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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte dann leise, fast nebensächlich: »Ich komme im Aufträge gewisser Kreise, die nur ungern genannt werden möchten, Mister Adams. Vielleicht können Sie sich denken, um was für Leute es sich handelt?«
    Rocky Adams schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht.«
    Hagerty lächelte dünn.
    »Es handelt sich um eine recht einflußreiche Gruppe. Eine Organisation gewissermaßen, und eine sehr mächtige, wenn ich das hinzufügen darf. Aber damit wollen wir dieses Thema abschließen. Im Grunde spielt es ja auch gar keine Rolle, wer mich geschickt hat. Es geht um Bob Evans, wie schon gesagt.«
    Rocky Adams hatte sich eine Zigarette angezündet. Es wai- nicht zu verkennen, daß eine gewisse Nervosität von ihm Besitz ergriffen hatte. Er rauchte in viel zu hastigen, überstürzten Zügen.
    »Was«, brummte er unsicher, »was habe ich mit Bob Evans zu schaffen?« Tom Hagerty hob den Kopf. Aus seinem unverdeckten Auge blickte er Adams scharf an.
    »Eväns nahm Rauschgift«, sagte er halblaut, aber in einem Ton, der keinen Widerspruch aufkommen ließ.
    »Das — eh — das wußte ich nicht«, erwiderte Adams.
    »Wirklich nicht?« fragte Hagerty scharf. »Meine Auftraggeber sind der Meinung, daß Sie es nicht nur sehr genau wußten, Adams, sondern daß Sie ihn auch beliefert haben.«
    »Ich? Ich beliefere nur ein paar Zwischenhändler. Sagen Sie das den Gentlemen vom Syndi — hm — also Ihren Auftraggebern. Ich verkaufe nie direkt an Kunden. Es kann sein, daß jemand von meinen Zwischenhändlern Evans beliefert hat. Das ist möglich, das streite ich nicht ab. Aber ich selbst war es bestimmt nicht. Warum interessiert man sich denn auf einmal dafür?«
    »Evans wurde umgebracht, das wissen Sie verdammt genau.«
    »Ja. Von seinem Zimmergenossen! Die beiden hatten wegen irgendwas Streit. So stand es in der Zeitung, und so sieht es die Polizei. Also wird es wohl stimmen. Mit dem Rauschgift hatte das gar nichts zu tun. Der Mörder wird vom FBI gesucht. Ein Bursche namens Johnny Miller, wenn ich mich recht erinnere. Wir haben damit überhaupt nichts zu tun.«
    »Davon sind wir noch nicht überzeugt«, erklärte Tom Hagerty kühl. »Wir glauben vielmehr, daß dieser Johnny Miller zu unrecht verdächtigt wird.«
    Rocky Adams fuhr zusammen. »Was?« rief er aus. »Aber — in allen Zeitungen stand doch — ich meine — sogar die Polizei —«
    »Manchmal verbreitet die Polizei bewußt falsche Meldungen, das sollten Sie wissen. Ich möchte wissen, wer Bob Evans mit dem Rauschgift belieferte. Verstanden?«
    »Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen!« stöhnte Adams und fuhr sich mit dem Ärmel über die glänzende Stirn. »Ich habe mich absichtlich nicht darum gekümmert, wie die Kunden meiner Abnehmer heißen. Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß, nicht wahr? Das müssen Sie mir glauben, Mister Hagerty! Auf Ehre und Gewissen! Ich möchte nicht, daß Ihre — eh — daß Ihre Auftraggeber einen falschen Eindruck von mir bekommen. Ich habe mit den Kunden nie etwas zu tun gehabt. Wirklich nicht.«
    »Aber Sie können herausfinden, welcher von Ihren Abnehmern diesen Bob Evans zu seinen Lebzeiten beliefert hat. Und in Ihrem Interesse, Mister Adams, würde ich Ihnen empfehlen, es sehr schnell herauszufinden. Manche Leute in dieser Stadt können ungeduldig sein und sehr ungemütlich werden. Finden Sie heraus, wer Evans das Morphium beschaffte. Ich werde wiederkommen. Dann sollten Sie die Antwort auf meine Frage wissen. Guten Morgen, Mister Adams.«
    Tom Hagerty stand auf. Er ging zur Tür. Rocky Adams blickte ihm schwer atmend nach. Auf seiner Stirn stand der Schweiß jetzt in glitzernden, zahllosen Tröpfchen. Als Hagerty die Hand auf die Türklinke legte, fiel Adams zum ersten Male auf, daß sich Hagerty die rechte Hand verletzt haben mußte. An zwei Fingern klebte ein hautfarbenes Pflaster.
    Am Mittwoch ließ uns Mr. High, unser Distriktchef, in sein Office rufen.
    »Was ist mit dieser Geschichte von der Pennsylvania Station?« fragte er, nachdem wir Platz genommen hatten.
    »Lieutenant Haie hat uns angerufen«, erwiderte Phil. »Die Leiche wurde von der Mordkommission inzwischen einwandfrei identifiziert. Es handelt sich um einen jungen Mann namens Harry Miller, und er ist tatsächlich der jüngere Bruder des von uns gesuchten Johnny Miller.«
    »Wir haben alle unsere V-Leute verständigt, daß wir in Zusammenarbeit mit der Narcotic Squad und dem Einbruchsdezernat der Stadtpolizei nach einem Mann suchen, der entweder

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