tür schwang fast von selbst zurück.
    Nach der ungewöhnlichen Inneneinrichtung der Disco kam mir der Gang kalt und nackt vor. Da war keine Wand verputzt. Dafür hingen dort einige Plakate und lockerten das Bild auf.
    Mehrere Türen standen zur Auswahl. Ich wollte sie der Reihe nach öffnen, als ich hinter der zweiten auf der rechten Seite ein leises Pfeifen hörte.
    Es war die Melodie aus Aibon.
    Für mich war alles klar. Tief atmete ich durch, sah

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