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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat.«
    »Nein, Dad, nein.« Eileen wollte ihren Vater zurückziehen. »Ich will noch nicht nach Hause.«
    »Wohin denn?«
    »Noch einmal in den Wald.«
    Hendricks schüttelte den Kopf. »Aber du kommst doch von dort. Was willst du denn…?«
    »Ich möchte dir etwas zeigen, Dad. Ich habe dort etwas entdeckt. Das… das mußt du dir ansehen.«
    »Und was ist es?«
    Eileen blickte ihrem Vater ins Gesicht. Der Ausdruck ihrer Augen war sehr ernst. Das Mädchen hatte grüne Pupillen. Jetzt kam es dem Mann vor, als hätte sich ein Schatten darüber gelegt. »Was möchtest du mir zeigen, Eileen? Was?«
    Sie faßte nach der Hand ihres Vaters und drückte sie kräftig. »Daddy, glaubst du mir auch?«
    »Natürlich.«
    »Ich erzähle auch wirklich keine Geschichten.«
    »Das weiß ich doch. Bitte, Eileen, du mußt reden! Hab Vertrauen zu mir. Das hast du immer gehabt.«
    Das Mädchen senkte seine Stimme. »Im Wald, Dad, da liegt… da liegt eine Tote …«
    ***
    Pernell Hendricks gehörte zu den Menschen, die sich nicht ohne weiteres von irgendwelchen Reden erschüttern ließen. Er hörte den Satz, sah seiner Tochter ins bleiche Gesicht, blickte noch einmal direkt in ihre Augen und stellte fest, daß sie nicht gelogen hatte, obwohl Helma ihr den Satz nicht geglaubt hätte.
    Sie behauptete immer, Eileen hätte eine zu große Phantasie. Das stimmte zwar. Sie war sehr mit Phantasie gesegnet und schrieb in der Schule die wildesten Aufsätze, dachte sich selbst Geschichten aus, aber in diesem Fall, da war der Mann sicher, log sie nicht.
    Eine Tote bildete man sich nicht ein!
    »Dad, du sagst nichts.«
    Hendricks lächelte. Was sollte er dazu sagen? Er wußte es ja selbst nicht. Er wunderte sich im nachhinein nur darüber, wie gelassen seine Tochter ihm diese Nachricht überbracht hatte.
    »Und du bist nicht erschreckt?« fragte er. »Wenn man eine Tote sieht, erschrickt man doch. Auch mir würde das so ergehen. Ich wundere mich, daß du…«
    Sie nickte heftig und sprach fast wie eine Erwachsene. »Ja, Dad, du hast recht, aber da ist etwas mit der Leiche.«
    Hendricks erschrak heftig: Er malte sich aus, daß die Tote schon länger im Wald gelegen hatte und möglicherweise verwest war.
    Das wäre noch furchtbarer gewesen als alles andere. »Mit der Leiche soll etwas sein? Was denn?«
    »Sie… sie sieht so anders aus.« Eileen verzog gequält das Gesicht. »Ich weiß auch nicht, wie ich dir das erklären soll. Die sieht aus, als wäre sie aus Glas.«
    »Wie?«
    »Ja, Dad, aus Glas. So durchsichtig. Ich habe so etwas noch nie gesehen.«
    Pernell Hendricks lachte leise. »Aber ich, mein kleiner Liebling. Ich habe das schon gesehen.«
    »Wie und wo?«
    »Die angebliche Leiche, die du gesehen hast, ist gar keine. Ich kann mir vorstellen, daß es sich bei diesem Gegenstand um eine Puppe gehandelt hat. Ja, Eileen, du hast eine Puppe gesehen. Irgend jemand hat eine Puppe in den Wald gelegt.« Er hob die Schultern.
    »Vielleicht eine Schaufensterpuppe, was weiß ich?«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Die sah aus, als hätte sie einmal richtig gelebt.« Eileen nickte sehr ernst. »Ich möchte dich bitten, Dad, daß du mitkommst und dir die Tote mal ansiehst.«
    »Aber deine Mutter wartet mit dem Essen. Und du weißt, wie sehr sie auf Pünktlichkeit achtet.«
    »Dad, noch ist es hell.«
    Der Mann atmete tief durch. Was sollte er seiner Tochter sagen?
    Er befand sich in einer Zwickmühle. Einerseits glaubte er ihr, andererseits fürchtete er sich auch ein wenig vor dieser Entdeckung. Er rechnete zwar nach wie vormit dem Auffinden einer weggeworfenen Schaufensterpuppe, aber er mußte auch in Betracht ziehen, eine Tote zu finden.
    Zwischen diesen beiden Möglichkeiten konnte er wählen. Dabei blickte Pernell in die bittenden Augen seiner Tochter. Es war wie immer. Wenn Eileen ihn so anschaute, konnte er ihr einfach keinen Wunsch abschlagen. Hendricks preßte seine Lippen zusammen, legte die Stirn in Falten, und da wußte das Mädchen, daß es seinen Vater schon so gut wie überzeugt hatte.
    »Kommst du mit?«
    »Ja.«
    Sie faßte nach seiner Hand. Er fühlte, wie ihre Finger über seine Handfläche strichen. Die kleinen Kuppen zitterten, so aufgeregt war das Mädchen plötzlich.
    Sie gingen schnell. Der Wind fuhr über das so trostlos wirkende Feld. Krähen ließen sich von den Winden packen und weitertreiben. Ihr heiseres Krächzen vernahmen auch Vater und Tochter.
    Hendricks hörte kaum, was seine Tochter redete. Sie sprach

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