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0420 - Sie holten sich den grauen Joe

0420 - Sie holten sich den grauen Joe

Titel: 0420 - Sie holten sich den grauen Joe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fabrik, die sich seit eh und je mit solchen Arbeiten befasst hatte?
    Ich war sicher, einen Faden in der Hand zu halten, den ich nicht abreißen lassen durfte. Ich zog mich zurück und sprang ins.Taxi, das auf mich gewartet hatte.
    »Zurück«, sagte ich nur. Der Fahrer wendete sofort. In Gedanken versunken saß ich neben ihm. Als wir an der Fähre anhalten mussten, richtete er zum ersten Mal das Wort an mich.
    »Ärger gehabt, Sir?«
    »Nein«, sagte ich kurz.
    »Dachte nur, Sie wären jemand auf die Hühneraugen gestiegen«, brummte er. »Seit drei Meilen hängt sich jemand an unsere Hinterräder. Aber es gilt wohl nicht Ihnen.«
    Ohne mich umzudrehen, ließ ich mir den Verfolger beschreiben. Der Fahrer sah ihn im Rückspiegel.
    »Ist ein Motorrad, eine Indian. Der Kerl ist allerdings vermummt wie ein Polarforscher. Nur die Nasenspitze liegt frei. Hält jetzt hinter dem Ford und will auch auf die Fähre.«
    Als das Ungetüm aus Stahl und Bohlen loslegte, verließ ich den Wagen. Langsam schlenderte ich zwischen den parkenden Autos nach hinten und fand das Motorrad ganz am Ende. Von dem Fahrer war allerdings nichts zu sehen. Ich merkte mir die Zulassung. Als wir anlegten, stieg ich wieder ein, ohne den Motorradfahrer zu Gesicht bekommen zu haben.
    »Fahren Sie mich zu einem mittelprächtigen Hotel in der City«, sagte ich. »Aber nicht zu schnell, unser Freund soll die Spur nicht verlieren.«
    Es war wirklich nicht schwer, uns zu verfolgen. Nach sieben Minuten Fahrt hielten wir vor dem Ambassador, das innen nicht mehr ganz seinem pompösen Namen entsprach. Ich gab dem Fahrer ein anständiges Trinkgeld und ließ mir seine Funknummer geben. Ich würde ihn wahrscheinlich noch öfter brauchen.
    Das Zimmer lag zur Straße und hatte eine Dusche. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, rief ich die Vermittlung an.
    »Polizeipräsidium bitte«, sagte ich. »Nebenstelle 247.«
    Dreimal ertönte das Rufzeichen, dann wurde abgehoben. Eine tiefe Bassstimme meldete sich.
    ***
    Nach einer halben Stunde Konferenz und einem Rundgang durch das Gebäude wusste Phil, dass er an der falschen Adresse war. Der Manager, der ihn herumführte, nachdem er Phils Identität gründlich überprüft hatte, war jung und seriös. Phil hatte eine Nase für Menschen. Ihm wurde die gesuchte Maschine gezeigt, eine Namensliste aller Betriebsangehörigen und die schon veröffentlichte Bilanz vorgelegt. Der Gewinn der Firma lag erheblich über dem Betrag, der mit einem Raubüberfall ergaunert werden konnte.
    Um sicher zu gehen, besah sich Phil die Leute, die in den letzten sechs Monaten eingestellt worden waren. Keiner hatte den Arbeitsplatz für länger als einen Tag verlassen und schied so als Teilnehmer des Verbrechens in New Brunswick aus. Dieser Punkt konnte als erledigt betrachtet werden.
    Ohne sich weiter in Houston aufzuhalten, bestieg Phil den nächsten Zug nach Galveston. Am Bahnhof erstand er sich eine Ortszeitung und ein New Yorker Boulevardblatt. Nach den ersten siebzehn‘Zeilen hatte er die Meldung über den Raubüberfall gefunden. Sie erstreckte sich über zwei Spalten und erwähnte zum Schluss, dass sich das FBI eingeschaltet hatte. Missmutig faltete Phil das Blatt zusammen.
    Die Journalisten hatten wieder einmal ein zu feines Ohr gehabt. Er war sicher, dass die Gangster jede Zeile lesen würden, die über ihren Coup veröffentlicht wurde. Und die Nachricht über ihre Verfolger konnte sie leicht veranlassen, Hals über Kopf mit der gesamten Beute ins Ausland zu verschwinden.
    Es wäre Phil lieber gewesen, die Verbrecher hätten sich in Sicherheit gewiegt. Zum Glück waren noch keine Namen in die Redaktion gesickert. Aber auch so war höchste Eile geboten.
    Wenn sie in Galveston auch keinen Erfolg hatten, mussten sie von vorne anfangen. Es war die einzig sichtbare Spur gewesen, die die Verbrecher hinterlassen hatten.
    Als der Zug über die West Bay nach Galveston rumpelte, griff sich Phil seine Tasche und ging schon zum Ausgang. Er traf genau zur verabredeten Zeit ein und wollte sich sofort per Telefon melden. Zwei Minuten musste er am Bahnhof ungeduldig warten, bis eine Telefonzelle frei wurde. Dann suchte er die Nummer aus dem Telefonbuch und warf einen Nickel in den Schlitz. Rasch wählte er, dann ertönte das Rufzeichen.
    »Captain Elkhart«, brummte eine tiefe Stimme. Phil stellte sich vor und sagte sein Sprüchlein auf. Bevor er fertig war, unterbrach ihn der Captain der City Police.
    »Kommen Sie her, Agent Decker, Ihr Kollege ist

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