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0423 - Sonderkommando Atlan

Titel: 0423 - Sonderkommando Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in einer Sonnenumlaufbahn entdeckt hatte und daß die Möglichkeit einer solaren Katastrophe bestand.
    Dieses Wissen förderte natürlich auch die Einbildungskraft Brandners. Trotz Wetterkontrolle hätte er darauf schwören können, daß die Temperaturen in diesem Jahr höher lagen als sonst.
    Außerdem regnete es nicht genug. Aber besonders schlimm schien es mit der Art der Sonnenstrahlung geworden zu sein. Sie mußte neue Arten von Partikeln enthalten, die es vorher nicht gegeben hatte.
    Brandner hatte mit einigen Privatgelehrten darüber gesprochen, die ihm natürlich hinsichtlich seines sprichwörtlichen Reichtums unumwunden zustimmten. Das Zeitfeld mußte damit zu tun haben.
    Das Zeitfeld!
    Raymond Brandner dachte lange über das Zeitfeld nach. Er wußte, daß es existierte. Jeder wußte das.
    Und seit dem es das Zeitfeld gab, das die Erde und damit auch das gesamte Sonnensystem konstant um wenige Minuten in der Zukunft hielt, waren die Tomaten schlechter geworden. Sie waren nicht mehr so saftig und nicht mehr so ergiebig.
    Schuld daran war Rhodan, der Großadministrator.
    An diesem Tag ließ Raymond Brandner seinen Enkel zu sich rufen.
    Michael Brandner war der einzige Sohn von Raymonds Tochter und damit automatisch der einzige Erbe des gigantischen Zuchtunternehmens.
    Mit seinen dreißig Jahren hatte er es weit gebracht, und das nicht nur durch die mehr oder weniger heimliche Protektion seines Großvaters.
    Ganz im Gegenteil: der drohende Reichtum war ihm unheimlich.
    Freundlich begrüßte er Raymond und nahm auf der sonnigen Terrasse Platz. Von hier aus hatte man einen unbeschreiblich schönen Blick auf das grüne Todestal, das seinen ursprünglichen Namen behalten hatte.
    „Mein Junge, ich muß mit dir sprechen", eröffnete der alte Brandner das Gespräch. „Ich weiß, daß wir oft Meinungsverschiedenheiten haben und nur selten in Fragen der Vernunft übereinstimmen, aber in diesem Fall hoffe ich, daß du mir beipflichtest und mich unterstützt."
    „Aber gern, Grandy, das weißt du doch. Hast du Sorgen?"
    „Und ob! Schau dir das mal an." Er nahm der Kristallschüssel, die auf dem Tisch stand, eine große, überreife Tomate und hielt sie seinem Neffen auf der flachen Hand hin. „Sieht sie nicht prächtig aus?
    Direkt zum Reinbeißen, nicht wahr? Reif und saftig, wie man es von Brandners Tomaten gewohnt ist.
    Gibt fast eine ganze Tube Mark, sollte man meinen.
    Aber warte nur, Michael, gleich wirst du deine Meinung ändern. Paß genau auf ..."
    Raymond Brandner umschloß die Tomate mit beiden Händen und drückte sie dann zusammen. Er tat es mit einem zweifellos vorhandenen Bedauern und mit einer Miene, als zerreiße er einen Solarschein von beträchtlichem Nennwert. Aber so sehr er auch drückte, und so sehr sich die Tomate auch verkleinerte, nur ein paar Tropfen Saft rannen zwischen den Fingern des alten Herrn hindurch und fielen auf den Tisch.
    Als Raymond Brandner die Hände auseinandernahm, fielen Kerne und Haut ebenfalls auf den Tisch.
    „Das ist alles, mein Junge. Kerne und Haut, aber kein Saft, kein saftiges Mark. Die Tomaten sind wertlos geworden. Wozu wir früher einen Zentner benötigen, brauchen wir heute zehn. Das bedeutet, daß wir nur noch zehn Prozent von dem verdienen, was wir einst verdienten."
    Michael nickte wenig beeindruckt.
    „Wir haben ja auch genug, Grandy. Reichtum belastet nur ..."
    „Du bist verrückt, mein Junge, total verrückt.
    Glaubst du denn, ich lasse mir von Rhodan die Tradition meiner Familie zerstören? Er ist schließlich schuld, daß meine Tomaten sich allmählich in vertrocknete Pingpongbälle verwandeln."
    „Rhodan? Was hat denn der damit zu tun?"
    „Alles! Das Zeitfeld ... ist es nicht seine Idee gewesen?"
    „Natürlich. Es hat uns vor allen Angriffen aus dem Raum bewahrt und so den Frieden gesichert. Was hast du dagegen?"
    „Es hat die Strahlung der Sonne beeinflußt, Michael."
    „Grandy, jetzt bist du übergeschnappt!"
    Raymond überhörte den Vorwurf seines Enkels geflissentlich. Die Zeit des Streitens war noch nicht gekommen. Erst mußten die Tomaten gerettet werden.
    „Ich habe Experten zu Rate gezogen, und die haben mir meine Vermutung bestätigt. Die Sonne sendet neuerdings eine harte Strahlung aus, die das Vertrocknen der Tomaten bewirkt."
    Michael nickte und meinte ironisch: „Aha, und das auch nur hier im Tal des Todes, nicht wahr?"
    „Fast nur", schränkte Raymond ein. „Natürlich stellte ich diese Frage auch, weil sie logisch ist.
    Kennst

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