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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von der Toten und von dem Wald, den sie so oft betreten hatte und der ihrer Meinung nach verhext war.
    Da mußte der Mann lachen.
    »Doch, Dad, das stimmt. Der Wald ist verhext. Ich habe das genau gespürt.«
    »Wie denn?«
    »Da hat immer etwas gelauert.«
    »Und was?«
    »Ich konnte es nie sehen. Es war unsichtbar. Aber ich habe gespürt, daß es da war.«
    Hendricks lächelte. »Selbst deine Lehrer bestätigen dir, daß du eine ungeheure Phantasie hast, mein kleiner Liebling. Ich für meinen Teil bin davon noch immer nicht überzeugt.«
    »Du wirst die Tote sehen, Dad.«
    »Und sie ist aus Glas?«
    »Ja.«
    »Hast du dir nie darüber Gedanken gemacht, wer sie sein könnte und woher sie kommt?«
    »Nein, jetzt nicht. Ich war zu erschrocken. Aber da ist noch etwas, das ich dir nicht erzählt habe.«
    »Und was?«
    »Die… die Tote ist ein Mensch und sieht trotzdem anders aus als wir. Sie hat nämlich Flügel!«
    Der Mann blieb so heftig stehen, als wäre er gegen einen Baum gerannt. »Was hat sie?«
    »Flügel. Und die sehen auch so aus, als wären sie aus dünnem Glas. So zerbrechlich wie bei meinem Mobile, weißt du?«
    »Ja, ja, schon.« Hendricks schüttelte den Kopf. Alles, was recht war, er glaubte seiner Tochter kaum noch. Am liebsten wäre er umgekehrt, doch da sie den Waldrand fast erreicht hatten und sie nur noch wenige Schritte davon trennten, ging er weiter.
    Die beiden benutzten den Hauptweg, der den Wald praktisch in zwei Hälften teilte. Es gab auch schmale Pfade. Sie waren zumeist von spielenden Kindern geschlagen worden, aber die kannte der Mann nicht. Es gefiel ihm nicht, als ihn seine Tochter auf einen dieser Wege führte.
    Das Unterholz und die Zweige wuchsen über den Weg hinaus.
    Manchmal trafen sie sich und bildeten gewissermaßen ein Dach, unter dem die beiden herschritten und sich immer häufiger mit den Händen den Weg freischaufeln mußten.
    »In welch einen Dschungel führst du mich eigentlich, Kind?«
    »Der hört gleich auf. Dann kommen wir zu einer Lichtung. Dort ist es sehr feucht. Früher muß da mal ein kleiner Teich gewesen sein, habe ich gehört.«
    »Wenn du das sagst.«
    Das Mädchen hatte recht. Vor ihnen erschien der freie Fleck inmitten des Waldes. Eine kleine Lichtung, umgeben von dicht beieinander stehenden Bäumen mit dem üblichen Unterholz dazwischen.
    »Hier ist es!« sagte Eileen. Ihre Stimme zitterte leicht. Sie sah aus großen Augen zu ihrem Vater hoch.
    »Wo denn?«
    »Du mußt dich umdrehen, Dad!«
    Das tat Hendricks auch. Nicht sehr schnell, weil ihn plötzlich ein unangenehmes Gefühl überfiel.
    Er blickte auf die andere Seite der Lichtung und sah den langgestreckten Gegenstand mit menschlichen Umrissen, der schräg im Unterholz lag, wobei sich seine hauchdünnen Flügel in den Zweigen verfangen hatten.
    »Sieht sie nicht aus wie ein Engel?« fragte das Kind leise.
    Hendricks erwiderte nichts. Er hatte aber das Gefühl, mit beiden Füßen in kaltem Wasser zu stehen, denn eine beklemmende Angst stieg allmählich in ihm hoch…
    ***
    Wir waren wieder in London!
    Zypern lag hinter uns, das Abenteuer im Schwarzwald ebenfalls, und das Kapitel Akim Samaran war wohl endgültig abgeschlossen.
    Er, der das Richtschwert der Templer hatte in seinen Besitz bringen wollen, war an dessen Kraft gescheitert. Das Schwert hatte sich aufgelöst, war geschmolzen, und die goldene Masse hatte Samaran bedeckt und ihn in einen unförmigen Klumpen verwandelt.
    Samaran war verschwunden, aber ein anderer war dafür erschienen.
    Vincent van Akkeren, der Grusel-Star, wie er sich selbst nannte.
    Er war nicht nur ein Grusel-Star oder ein Mensch, sondern sah sich auch als Baphomet an, einen großen Götzen der Templer, die auf der Seite des Teufels standen.
    Ich war auf seiner Yacht dicht an ihn herangekommen, hatte ihn aber nicht stellen können, weil er vor meinen Augen zur Hölle gefahren war. Der Boden hatte sich aufgetan und ihn verschluckt.
    Anschließend war die Yacht in Flammen aufgegangen und explodiert, so daß es uns unmöglich gewesen war, irgendwelche Beweise zu finden.
    Aber jetzt waren wir wieder in London. Wir mußten uns damit abfinden, daß die Spur zu den Templern allmählich erkaltet war.
    Nur über eine Tatsache kam ich schwer hinweg.
    Ich hatte erfahren, daß ich nicht zum erstenmal lebte. In der Vergangenheit hatte ich schon einmal existiert. Und zwar als Hector de Valois, ein mächtiger Kreuzritter und einer der großen Anführer der Templer, der allerdings nicht auf

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