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0423 - Sonderkommando Atlan

Titel: 0423 - Sonderkommando Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind gar keine Bomben, sondern geschickt hergestellte Attrappen. Die hätte man ruhig über Merkur abwerfen können, es wäre nichts passiert, es sei denn, sie wären gerade einem Mann auf den Kopf gefallen. Schwer waren sie ja, aber das war auch alles." Er stöhnte. „Und deshalb die ganze Aufregung ...!"
    Jeff fand die Aufregung durchaus erträglich, jetzt wenigstens.
    „Glück gehabt", murmelte er und deutete auf den Bildschirm. „Venus vor uns. In wenigen Stunden sind wir auf der Erde. Jetzt kann ich ja alles aus dem Schiff herausholen. Brandner wird die Geschwindigkeit nun egal sein ..."
    „Dem ist jetzt alles egal", versicherte Gucky. Er bedauerte es, keinen Cappin erwischt zu haben.
    Nur einen Verrückten.
     
    4.
     
    Am 29. Juni 3433 sah Rhodan ein, daß es zu nichts führte, wenn er sich überanstrengte. Seit Tagen schon war er auf den Beinen, und in den Nächten konnte er froh sein, wenn er ein paar Stunden Schlaf erwischte.
    Unabhängig von Galbraith Deighton und Atlan durchsiebte er die Nachrichten aus aller Welt, und als Raymond Brandner die Anlagen auf dem Merkur zerstören wollte, glaubten alle Beteiligten, endlich einen echten Hinweis erhalten zu haben. Dem aber war nicht so.
    Gucky berichtete, daß Brandner ein armer Irrer war, der nun in seinem Palast am Atlantik in aller Ruhe darüber nachdenken konnte, warum auch Tomaten gewissen Veränderungen unterworfen waren. Michael hatte den Betrieb übernommen, aber aus den Illustrierten und Videosendungen der „Aktuellen Stunde", erfuhr die Menschheit, daß der neue Boß der Todestalplantagen niemals eine Tomate aß.
    Gucky hatte im offiziellen Auftrag der Solaren Abwehr gehandelt, so daß er auch Rhodan und Deighton berichten konnte. Später erst wiederholte er die Schilderung seines Abenteuers im engsten Kreis des „Sonderkommandos Atlan".
    Sie hatten sich wieder in Guckys Bungalow getroffen.
    Als Rhodan beschloß, endlich einmal ein dienstfreies Wochenende einzulegen, fühlte er sich auf einmal sehr einsam und allein. Solange ihn die Arbeit und seine Pflichten beschäftigten, war ihm das niemals zu Bewußtsein gekommen. Jetzt aber, als er sich überlegte, was er mit den freien Stunden anfangen sollte, wußte er keine Antwort.
    Bully?
    Sein Freund Bully ging oft eigene Wege, von denen niemand etwas wußte oder ahnte. Rhodan hatte allerdings aus verschiedenen Quellen erfahren, daß sich Bully durchaus normal benahm, wenn er in Terrania war und frei hatte. Man kannte ihn in jeder Nachtbar, und er galt als regelmäßiger Besucher interplanetarischer Varieteveranstaltungen. Auch das Kabarett schien er zu lieben, mehr wenigstens als das dreidimensionale Kino mit den spannenden Monsterschinken modernster Produktion.
    Rhodan verspürte keinerlei Lust, Bully in einer der zahlreichen Bars aufzuspüren. Es konnte ihm dabei zu leicht passieren, daß er ungelegen kam. Bully galt durchaus nicht als Heiliger.
    Es gab noch genug Freunde, zu denen Rhodan gehen konnte. Er verspürte aber kein Bedürfnis, auch nur einen von ihnen aufzusuchen. Sein Haus, draußen am Goshunsee, bot ihm alles, was er sich nur wünschen konnte, nur nicht das, wonach er sich sehnte. Oft dachte er an Thora, seine erste Frau, zurück. Es war eine Ewigkeit her, aber in seiner Erinnerung war sie lebendiger denn je zuvor. Oder Mory, seine zweite Frau. Beide lebten gleichberechtigt und nebeneinander in seinem Gedächtnis, das in der Realität keinen Platz für eine dritte Frau zu haben schien.
    Und doch mußte ein Platz vorhanden sein.
    Zumindest für Sentimentalitäten.
    Rhodan mußte laut auflachen, als er plötzlich an Gucky dachte. Der Mausbiber hätte wahrscheinlich verwundert den Kopf geschüttelt, wenn er in diesem Augenblick Rhodans Gedanken gelesen hätte. Er als Ersatz für menschliche Gesellschaft!
    Jedenfalls beschloß Rhodan an diesem Abend, seinem treuen Freund Gucky einen Besuch abzustatten Sicherlich, so vermutete er, hockte der letzte Mausbiber trübsinnig vor seinem Videogerät und wartete sehnsüchtig auf den neuen Einsatzbefehl.
    So gut es dem Ilt auch in seinem Bungalow gefallen mochte, richtig munter wurde er erst dann, wenn etwas geschah. Und auf Erden geschah ja nicht mehr viel.
    Rhodan nahm sein eigenes Lufttaxi und parkte keine hundert Meter von Guckys Bungalow entfernt auf einem kleinen Platz, der für derartige Zwecke vorgesehen war. Den Rest der Strecke legte er zu Fuß zurück.
    Es war ein warmer Sommerabend. Die Nähe des Sees milderte die Hitze, die vielleicht

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