0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

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erfolgreich. Im Übrigen aber werde ich ein Syndikat auf die Beine stellen, wie es die Stadt noch nie gesehen hat. Wer weiß, vielleicht gehe ich später in andere Städte. Mein Aufbau vollzieht sich in fünf Phasen. Phase eins bis drei haben Sie schon kennengelernt. Phase vier wird die Durchführung einzelner, genau durchgeplanter Aktionen sein. Sie werden uns Geld einbringen. Vor allem aber werden sie uns den Ruf der gefürchtetsten Bande einbringen - in gewisser Weise eine Wiederholung dessen, was ich schon einmal erfolgreich für meine Person durchgeführt habe.«
    »Und Phase fünf?«
    »Phase fünf wird die Ausschaltung sämtlicher anderer Banden und die Unterwerfung jedes Verbrechers dieser Stadt sein!«
    »Ihre Phase vier - wie soll die aussehen?«
    »Mord«, sagte er in einem Tonfall, in dem andere Leute vom Golf oder vom Wetter reden.
    »Mord für viel Geld, Cotton. Ich habe ein Verfahren ausgedacht, das völlig neuartig ist und von dem ich mir viel verspreche! Ich will es Ihnen erklären. Es gibt genügend Leute, die aus irgendwelchen Gründen am Tode Dritter interessiert sind, ohne dass sie jemals den Mut finden, es in die Tat umzusetzen. Denen werden wir die Arbeit abnehmen.«
    Ich glaubte, nicht recht zu hören.
    »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Ganz einfach! Wenn ich von einem solchen Fall höre, sorge ich dafür, dass der Betreff ende stirbt. Die Polizei wird in allen Fällen jemanden finden, der ein Motiv für die Tat hat. Und ich werde dafür sorgen, dass die Beweisstücke parat sind, falls der Verdächtige es nicht vorzieht, an mich zu zahlen. Eine Probe meines Talents haben Sie ja schon am Fall Lee Harper erlebt. Ich bin sicher, dass die meisten zahlen werden. Es nützt einem nichts, unschuldig zu sein, wenn es ein paar Beweise gibt, die eindeutig gegen einen sprechen. Denken Sie an Lee Harper. Er hat Ihnen seine Geschichte erzählt. Es war die volle Wahrheit, aber haben Sie ihm geglaubt?«
    Ich schwieg. Dazu konnte man nichts mehr sagen. Dieser Verbrecher hatte einen teuflischen Verstand. Er war verrückt, ganz ohne Zweifel. Er war ein Mensch ohne jedes Gefühl für Recht, hemmungslos und gefährlich.
    Und mir erzählte er das alles, weil ich praktisch schon tot war.
    »Sie haben Harper nicht geglaubt«, sagte er, »nicht, solange Harper lebte. Und genauso wird es meinen Kunden gehen, wenn sie in Mordverdacht geraten. Dazu kommt noch ein anderer Grund, aus dem sie zahlen werden. Was ich tue, ist nur eine Durchführung ihrer geheimsten Gedanken. Sie werden sich das nicht eingestehen, aber im Grunde werden sie mir dankbar sein. Sie sehen, Cotton, mein Rezept ist sehr einfach. Es ist eine Mischung aus Terror und Psychologie.«
    »Wer soll Ihr erstes Opfer sein?«
    »Kennen Sie Diana Blyth?«
    »Die Erbin der Rockford Millionen?«
    »Genau die. Sie hat sich mit ihrem Großvater, dem alten Rockford, zerstritten, weil der Alte ihre Hochzeit mit einem Chauffeur aus Brooklyn nicht billigte. Der alte Millionär hat mehrfach davon gesprochen, sie zu enterben. Er wird mein erstes Opfer sein…«
    »Und dann?«
    »Die Waffe, mit der er erschossen wird, gehört Diana Blyth«, sagte er langsam. »Wenn dieses Beweisstück in die Hände der Polizei gerät, ist es aus mit ihr. Denn sie wird für die Tatzeit kein Alibi haben. Ob es so weit kommt, hängt von ihrer Zahlungswilligkeit ab.«
    »Accatone«, sagte ich, »Sie sind der skrupelloseste, gemeinste Verbrecher, der mir je über den Weg gelaufen ist. Ich schwöre Ihnen…«
    »Was?«
    »Sie kommen nicht durch. Dieses Land hat es bisher noch immer fertiggebracht, mit seinem Ungeziefer fertig zu werden, und Verbrecher sind das schlimmste Ungeziefer, das es gibt.«
    Er lachte.
    »Sie strengen sich umsonst an, Cotton. Sie werden nichts verhindern. Heute Abend wird der alte Rockford sterben - in seinem Landhaus auf Long Island. Und Sie sollten sich um Ihre eigenen Sorgen kümmern. Ich will immer noch wissen, was Harper zu Ihnen gesagt hat.«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Sehr einfach: Sie haben es Ihren Kollegen weitergesagt. Ich brauche diese Information, um zu wissen, worauf ich mich einzustellen habe. Ich verspreche Ihnen, dass ich sie bekomme. Von Ihrer Bereitwilligkeit, zu reden, wird es abhängen, ob Sie einen leichten Tod haben. Sie haben bis heute Abend Zeit, sich das zu überlegen. Sowie ich den Fall Rockford erledigt habe, befasse ich mich ernsthaft mit Ihnen.«
    Er drückte auf einen Summer. Hinter mir wurde die Tür geöffnet. Pohatapac Wilson