Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hindurch sah sie ihn unverletzt da stehen. Da wurde ihr bewußt, daß sie splitternackt draußen auf dem Korridor stand und daß jeden Moment Menschen erscheinen konnten, durch den Kampflärm und die Schreie alarmiert. Sie huschte zu Ted ins Zimmer, er schob die Tür zu, und sie drehte den Schlüssel herum.
    Da war er schon mit ein paar Schritten am Fenster.
    Er sah, wie der Chinese mit seiner magischen Last die Feuerleiter abwärts turnte. Immer noch war Ted bemüht, die Illusion aufrechtzuhalten. Unten wartete ein zweiter Mann, der dem Chinesen halb entgegenkletterte und ihm dann half, den Scheinkörper im Kofferraum eines dunklen Wagens zu verstauen.
    Die beiden Chinesen wechselten dabei hastige Worte.
    Der Motor des Wagens sprang an, die Scheinwerfer leuchteten auf. Als die beiden Chinesen einstiegen, ließ ein dritter Mann hinter dem Lenkrad die Limousine anrollen. Ted konnte endlich erleichtert seine Illusion, den Scheinkörper, verlöschen lassen.
    Aber er tat etwas anderes.
    Er konzentrierte sich abermals auf eine gedankliche Vorstellung.
    Die Insassen des Wagens bemerkten nicht, daß die Kennzeichenplatte abriß und auf dem Hof des Hotels liegenblieb.
    Sie rollten davon.
    Ted Ewigk atmete auf. Er wandte sich um - und hörte im gleichen Moment Lo Yina erschrocken aufjapsen, als er sah, wie der Messermann blitzschnell seinen linken Arm um ihren Hals legte, sie damit festhielt und mit der rechten Hand die Messerklinge gegen ihre Brust drückte…
    ***
    Der dunkle Buick Elektra glitt durch den mäßigen nächtlichen Verkehr seinem Ziel entgegen. Die drei Männer im Innern sprachen nicht mehr. Was gesagt werden mußte, war gesagt. Der vierte Mann würde dafür sorgen, daß die Zeugin starb, die mit im Zimmer gewesen war, und irgendwann auf anderen Wegen wieder zu ihnen stoßen. Sie brachten den Gefangenen Teodore Eternale zu einem der Verstecke der Bruderschaft des Allessehenden Drachen.
    Sie waren dem Drachen verpflichtet wie ihrem Vorgesetzten der Triade, der selbst Mitglied der Bruderschaft war.
    Ihr Auftrag war erfüllt worden, obgleich der Italiener bei weitem nicht so überrascht gewesen war, wie er es hätte sein sollen. Der Kung-Fu-Mann wunderte sich. Ein mit der Gespielin im Bett überraschter Mann reagierte normalerweise weitaus langsamer.
    Aber er hatte gekämpft und wäre fast sogar davongekommen. Aber dann hatte der Kung-Fu-Kämpfer ihn dennoch bewußtlos schlagen können und war mit ihm auf dem vereinbarten Weg über die Feuerleiter gegangen.
    Sein Komplize würde einen anderen Weg nehmen müssen, da das Mädchen unglücklicherweise auf den Korridor hinaus geflohen war. Aber das war nun dessen Problem.
    Sie erreichten das Versteck. Der Wagen glitt in eine getarnte Garage. Die drei Chinesen stiegen aus. Einer öffnete den Kofferraum.
    Der Gefangene war fort.
    War aus dem verschlossenen Kofferraum entkommen, der von innen absolut nicht zu öffnen war, abgesehen davon, daß der Fahrer es unterwegs im Rückspiegel hätte bemerken müssen, wenn die Kofferraumklappe hochschwang - selbst im Dunkel der Nacht.
    Drei Chinesen sahen sich aus großen, verwunderten Augen an und glaubten plötzlich an Gespenster…
    ***
    Der Chinese fauchte etwas, was Ted nicht verstand, aber der Tonfall und das Messer in seiner Hand spielten Übersetzer.
    Ted sollte aufgeben.
    Er hatte vorhin nicht gut genug zugeschlagen, weil er durch den Einsatz des Kristalls und die Konzentration auf die Erhaltung des Scheinkörpers und seine eigene Unsichtbarkeit abgelenkt gewesen war. Gleichzeitig fiel ihm auf, daß diese Unsichtbarkeit schon nicht mehr bestanden haben konnte, als er die Tür öffnete, um Lo Yina zu sich zu winken, denn sonst hätte sie ihn ja nicht sehen können.
    Und jetzt war dieser Messerheld zu früh wieder erwacht und mußte, weil er Ted Ewigk vor sich sah, annehmen, daß sein Komplize mit dem Entführungsversuch gescheitert war.
    Draußen klopfte jemand ganz höflich-dezent an die Tür und fragte etwas. Offenbar jemand vom Hotelpersonal, oder auch benachbarte Gäste, die den Lärm im Zimmer und Lo Yinas Schreie gehört hatten und nun wissen wollten, ob Hilfe nötig war.
    Ted preßte die Lippen zusammen. Er konnte nicht wagen, dem Mann hinter der Tür etwas zuzurufen. Und dummerweise hatte das Mädchen auch noch wieder hinter sich zugeschlossen. So schnell wie die beiden Gangster kam ein Helfer nicht hier herein.
    Lo Yina war diesmal vor Todesangst stumm. Aus weit aufgerissenen Augen schielte sie abwärts und sah die

Weitere Kostenlose Bücher