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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trug er sie in den Wald und legte sie in eine Höhle im Unterholz. Als es soweit war, stand er da und weinte wieder.
    Die Hunde spürten, was in dem Mann vorging. Sie drängten sich gegen seine Beine und winselten. Er streichelte die treuen Begleiter und sprach mit ihnen vom Abschied. Er wollte sehen, daß er sie gut unterbrachte. Vielleicht würde er irgendwann einmal wieder an diesen Ort zurückkehren. Sicher war das nicht.
    Erst in der folgenden Nacht erreichte er die Ansammlung von Hütten unten am Fluß. Dort nahm er von seinen Hunden Abschied, als er sie einem Bekannten geschenkt hatte, der ihm versprach, gut auf die Tiere achtzugeben. Ihr Wehklagen hörte er noch lange.
    Er sprach mit einem Politkommissar, den er kurzerhand aus dem Bett holte.
    Drei Stunden dauerte das Gespräch, bis er den Mann endlich davon überzeugt hatte, einen Funkspruch abzusetzen.
    »Und wirklich zum KGB?«
    »Ja!«
    Der Kommissar nickte. Er wurde blaß. Vor dem KGB hatten sie alle Angst.
    Der Funkspruch wurde abgesetzt, die Antwort kam schnell und war sehr knapp gehalten. Man wollte sich um den Fall kümmern.
    Der Fall war Michail Chirianow.
    Im Büro des Kommissars gab es ein altes Feldbett, wo er den Rest der Nacht verbrachte.
    Am nächsten Morgen erschien grau und schwerfällig wirkend ein Militärhubschrauber. Der Pilot landete nahe am Fluß, zwei Männer in Pelzmänteln stiegen aus und kümmerten sich um Michail Chirianow. Sie warnten ihn jetzt schon. Wenn die Meldung nichts taugte, die er abzugeben hätte, würde ihm das Kerker einbringen.
    »Und wenn ihr mich nicht nach Moskau schafft, werdet ihr im Kerker landen!«
    Sie wollten ihn entwaffnen, doch das ließ er nicht zu. So konnte er seinen Bogen und auch die Pfeile behalten.
    Sie flogen zu einem Militärlager. Dort stand eine Maschine startklar, die nach Moskau abfliegen wollte. Er konnte sofort mit.
    Zweimal mußten sie zwischenlanden, bevor sie auf einem Spezialrollfeld nahe der russischen Hauptstadt landeten.
    Ein Wagen stand dort bereit. Chirianow mußte in die Limousine steigen und wurde zum gewaltigen KGB-Komplex gefahren. In einer unterirdischen Garage mußte er aussteigen. Durch Gänge und mit Fahrstühlen fuhr er in irgendeinen Teil des Gebäudes, in dem die einzelnen Verhörbüros lagen. Dort erhielt er Essen und Trinken.
    Dann erschien ein hochdekorierter Offizier, der ein Tonband mitbrachte und das Gespräch aufnahm.
    Es dauerte Stunden.
    Der Offizier ließ Kaffee herbeischaffen. Er hörte zu, wechselte Bänder und verschwand schließlich wortlos.
    Michail Chirianow wartete, starrte durch das Fenster in den bleigrauen Himmel über Moskau. Er sehnte sich nach seinem Sibirien zurück, nach der Unendlichkeit der Landschaft. Die Dzerhinskistraße, wo das KGB-Gebäude lag, widerte ihn an.
    Als hinter ihm die Tür geöffnet wurde, drehte er sich nur zögernd um. Die Luft gefiel ihm nicht. Der Rauch zahlreicher Zigaretten schwängerte sie. Er hatte Kopfschmerzen und auch zuviel Kaffee getrunken.
    Es war ein anderer Offizier, der ihn interessiert musterte. Ein hochaufgeschossener blondhaariger Mann, der eine gewisse Autorität ausstrahlte und zivil gekleidet war.
    Das sind die Schlimmsten, dachte Michail.
    Zum erstenmal hörte der Mann aus Sibirien auch einen Namen.
    »Ich heiße Wladimir Golenkow, Genosse Chirianow, und ich bin derjenige, der sich um Sie kümmern soll.«
    »Um mich?«
    »Ja.« Golenkow deutete auf einen Stuhl. »Aber setzen Sie sich doch bitte.«
    »Ja, danke.«
    »Ich habe die Aufzeichnungen gehört, ich kenne also die Fakten und habe auch die Akten gelesen.«
    »Dann brauche ich Ihnen ja nichts mehr zu sagen.«
    »Nein, das brauchen Sie wirklich nicht.« Golenkows Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Was Sie uns da berichtet haben, Genosse, ist sehr hart.«
    »Aber auch die Wahrheit.«
    »Das bestreitet keiner.«
    Er beugte sich vor. »Dann… dann glauben Sie mir?«
    »Ja.«
    Der Mann aus Sibirien verzog den Mund und fuhr durch seinen dichten Bart. »Das hätte ich nicht erwartet.«
    »Woran haben Sie denn gedacht?«
    »Daran, daß Sie mich einsperren.«
    Golenkow winkte ab. »Wer erzählt Ihnen denn so etwas?«
    »Man hört so einiges.«
    »Sibirien ist weit. Auf dem Weg dorthin wird ein kleines Gerücht oft genug zur Lüge.«
    Er hatte Michail zwar nicht überzeugen können, das war dem Werwolf-Jäger egal. Er wollte wissen, ob man etwas unternehmen würde, und stellte die entsprechenden Fragen.
    Golenkow hörte aufmerksam zu, bevor er

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