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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren jetzt abseits des Schifffahrtsweges. Nur Fährboote verkehrten in diesem Teil der Bucht. Der Skipper sah auf die Uhr und drosselte dann die Geschwindigkeit.
    Aus dem Dunst vor uns löste sich ein schnelles Chris-Craft-Motorboot, hielt mit schäumender Bugwelle auf uns zu, ging längsseits. Auf dem Pilotensitz hockte ein Mann mit pockennarbigem Gesicht, den ich erkannte: Pohatapac Wilson. Da waren noch zwei: Einer davon war Leisetreter-Johnny. Ich befand mich wirklich in der allerbesten Gesellschaft.
    Der Gorilla winkte mit der Pistole.
    »Umsteigen, G-man!«
    Ich sprang hinüber, das Touristenboot drehte sofort ab und verschwand im Nebel. Pohatapac Wilson verließ das Ruder und baute sich vor mir auf. Aus der Nähe betrachtet, wirkte er noch abstoßender. Sein hässliches Gesicht verzerrte sich tückisch.
    »Das also ist G-man Jerry Cotton. Mann, ich möchte nur wissen, wo du deinen Ruf herhast. Solche, wie dich erledige, ich jede Woche dutzendweise, wenn es sein muss!«
    Ich sah den Hieb kommen und wich aus. Durch seinen eigenen Schwung vorwärts gerissen fiel er genau in meinen rechten Haken hinein. Es riss ihn von den Füßen, er prallte gegen den Kajütenaufbau und fiel zu Boden.
    Im nächsten Augenblick fielen die anderen über mich her. Jemand schwang eine Lenzpumpe, ein Schmiedehammer explodierte an meinem Schädel; die Knie wurden mir weich, Sterne sprühten.
    Dann wurde es finster um mich.
    ***
    Als ich erwachte, schlug ich vorsichtig die Augen auf.
    Vor mir lag ein lang gestreckter komfortabel eingerichteter Raum, Es gab teure schwarze Ledersessel, Perserteppiche bedeckten den Boden. Nur Fenster fehlten. Und seltsam - ringsum schwankte alles. Dazu dieses Brummen.
    Ich fuhr mir über die Stirn, rieb mir die Augen. Träumte ich oder nicht?
    Jetzt erschien eine Gestalt in weißen Hosen und goldglänzender kurzer Jacke in meinem Blickfeld. Laurie de Mille.
    »Hallo, Mister FBI«, sagte sie. »Wieder unter den Lebenden?«
    Ich setzte mich auf. Jetzt merkte ich, dass ich in einem tiefen, bequemen Sessel lag. Alles war unwirklich wie im Traum.
    »Hallo, Laurie«, sagte ich und war erstaunt, dass meine Stimme mir gehorchte. »Wo sind wir? Auf der Hochzeitsreise?«
    Sie lächelte nicht. Ihr Gesicht war weiß, und nur die Konturen traten hervor wie auf einer unterbelichteten Fotografie.
    »Einen Drink, Mister FBI?«
    »Ich wüsste wenig, was mir jetzt lieber wäre!«
    Ich sah, wie sie ihn mixte. Eine der Mahagoniwände verbarg eine komplett eingerichtete Hausbar mit einem reichhaltigen Flaschensortiment.
    Dann hatte ich mein Glas und ließ die Eisstücke klickern.
    »Laurie, wo sind wir?«
    »Im Hauptquartier!«
    Überrascht sah ich mich um.
    »Hauptquartier?«
    »Ja, von außen ist es ein ganz gewöhnlicher Möbelwagen. Aber innen ist er mit allem Notwendigen eingerichtet, wie Sie sehen. Über Funk hält der Boss ständig Kontakt mit seinen Leuten. Der Wagen ist die ganze Zeit unterwegs, sodass es nicht möglich ist, seinen Standort zu verraten!«
    Daher also das Geräusch und das Schwanken. Wir befanden uns in einem fahrenden Möbelwagen.
    »Und wohin geht die Reise?«
    »Der Boss will Sie sprechen.«
    »Nur sprechen?« Ich sah sie an.
    »Laurie, vor ein paar Stunden wollten Sie mich sprechen, und das ist jetzt das Ergebnis hier. Ich gebe zu, dass ich selbst schuld bin, ich hätte Ihnen nicht trauen dürfen. Aber ich finde…«
    »Bitte, sprechen Sie'nicht weiter…«, flüsterte sie.
    »Oh, empfindlich ist die junge Dame auch. Nun, ich will kein Unmensch sein. Nur eine Frage hätte ich noch. Wie will Ihr Boss mich umbringen, wenn er mich gesprochen hat? Ich meine, will er die klassische Methode mit der Maschinenpistole anwenden? Oder vielleicht das von jüngeren Herren bevorzugte Verfahren mit der Salzsäure.«
    »Jerry, bitte, hören Sie auf.«
    »Zum Teufel mit dem Versteck spielen. Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen. Hat man Sie unter Druck gesetzt?«
    »Nein, nein…«
    Ich hob die Schultern.
    »Aus Ihnen werde einer schlau!«
    Hinter mir wurde eine Tür geöffnet. Eine tiefe Stimme sagte: »Verschwinde, Laurie!« Ich wandte den Kopf nicht. Der Mann kam um den Sessel herum und baute sich vor mir auf. Es war Pohatapac Wilson. Hinter ihm erschien sein unvermeidlicher Schatten, Leisetreter-Johnny.
    »Na, Schnüffler, wieder wach?«, grinste er.
    »Unerhört scharfsinnig«, sagte ich, »mir ist unverständlich, warum du bei der Begabung nicht studiert hast.«
    Das Grinsen verschwand.
    »Ich weiß

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