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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte mein Partner. Shao stand neben ihm, lächelte glücklich und mit glänzenden Augen, wobei sie sich ihre Haare nach hinten strich.
    »Das war Dorian Storm. Er ist Geschäftsführer.«
    Suko rückte Shao den Stuhl zurecht. »Ach. Und was wollte der Knabe von dir?«
    »Er kannte uns.«
    »Woher?«
    »Keine Ahnung. Wußte aber, daß wir vom Yard sind.«
    Suko legte die Stirn in Falten. »Das wundert mich. Sollte sich schon so weit herumgesprochen haben, was wir dienstlich so treiben?«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    Suko nahm einen Schluck und sah zu, wie Shao ihre Hand auf sein Knie legte. »Hast du mehr über die Gruppe herausfinden können?«
    »So gut wie nichts.« Ich berichtete den beiden davon, daß die Popsänger die Texte zu ihren Liedern selbst schrieben.
    »Das machen ja viele.«
    »Angeblich sollen die Fantastics ihre eigenen Erfahrungen in die Lieder mit hineinbringen.«
    Jetzt horchten Suko und Shao auf. »Das ist interessant«, sagte die Chinesin. »Könnten sie etwas über Aibon erlebt oder herausgefunden haben?«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zunächst einmal abzuwarten«, sagte Suko. Er hatte recht.
    Das »Klima« in der Disco hatte sich verändert. Es kam mir gespannter vor. Dorian Storm spielte den Hektiker. Er stand einmal an der Bar, gab dort seine Anweisungen und trieb sich eine Minute später schon auf der Bühne herum.
    Irgendwie zeigte er sich aufgeregt und nervös. Wahrscheinlich wegen des zu erwartenden Auftritts.
    Ich sah die Sache gelassen und wartete ab. Bequem saß ich im Sessel, bis ich plötzlich zusammenschreckte, weil der harte Klang einer Trommel gewitterartig durch die Lautsprecher hallte und damit das große Ereignis ankündigte.
    Sie waren schon da. Ich sah sie im Schatten hinter dem Podium, wo keine Tische mehr standen.
    Dann kamen sie plötzlich wie ein Wirbelwind. Ich mußte lächeln, denn die fünf hatten Feuer im Blut. Besonders die Sängerin, ein wildes Geschöpf, das den tosenden Beifall entgegennahm.
    Sie lehnte sich zurück, verdrehte den Kopf. Ihr hautenger grüner Glitzeranzug reflektierte das Licht der Strahler. Die Punkerin genoß die »Standing ovations«, ließ ihre Blicke kreisen und blickte auch mich an.
    In diesem Augenblick erstarrte sie!
    ***
    Pernell Hendricks sagte kein Wort. Er stand auf dem Fleck, fühlte sich ausgelaugt, leer, verlassen. Und plötzlich brach ihm der Schweiß aus.
    Seine Tochter sah das lockerer, obwohl auch sie Furcht hatte. Sie legte ihre Hände in die ihres Vaters.
    Hendricks atmete tief durch. Er hatte es ja nicht glauben wollen, jetzt wurde er mit der Tatsache konfrontiert, und er überlegte, was er tun sollte.
    Konnte er die Gestalt dort liegenlassen? War sie ein Mensch, war sie eine Puppe?
    »Dad!« Eileen sprach sehr leise. »Dad, willst du nicht hingehen und sie dir ansehen?«
    »Ja, ja…« Er blieb trotzdem stehen.
    Eileen war da mutiger. »Du brauchst keine Angst zu haben, Dad. Sie tut dir nichts.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Nur…«
    »Bitte.«
    Er nickte. »Ist gut, mein Kind.« Es kostete ihn Überwindung, sich diesem ungewöhnlichen Fund zu nähern. Er merkte, wie er zitterte, in seinen Augen brannte es, der Hals saß fast zu, und er war nicht in der Lage, auch nur einen Ton herauszubringen.
    Die Füße schleiften durch das harte Wintergras. Eileen ließihren Vater nicht los. Sie schien zu spüren, daß er in diesen Momenten einen gewissen Schutz brauchte.
    Vor dem Fund blieben sie stehen. Es war eine weibliche Person, das sahen beide sehr deutlich. Und sie wirkte zerbrechlich wie dünnes Glas, so daß sich beide nicht trauten, sie zu berühren.
    Der Blick des Mannes erfaßte das Gesicht. Er suchte nach passenden Worten, um es zu beschreiben, aber ihm fielen keine ein.
    Vielleicht elfen- oder engelhaft. Sehr weiche Züge, fast kindlich, obwohl der Körper sich mit dem einer vollerblühten Frau vergleichen ließ.
    Und das Wesen hatte Flügel!
    »Wo mag sie hergekommen sein?« fragte das Mädchen.
    Hendricks hob die Schultern. »Vielleicht hat sie jemand abgesetzt und einfach liegengelassen.«
    »Nein!«
    Die Antwort des Mädchens klang so überzeugt, daß der Mann hellhörig wurde. »Was meinst du damit?«
    »Ich glaube nicht, daß es eine Puppe ist.«
    »Was dann?« Hendricks hatte seine Stimme unwillkürlich zu einem Flüstern gesenkt.
    »Da!« Auch Eileen sprach leise. Sie streckte die Arme aus, und bevor ihr Vater sie zurückhalten konnte, strich sie mit den Fingerspitzen über die Wangen der

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