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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dicker, der gern einen ausgab. Was nichts daran änderte, dass die City Police von New York fünftausend Dollar für seine Ergreifung ausgesetzt hatte. Die Höhe der Summe zeigte, welchen Ruf der Gangster hatte.
    »Das war ja wie ein Familientreffen«, sagte ich.
    »So kam ich mir auch vor! Die beiden ließen mir keine Chance. Sie hatten eine Art, mit den Pistolen umzugehen, dass ich mich frage, ob es nicht doch irgendwo einen geheimen Schießstand für die Unterwelt gibt.«
    »Äußerten sie sich?«
    »No, sie waren ziemlich wortkarg. Sie zwangen mich, meinen eigenen Wagen zu besteigen, und dann ging die Fahrt nach Cedrick’s Village. Dort bestiegen sie die Jacht. Ich wurde gefesselt, und dann fuhren sie los. Ich merkte, dass sie das Funkgerät der Jacht bedienten, aber ich konnte nicht verstehen, was sie sagten.«
    »Sie werden ihrem Auftraggeber Bericht erstattet haben.«
    »Ja, das dachte ich mir auch. Leisetreter-Johnny kam dann zu mir und nahm mir den Ausweis ab. Es gab eine Diskussion. Offenbar war ich nicht der Richtige.« Phil sah mich an. »Ich glaube, sie haben uns verwechselt und dachten, du wärst es.«
    »Ich wusste gar nicht, wo ich überall Freunde habe.«
    »Jedenfalls scheint ihr Boss ihnen daraufhin neue Weisungen gegeben zu haben. Die Jacht, die erst nach Norden gefahren war, wechselte den Kurs. Das bekam ich noch mit. Dann gingen sie hier in der Bucht vor Anker. Well, und dann kamen sie, erzählten, im Schiff wäre eine Höllenmasphine eingebaut, die bald hochgehen würde, und gingen mit dem Beiboot an Land. Das ist die ganze Geschichte. Die Tasche, die ich in der Central Station abgeholt hatte, nahmen sie natürlich mit.«
    »Du hast keine Ahnung, was sie enthielt?«
    »Es scheint sich um Papiere gehandelt zu haben. Ich kam nicht dazu, hineinzuschauen. Wer konnte auch mit so etwas rechnen.«
    »Der Inhalt der Tasche scheint wirklich wichtig gewesen zu sein. Aber dass die Gangster um ihre Existenz wussten, war nicht vorherzusehen. Dich trifft kein Vorwurf.«
    »Außer denen, die ich mir selber mache!«
    »Trotzdem möchte ich gern wissen, warum sie eine Jacht im Wert von fünfzigtausend Dollar einfach in die Luft sprengten. Wenn es ihnen nur darum ging, dich zu beseitigen, hätte es billigere Wege gegeben.«
    »Ich bin froh, dass sie sich für diesen Weg entschieden haben«, brummte Phil.
    Noch etwas interessierte mich jetzt brennend, etwas, das leicht herauszufinden war. Wem gehörte die Jacht Pilgrim of Salem?
    Während der Rückfahrt hängte ich mich ans Funkgerät und nahm Verbindung zum Hafenbüro von Cedrick’s Village auf. Die Jacht war dort registriert; sie gehörte einem gewissen Charles Adam. Vor Beruf war er Besitzer eines Nachtlokals.
    Ich erkundigte mich nach dem Namen des Nachtlokals.
    Fremont Adonis Klub, lautete die Antwort.
    ***
    Eine Überprüfung ergab, dass gegen Charles Adams nichts vorlag. Er hatte keine Vorstrafen. Sein Lokal hatte zwar nicht den'besten Ruf, aber über ihn war nichts Nachteiliges bekannt.
    Das Lokal lag in der 86. Straße und hatte außer einer bescheidenen Leuchtreklame äußerlich nichts aufzuweisen. Vor der Tür stand ein schwarz gekleideter Muskelprotz. Mit geübtem Blick stellte ich fest, dass nicht nur seine linke Achsel, sondern auch die Jackentaschen ausgebeult waren. Wenn Charles Adams den Burschen so schwer bestückt Wache schieben ließ, hatte er zweifellos seine Gründe dafür. Der Boy sah uns an, als ob er etwas sagen wollte, aber dann trat er beiseite und gab den Weg frei. Ich war überzeugt, dass er uns richtig einschätzte.
    Innen war es halbdunkel. Es gab viel roten Plüsch, Kerzen auf den Tischen, eine von unten erleuchtete Tanzfläche und eine Dixieland Band. Etwa die Hälfte der Tische war besetzt. Ein Kellner, glatt, ölig, mit schwarzem Bärtchen auf der Oberlippe, trat auf uns zu.
    »Haben Sie einen Tisch reserviert?«
    Phil drückte ihm eine Fünfdollarnote in die Hand.
    »Wir sind die Brüder Karamasow aus Omsk«, sagte er mit stark russischem Akzent. »Wie wär’s mit einem hübschen Ecktisch, Freundchen!«
    »Aber gewiss doch, Sir! Wie wär’s mit diesem Tisch?« Er wies auf einen Tisch, dicht bei der Tanzfläche. Wir waren einverstanden, und nachdem wir bestellt hatten, sahen wir uns in Ruhe das Lokal an. Hinter der Bühne waren zwei Türen, von denen eine die Aufschrift Privat trug.
    »Dort dürfte der Boss sein Hauptquartier haben«, sagte ich. »Ich gebe ja nicht viel auf Gefühle, aber das ganze Lokal kommt mir wie eine

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