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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich zuerst gesehen hatte, ließ sich nicht blicken. Ich versuchte, mir sein Gesicht ins Gedächtnis zu rufen. Es gelang mir leider nicht. Ich hatte nur gesehen, daß der Mann blonde Haare hatte.
    In die vierte Etage sollte ich. An der dritten legte ich eine kurze Pause ein. Noch einmal blickte ich in die Tiefe und sah die beiden Typen im Flur stehen.
    Konnte man mich in eine Falle gelockt haben? Wenn ja, mußte Sir James daran mitwirken. Er hatte mich schließlich angerufen, und daran wollte ich einfach nicht glauben.
    Allerdings hatte ich mich auch nicht durch einen Rückruf versichert, daß er es tatsächlich gewesen war, und so wurde ich allmählich unsicher, während ich über die breiten Steinstufen schritt.
    Andererseits war in diesem Haus eine russische Gesandtschaft untergebracht. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß sich die Russen über alle Gesetze hinwegsetzten und einen englischen Scotland-Yard-Beamten als Geisel nahmen.
    Nur meine Schritte waren zu hören. Als ich die vierte Etage erreichte, blieb ich zunächst einmal stehen. Zwei Türen standen zur Auswahl. Man hatte mir geraten, die linke Tür zu öffnen. Tatsächlich sah ich den Riegel von außen.
    Er bestand aus Holz und wurde von zwei Eisenklammern gehalten. Er hatte sich ziemlich festgeklemmt, ich brauchte ein wenig Kraft, um ihn endgültig zur Seite zu schieben.
    Weshalb verriegelte man eine Tür von außen? Doch nur, wenn man etwas in diesem Raum gefangenhalten wollte. Das konnte alles mögliche sein, und ich ging auf Nummer Sicher und zog meine Waffe.
    Mit der Linken drückte ich die Klinke nach unten, zog die Tür vorsichtig auf, und zwar so, daß sie mich noch deckte.
    Der Raum dahinter war dunkel.
    Wenn es Fenster gab, hatte man sie verhängt. Aber jemand mußte sich in der Dunkelheit befinden. Ich sah ihn zwar nicht, ich spürte mehr, daß er da war.
    Außerdem wehte mir ein strenger und auch typischer Geruch entgegen. Eine Weile brauchte ich, bis ich herausgefunden hatte, um was es sich dabei handelte.
    Plötzlich standen mir die Haare zu Berge.
    Den Geruch kannte ich.
    Es war der eines Werwolfs, und einen Augenblick später schon sah ich das kalte, gelbe Augenpaar…
    ***
    Der Mann trug eine randlose Brille, hatte ein blasses Dutzendgesicht, hielt seine Hände auf den Schreibtisch gestützt und blickte den vor ihm sitzenden Mann mit seinen blaßgrauen Augen an.
    »Glauben Sie mir«, sagte er in seinem hart klingenden Englisch. »Es war die beste Lösung, die uns hätte einfallen können.«
    »Davon bin ich nicht überzeugt«, erwiderte der Mann am Schreibtisch. »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Dann hätten Sie etwas anderes vorschlagen können.«
    Der Mann mit dem Dutzendgesicht ging einen Schritt zurück.
    »Dazu blieb uns leider nicht die Zeit. Man hat uns in eine Zwangslage gebracht, wie Sie selbst wissen, Sir James.«
    »Das stimmt.«
    »Und haben Sie nicht bewiesen, daß Sie auch Maßnahmen ergreifen können, ohne sich vorher rückzuversichern oder sich abzusprechen? Wir haben es gesehen, als diese Werwölfe den Zug überfielen.«
    »Damals war Eile geboten, Mr. Kirgin.«
    »Aber heute auch.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Sonst hätte ich Sie nicht hergebeten, Sir James. Wenn wir mit einem Problem allein fertigwerden, versuchen wir es. Aber hier haben wir uns die Zähne ausgebissen. Selbst ein Mann wie unser Freund aus Sibirien, von dem ich Ihnen berichtete, hat es nicht geschafft.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Möchten Sie etwas trinken? Einen Wodka?«
    Sir James verzog den Mund. »Hat Ihr großer Vorsitzender nicht gegen den Alkohol gewettert?«
    »Aber nur im eigenen Land.«
    »Ich trinke keinen Alkohol.«
    »Dann warten wir eben.« In dem schlicht eingerichteten Büro summte das Telefon. Kirgin, Chef der Handelsmission, hob den Hörer ab, sagte nichts und legte stumm wieder auf.
    »Nachrichten?« fragte Sir James.
    »John Sinclair ist im Haus.«
    »Dann werde ich ihn ja bald sehen können.«
    »Wir haben ihn in das Zimmer geschickt.«
    »Zum Werwolf?«
    »Ja.«
    Sir James nickte. »Damit müßte er fertig werden.«
    Kirgin lächelte etwas mokant. »Möchten Sie dabei zuschauen, Sir James?«
    »Wenn es möglich ist.«
    »Ja, Sie brauchen sich nicht einmal von Ihrem Platz zu erheben. Geben Sie acht.« Kirgin trat an einen schmalen Schrank, dessen Vorderseite durch ein Rollgitter verdeckt war. Es hatte an der oberen Leiste ein Schloß, in das der Russe einen flachen Schlüssel schob. Er drehte ihn einmal herum, das Gitter jagte dem Boden

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