0420 - Die Rätsel der Vergangenheit
scheinbar friedlich eingestellten Offiziers. Sie hatten einen ganz anderen Inhalt als seine Worte.
Er sagte: „Wir werden uns, das alles noch überlegen, und wir wollen den Frieden mit den Terranern."
Aber er dachte: Haben wir dich, du kleines Biest! Der Energieschirm ...
Das war es!
Energieschirm!
Gucky teleportierte augenblicklich aus dem Schiff, denn er wusste, daß es verschiedenartige Energieschirme gab, solche, die er durch Teleportation überwinden konnte, und solche, bei denen es ihm unmöglich gemacht wurde.
Und wenn der Offizier an den Energieschirm dachte ...
Gucky verspürte einen kurzen und schrecklichen Schmerz, als er mitten aus der Teleportation herausgerissen und ins Schiff zurückgeschleudert wurde. Er fand sich in einem unbelebten Sektor in der Nähe der Maschinenräume wieder und wusste, daß er nicht mehr aus dem Schiff herauskam.
Er saß in der Falle, und er hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich mit Fellmer Lloyd in Verbindung zu setzen, denn der Schirm ließ auch keine Gedankenimpulse durch.
Er wirkte auch im fünfdimensionalen Kontinuum.
„Noch immer nichts?"
Als Fellmer den Kopf schüttelte, zeigte Rhodans Gesicht echte Besorgnis. Er nickte Atlan zu.
„Das verstehe ich nicht. Warum versucht Gucky nicht, telepathischen Kontakt mit uns aufzunehmen, wenn etwas schiefgegangen ist? Das tut er doch sonst immer."
„Nur wenn er kann", sagte Atlan ruhig. „Er kann in eine vorbereitete Parafalle geraten sein. Immerhin hat er den Blues seinen zweiten Besuch angekündigt." Er zuckte die Schultern. „Und die werden sich entsprechend darauf vorbereitet haben.
Ja, ich fürchte, wir werden Tifflor alarmieren müssen. Wir haben keine andere Wahl."
„Offener Krieg gegen die Blues?" fragte Rhodan, und seine Stimme klang nicht mehr so ganz gelassen wie vorher. „Haben wir keine andere Wahl?"
„Kein offener Krieg", schränkte Atlan zu seiner Erleichterung ein. „Aber wir werden ihnen zeigen, daß wir auch noch da sind. Mehr wird hoffentlich nicht notwendig sein. Wir werden auch nicht mit vernichtenden Waffen angreifen. Schließlich befindet sich Gucky aller Wahrscheinlichkeit nach als Gefangener bei ihnen, und wir dürfen sein Leben nicht gefährden. Ein Scheinangriff, das ist alles."
„Das klingt besser, wenn ich auch nicht an den Erfolg glaube."
„Wir werden sehen." Atlan erhob sich. „Ich möchte Tifflor sprechen. Nicht über Hyperfunk. Ich werde eins der bereitgestellten Kurierschiffe nehmen und selbst hinfliegen. Erwarte mich innerhalb von zehn Stunden zurück. Dann bleiben uns noch gut zwanzig Stunden bis zur endgültigen Entscheidung."
Rhodan nickte langsam.
„Es könnte sehr gut eine endgültige Entscheidung werden, Atlan."
„Das weiß ich", versicherte der Arkonide und benutzte wenige Minuten später den Transmitter, um auf das wartende Kurierschiff zu gelangen.
Sein Blitzflug zu Julian Tifflor verlief ohne Zwischenfall, und seine Unterredung mit dem Solarmarschall dauerte nur eine Stunde. Dann wusste Tifflor genau, was er zu tun hatte. Ihm blieb eine weitere Stunde, die Kommandeure seiner zwanzigtausend Einheiten zu verständigen und ihnen letzte Instruktionen zu geben.
Atlan kehrte inzwischen mit dem Kurierschiff zur INTERSOLAR zurück. Rhodan kam ihm schon entgegen.
„Noch keine Nachricht von Gucky. Wann trifft Tifflor ein?"
„In wenigen Stunden, und er wird sofort angreifen.
Das Überraschungsmoment ist unser größter Vorteil, und es wird für die Blues eine Überraschung werden, auch wenn Gucky unser mögliches Eingreifen schon erwähnte. Wirst du Accutron verständigen, damit er die Expeditionsflotte unterrichtet?"
„Ras wird mich zu ihm bringen."
Als er nach einer Stunde zurückkehrte, sah er recht zufrieden aus.
„Ausgezeichnet, Atlan. Es ist Accutron gelungen, hypertelepathischen Kontakt aufzunehmen. Er hat mit dem Kommandanten der Accalauries gesprochen und eine weitere Frist ausgehandelt. Sie werden den Erfolg unserer Aktion abwarten. Daran erkennst du, wie wichtig es ist, daß wir gleich beim ersten Angriff Erfolg haben. Ein zweiter Versuch wäre sinnlos und käme zu spät."
Atlan nickte und stützte den Kopf in seine Hände.
„Die Frage ist nur: Wie wird Gucky es überstehen?
Ob er rechtzeitig schaltet und entsprechend handelt?"
Rhodans Gesicht verlor jeden Ausdruck, es wirkte plötzlich sehr abgespannt.
*
„Wenn er lebt, wird er schalten und richtig handeln", sagte er.
Gucky lebte.
Noch immer hielt er sich in dem
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