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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Baphomets Seite stand, sondern, ähnlich wie ich, sich gegen das Böse gestemmt hatte.
    Darüber hatte ich in der letzten Zeit stark nachgegrübelt. Wenn ich durch andere Dinge nicht abgelenkt war, kam ich immer wieder auf dieses Phänomen zurück.
    Das merkte auch Suko, der den Bentley durch den abendlichen Londoner Verkehr kutschierte. »Du bist anders als sonst, John. Wie kommt das?«
    »Hector de Valois.«
    »Denk doch nicht immer daran!« meldete sich Shao aus dem Fond. Wir hatten sie mitgenommen, denn wir waren zu einer Disco unterwegs.
    »Du hast gut reden. Ich glaube nicht, daß es dir anders ergehen würde.«
    »Das stimmt wohl.«
    Es regnete. Manchmal vermischt mit dicken Schneeflocken, die wie Mücken gegen die Scheibe klatschten und von den Wischern weggeputzt wurden. Bei diesem Wetter blieb man am besten zu Hause, aber uns trieb es eben zu dieser Disco.
    Dort trat eine Gruppe auf, die sich die »Top Fantastics« nannte.
    Vier junge Männer und eine Sängerin. An sich etwas völlig Normales, und wir wären nie auf den Gedanken gekommen, uns diese Gruppe anzuhören, hätten die Leute nicht einen Text, der uns ein wenig störte.
    Es war kein Text, der zur Gewalt aufrief oder die Einnahme von Drogen legalisierte, nein, ein anderes Wort störte uns, das immer wieder in den Strophen vorkam.
    Aibon!
    Genau dieses Wort störte uns. Wie kam eine Gruppe wie die »Top Fantastics« dazu, über Aibon zu singen?
    Weder Suko noch ich hatten eine Erklärung. Es gab nur wenige Menschen, die über Aibon Bescheid wußten, denn dieses geheimnisvolle Land, das zwischen dem Diesseits und dem Jenseits lag, war, wie gesagt wurde, das Paradies der Druiden.
    Aibon – das grüne Land, aber auch das Reich voller Rätsel.
    Heimat der Feen, der Elfen, schlichtweg eine Sagenwelt, die jedoch existierte, wie ich schon des öfteren hatte erfahren müssen.
    Kein Wunderland, wo es zuging wie im Schlaraffenland, denn auch dort gab es Trennungen und Rätsel. Zum Beispiel das Rad der Zeit und die Männer in Grau, Aibons gefährliche Bewacher oder Botschafter. Es existierte so vieles, von dem ich keine Ahnung hatte.
    Nur wußte ich, daß zwischen Aibon, dem Dunklen Gral und auch den Templern irgendwo eine Verbindung bestand. Sie herauszufinden war für mich zu einem Lebenselixier geworden.
    Das wußten auch meine Freunde.
    Suko sagte: »Du solltest es nicht so verbissen sehen, John. Kommt Zeit, kommt Licht in das Dunkel.«
    Ich verzog den Mund und sah für einen Moment den Wischern zu, die Tropfen und Schnee zur Seite putzten. »Falls es bis dahin nicht schon zu spät ist, mein Lieber.«
    »Das sehe ich nicht so, John. Wir brauchen oftmals keine Initiative zu ergreifen. Aibon und die anderen Dinge, die sich um die Templer drehen, werden auf uns freiwillig zukommen.«
    »Woher nimmst du diesen Optimismus?«
    »Weil du schon einmal existiert hast. Als Hector de Valois. Du hast das Kreuz. Die gleichen Zeichen, die auf ihm zu sehen waren, existierten auch auf dem Richtschwert der Templer. Hector de Valois hat das Kreuz vor dir getragen.«
    »Und wer noch?«
    »Eine alte Zigeunerin hatte es doch auch mal.«
    »Aber sie wußte wirklich nicht, was sie damit anstellen sollte. Sie hat es vielleicht nur für eine Weile in Verwahrung gehabt. In einem direkten Kontakt stand sie wohl nicht.«
    »Das stimmt wohl.« An einer Ampel hielten wir. Der Asphalt hatte eine schwarze Farbe angenommen, auf dem die Lichtstrahlen der Scheinwerfer wie Goldpuder lagen.
    Die »Top Fantastics« traten in einer Disco auf, die top war. Hinter anderen exklusiven Glitzerschuppen brauchte sie sich nicht zu verstecken, sagte man wenigstens, denn ich kannte den Laden noch nicht von innen. Ich hatte mir berichten lassen, daß er sehr schlicht aufgemacht sei. Man wollte eine Trendwende versuchen und hatte es geschafft, zahlreiche Prominente als Stammgäste zu gewinnen.
    Natürlich kam nicht jeder hinein. Dafür sorgten die Preise und die Gesichtskontrolle durch das Guckloch der Tür.
    Die Disco lag zwischen zwei Parks, unweit vom Piccadilly. Ihr Name lautete schlicht und einfach »Star«.
    Das alles wußten wir und natürlich den Namen der Sänger sowie den Text ihres Hits, in dem sich mehrfach das Wort Aibon wiederholte.
    Ich suchte den Parkplatz, folgte den anderen Wagen und landete auf einer großen Abstellfläche.
    Ich stellte den Motor ab und stieg aus. Es war glatt geworden.
    Eine dünne Schneeschicht lag auf dem Platz. Aus dem Regen waren dicke Flocken geworden. Wir tauchten

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