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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Werkzeugen machen, mehr noch als die Gewissheit, dass ich sie umbringe, wenn sie versuchen, abzuspringen. Sie, Cotton, sind jetzt in meiner Hand. Ich brauche nur noch zuzudrücken, und Sie sind erledigt.«
    »Was hindert Sie, es zu tun?«
    »Nichts«, sagte er. »Sie haben nur noch einen kurzen Aufschub.«
    »Besten Dank«, knurrte ich. »Sie können mich jetzt nur noch mit einem überraschen: wenn ich irgendwo etwas Gutes an Ihnen entdecke - vielleicht ein Glasauge?«
    Sein Lachen klang nicht beleidigt, eher geschmeichelt. Kein Zweifel; der Mann war stolz auf das, was er sagte.
    »Cotton, es war nicht einfach, Sie zu kriegen«, sagte er. »Ich hätte es vielleicht sorgfältiger vorbereitet. Aber es gibt da einen Grund, der mich zur Eile zwingt. Bevor Lee Harper starb, hatte er noch Gelegenheit, Ihnen etwas zu sagen. Ich möchte gern wissen, was das war.«
    Mir gab es einen Ruck. Das also war der Grund, warum er mich am Leben ließ. Hewey Longs Falle hatte prächtig funktioniert, wenn auch anders, als wir uns das gedacht hatten.
    »Lee Harper?« Ich stellte mich verständnislos. »Der war tot, als ich ihn fand!«
    Er reagierte genau wie erwartet.
    »Lee Harper hatte zwar ein Messer im Rücken, aber er war nicht tot. Er hatte noch Gelegenheit, sich auszuweinen. Was sagte er?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, spielte ich das Spiel mit. Hinhaltender Widerstand würde ihn reizen, und es konnte die Frist, die er mir gab, verlängern.
    »Verkaufen Sie mich nicht für dumm«, sagte er. »Ich weiß, was ich sage. Ich habe überall meine Verbindungsleute.«
    »Haben Sie Harper zu mir geschickt?«, fragte ich.
    »Nein, Harper hat es abgelehnt, für mich zu arbeiten. Darum musste er sterben. Ich hatte mir für ihn eine besonders elegante Methode ausgedacht, indem ich ihm einen Mord in die Schuhe schieben wollte, den er nicht begangen hat. Aber er ging zu Ihnen und beklagte sich. Da kam mir erstmals der Gedanke, Sie in meine Vorhaben einzuplanen. Sie sehen, wenn ich eine Idee habe, dann führe ich sie auch durch.«
    »Augenblick«, sagte ich, »Sie wollen mich umbringen, aber Sie wollen vorher herauskriegen, was Harper vor seinem Tod angeblich zu mir gesagt hat. Stimmt das?«
    »Vollständig! Es freut mich, dass Sie diese Dinge so kaltblütig besprechen können. Das macht die Unterhaltung zu einem wirklichen Vergnügen. Ich kenne Männer, die in Ihrer Situation heulend auf dem Fußboden herumrutschen würden. Sie haben gute Nerven, Cotton!«
    »Mit dem FBI im Rücken kann man das auch. Sie sollten heulend auf dem Boden herumrutschen, Accatone. Hinter Ihnen steht nichts als ein Haufen hirnloser Killer und ein Wust verblendeter Wahnvorstellungen.«
    »Glänzend formuliert. Es ist wirklich ein Spaß, mit Ihnen zu reden!«
    Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn. Der Mann war verrückt.
    »Dann ist mir eines unklar«, sagte ich, »warum schickten Sie mir einen Killer in die Wohnung?«
    Er lachte.
    »Darauf wären Sie inzwischen schon gekommen, wenn Sie noch frei wären. Spätestens der Bericht des Gerichtsmedizinischen Institutes hätte Ihnen gezeigt, dass der Mann schon tot war, als er in Ihr Bad gebracht wurde, getötet, von einem Stromstoß von dreitausend Volt und nicht von den hundertzehn Volt in Ihrer Leitung. Die Ärzte haben das sicher inzwischen festgestellt.«
    Ich hielt den Atem an. Das durfte doch nicht wahr sein, dass er das sagte.
    Er fuhr fort: »Natürlich hatte ich bemerkt, dass Sie mit einem Mordanschlag rechneten und beispielsweise statt Ihres roten Jaguar ein gepanzertes Spezialfahrzeug fuhren. Der angebliche Anschlag auf Sie war fingiert, um Ihre Erwartungen in dieser Hinsicht zu befriedigen und Sie einzuschläfern. Ich nehme nämlich an, dass Sie es für möglich hielten, dass der eigentliche Schlag erst folgen sollte.«
    »Das nehmen Sie richtig an«, knurrte ich.
    »Sehen Sie! Überdies war der Mann unzuverlässig. Er war sowieso reif. So konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Ich möchte nur eines von Ihnen wissen. Wenn Sie Ihre Supergang auf die Beine gestellt haben, was soll dann werden?«
    »Das müssten Sie sich doch selbst ausrechnen können. Ich Werde sämtliche Sparten von Verbrechen betreiben, und ich werde dafür sorgen, dass es keine Außenseiter mehr gibt, die das Geschäft stören. Unzuverlässige Leute werden der Polizei und dem FBI geliefert, und ich werde es hübsch spannend gestalten, sodass Ihre Kollegen einiges zu tun haben und sich einbilden, sie arbeiten

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