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0422 - Der Werwolf-Jäger

0422 - Der Werwolf-Jäger

Titel: 0422 - Der Werwolf-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen und schob sich dort zusammen. Was in dem Schrank eingebaut worden war, wirkte im ersten Augenblick wie eine Stereoanlage, nur paßte der Monitor nicht dazu. Unter ihm befand sich ein Board mit zahlreichen Knöpfen. Kirgin suchte einen bestimmten aus, während er die entsprechenden Erklärungen abgab. »Es ist so, Sir James. Wir wollten auf Nummer Sicher gehen und haben in allen Räumen unserer Gesellschaft Kameras installiert. Sie sind mit einem Restlichtverstärker ausgerüstet, so daß Sie auch bei relativ schlechten Sichtverhältnissen etwas erkennen können. Wie gesagt, Sie brauchen sich nicht einmal zu erheben, Sir.«
    Er trat zur Seite, so daß Sir James freie Sicht auf den grauen Monitor hatte.
    Zuerst sah er nicht mehr als ein kurzes Flimmern. Es rieselte über den Schirm, und wenige Sekunden später zeichnete sich ein Bild ab.
    Das Auge der Kamera tastete sich durch einen dunklen Raum. Das Fenster war verhängt worden, und direkt daneben zeichnete sich ein Schatten ab. Erwar mindestens so groß wie ein Mensch, doch es war ein Werwolf. Ein breiter Kopf mit hohen Ohren und darunter, wie aus der Düsternis geschnitten, zwei sichelförmige Augen.
    Raubtieraugen!
    »Wissen Sie nun Bescheid?« fragte Kirgin leise.
    »Ja. Ich habe Ihnen jedoch schon vorher geglaubt.«
    »Wir sind unterwandert, Sir James. Die Werwölfe haben es auf uns abgesehen. Ich weiß nicht, aus welchem Grund dies alles geschieht und weshalb es gerade uns trifft, aber sie geben nicht auf.«
    »Dahinter steckt ein verdammt kluger Kopf«, meinte Sir James.
    »Denken Sie an diese…« Kirgin wagte kaum, den Namen auszusprechen. »An diese Lupina?«
    »Das ist möglich.«
    »Dann muß sie Helfer haben.«
    »Sicher, und zwar unter Ihren Leuten, Mr. Kirgin.« Sir James hatte sich auf dem Sessel ein wenig vorgebeugt, um genauer sehen zu können, und er hörte auch die Worte des Russen.
    »Wir haben diesen Michail Chirianow aus Sibirien kommen lassen, um diese Verschwörung aufzudecken. Einen Werwolf hat er bisher stellen können. Erst wollten wir ihn töten, dann fiel uns ein, wer hier in London es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bestien wie diese zu jagen. Zudem wurde der Name John Sinclair bei den Unterlagen gefunden. So haben wir die Bestie eingesperrt.«
    »Und Mr. Sinclair wird ihr einen Besuch abstatten?«
    »So hatten wir es vor.«
    Sir James lehnte sich wieder zurück. Er machte hier ein Spiel mit, das verdammt haarig war, aber er hatte sich abgesichert. Die Aktion war auf diplomatischen Kanälen abgesprochen worden.
    Noch tat sich nichts. Kirgin wurde allmählich unruhig. »Ihr Mann scheint wohl Furcht zu haben…«
    »Glauben Sie nur das nicht«, erwiderte Sir James und hatte kaum ausgesprochen, als er sah, daß sich etwas tat.
    Die Tür bewegte sich.
    Kirgin war einen Schritt zurückgetreten. Er schob seine Brille zurück, der Mund war verzerrt, dann nickte er langsam. »Jetzt werden wir gleich Bescheid wissen«, hauchte er.
    Auch Sir James Powell war gespannt.
    ***
    Der strenge Raubtiergeruch, dazu die kalten, sichelförmigen, gelben Augen, das alles paßte haargenau in das Bild, das man sich von einem Werwolf machte.
    Ich war der Mensch, er die Bestie!
    Sie war als Werwolf darauf programmiert, Menschen anzugreifen und zu töten. Besonders dann, wenn man sie in einem kleinen Raum wie diesem eingesperrt hielt.
    Ich hatte meine erste Überraschung verdaut und war einen Schritt in das Zimmer hineingegangen. Die Tür hinter mir war nicht geschlossen. So fiel genügend Licht aus dem Flur herein, um etwas erkennen zu können.
    Der Werwolf war wohl ebenso überrascht wie ich, denn er tat nichts, um mich anzugreifen. Er blieb einfach stehen, und ich hörte sein »Atmen«, das einem leisen Fauchen glich. Dann trat ich noch einen gleitenden Schritt nach vorn. Und in diesem Augenblick sprang die Bestie.
    Da ich mich noch in der Bewegung befand und die Waffenmündung nicht mehr direkt auf den Körper zeigte, schoß ich nicht, sondern wuchtete mich zur Seite.
    Ich prallte gegen eine Wand, neben mir kippte eine Latte um und dem Werwolf entgegen, der sich bereits gedreht hatte und auf mich zuhechtete. Genau in meine Kugel hinein.
    Vor der Mündung war nur ein blasser Blitz entstanden, der augenblicklich wieder verschwand, aber ich hörte den Abschußknall und glaubte auch, das Klatschen zu vernehmen, als das geweihte Silbergeschoß in den massigen Körper hämmerte.
    Im nächsten Augenblick riß ich die Arme als Deckung hoch, da die Bestie

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