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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wahnsinnigen zu tun?
    »Worin bestehen Ihre Pläne?«
    »Meine Pläne sind, die Unterwelt dieser Stadt zu einer straffen Organisation zusammenzufassen.«
    »Das haben andere auch schon versucht!«
    »Ja, gewiss, aber nicht so konsequent wie ich.«
    »Verbrechen hat sich noch nie ausgezahlt!«
    Wieder dieses schaurige Lachen.
    »Ich bin eine Ausnahme, Cotton. Ich habe mir alles sehr gut überlegt, und ich weiß, dass nichts schiefgehen wird. Das Mittel, das ich benutze und das mir Macht gibt, ist sehr einfach. Es ist Terror!«
    »Ziemlich originell«, knurrte ich. Ich konnte ihn nicht sehen, aber ich spürte, wie er lächelte.
    »Das Einfachste ist meistens auch das Wirksamste. Wer weiß, dass er für eine bestimmte Handlung ermordet wird, wird diese Handlung nicht begehen. Sie haben vorhin den Namen Accatone genannt. Sehen'Sie, unter diesem Namen habe ich mir einen Ruf auf gebaut. Ich habe Menschen ermordet. Das hat bewirkt, dass man mich fürchtet, und ich habe es so gemacht, dass man mich mehr fürchtet als jeden anderen Verbrecher dieser Stadt.«
    Es war unglaublich, mit welch zynischer Schamlosigkeit er sich selbst einen Verbrecher nannte. Das war absolut nicht die Regel. Selbst Dillinger hatte es sich verbeten, dass man ihn einen Gangster oder Verbrecher nannte. Der Mann, der da vor mir im Dunkeln saß, musste wahnsinnig sein - eine andere Erklärung hatte ich nicht.
    »Der Accatone, den wir kennen, hat nicht das Zeug zum Bandenchef«, sagte ich. Ich wollte ihn reizen, möglichst viel aus ihm herausholen. Es war allerdings höchst fraglich, ob ich es jemals verwenden konnte.
    »Irrtum«, sagte er gelassen. »Ich war stets Einzelgänger, das ist richtig. Aber ich war es, weil ich mir einen Ruf aufbauen wollte, und den erwirbt man sich nicht, wenn man bei irgendeiner Bande als zweiter oder dritter Mann anfängt. Jetzt habe ich es geschafft, und nebenbei habe ich auch das nötige Betriebskapital. Mein rollender Gefechtsstand hat Ihnen ja wohl schon einen kleinen Vorgeschmack Vermittelt.«
    »Und weiter?«, fragte ich. »Wie sehen Ihren großartigen Pläne aus?«
    »Als Nächstes muss ich die Konkurrenz ausschalten. Sie werden vielleicht beobachtet haben, dass meine Leute ausnahmslos Männer sind, die noch nie zu irgendeiner Bande gehört haben. Es gibt hier in New York ein paar mächtige Syndikate, und mit denen will ich es erst aufnehmen, wenn mein Verein steht. Um keine Aufbauschwierigkeiten zu haben, vermeide ich es vorläufig, in deren Reviere einzudringen!«
    »Sehr geschickt«, knurrte ich, »aber das wird Ihnen nicht viel nützen.«
    »Sie scheinen noch immer ein falsches Bild von meinen Fähigkeiten zu haben, Cotton. Ich überlasse nichts dem Zufall und habe immer Erfolg: Da war die erste Phase: Aufbau meines Rufes. Sie können es mit Werbung vergleichen. Die zweite Phase war Anwerbung eines Stammes guter Männer. Die Crew, die Sie da draußen gesehen haben, hat jeder anderen Bande etwas voraus: Jeder der Männer würde bedingungslos alles durchführen, was ich anordne.«
    »Gratuliere«, knurrte ich.
    »Die dritte Phase ist soeben abgeschlossen. Ich musste mir das absolute Vertrauen dieser Männer erwerben. Das ist nicht einfach gewesen, Cotton. Sie haben dabei eine wichtige Rolle gespielt!«
    »Wollen Sie mir nicht einen Anstellungsvertrag bieten«, höhnte ich.
    »Ich musste dafür sorgen, dass einige meiner Leute in die Patsche gerieten, und sie dann herausholen. Beides gelang mir.«
    »Sie meinen die Schlägerei?«
    »Ja, ich rechnete damit, dass Sie und Ihr Freund Sieger blieben. In diesem Fall würden Sie die' Männer festnehmen. Und ich konnte sie dann befreien. Das bewies ihnen, dass ich sie nicht im Stich lasse und dass meine Maßnahmen klappen. Das allein reichte aber noch nicht aus.«
    »Nein?«
    »Vertrauen, wie ich es brauche, muss absolut sein. Und das erreiche ich nur, wenn die Männer den festen Glauben haben, dass alles gelingt und nichts schiefgeht. Wie aber kann ich Ihnen diese Überzeugung vermitteln?«
    »Jetzt wird mir einiges klar«, sagte ich.
    »Ja«, und ich spürte, wie er strahlte, »ja, Cotton, dafür brauchte ich Sie. Sie sind gewissermaßen ein Opfer Ihres Rufes. Ich sagte mir, wenn ich es mit dem Mann aufnehme, der den gefürchtetsten Ruf in der Unterwelt hat, wenn ich mich bewusst mit Cotton anlege, und wenn ich gewinne, dann werden die Männer wohl einsehen, dass weder FBI noch Tod und Teufel etwas gegen mich ausrichten können. Das wird sie mir zu bedingungslos ergebenen

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