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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schicksal. Die Story mit den Menschenopfern stimmte. Und Toco war eines dieser Opfer geworden.
    Aber wer fotografiert hatte, war Ted Ewigk immer noch unklar. Toco konnte schließlich nicht aus der Felsen-Höhe heraus sein eigenes Ableben geknipst haben. An zwei Orten zugleich zu sein, schaffte höchstens der Dämon Astardies, aber der würde sich kaum von einem Drachen fressen lassen, sondern den Spieß eher umkehren.
    Lo Yina gegenüber verschwieg Ted seine makabre Erkenntnis vorerst, in dem Opfer seinen Kollegen zu sehen. Er wollte sie nicht noch mehr verwirren. Die bisherigen Erlebnisse, die ihren Stewardessen-Alltag ähnlich stark durcheinandergebracht hatten wie eine Flugzeugentführung, machten ihr schon genug zu schaffen.
    Sie speisten.
    Sie fuhren zur Polizei. Die arbeitete auch in Hongkong rund um die Uhr, und die Leute von der Spurensicherung waren zwar nicht sehr begeistert, mitten in der Nacht eine Kamera untersuchen zu sollen, aber Ted erwähnte Superintendent Carter Flynn. Er ließ Fingerabdrücke von der Kamera nehmen.
    Es gab welche von drei verschiedenen Personen.
    Ein Vergleich ergab, daß eine der Personen Ted Ewigk war. Dann kam die erste Sensation. Irgend jemand war eine Idee gekommen und hatte, weil er durch eine Bemerkung Teds aufmerksam geworden war und sich auch erinnerte, daß zu der Beziehung Flynn-Ewigk als dritter Eckpfeiler auch noch der verhaftete Lee Kwong gehörte, dessen Abdrücke mit denen auf der Kamera verglichen.
    Nur mal so, aus einer Laune heraus.
    Damit konnte er sich einen Orden verleihen. Detective-Lieutenant Lee Kwongs Prints befanden sich auf der Kamera!
    Damit war der Beweis erbracht, daß Kwong mit dem spurlosen Verschwinden - und somit auch mit der Ermordung des Reporters - unmittelbar zu tun hatte. Vielleicht hatte er ihn nicht selbst ermordet, aber Kwong war zumindest derjenige gewesen, der die Kamera zerstört hatte. Selbst wenn man ihm eine Triaden-Mitgliedschaft vielleicht nicht effektiv würde nachweisen können, weil Aussage gegen Aussage stand - das hier mußte ihm das Genick brechen.
    Kwong gehörte zur Bruderschaft des Allessehenden Drachen!
    Die zweite Sensation behielt Ted für sich: Die Prints auf dem Auslöser der Kamera waren nicht von Lee Kwong. Sie gehörten dem dritten Mann, der diese Kamera in der Hand gehabt hatte, und das war der Fotograf selbst gewesen. Er würde kaum Handschuhe getragen haben beim Knipsen, und da es keine weiteren Abdrücke gab, mußte Luigi Toco zwangsläufig sein eigenes Ableben geknipst haben.
    Wie war das möglich?
    Ted fand keine Erklärung dafür.
    Aber er wollte Ian Seaburn oder Carter Flynn aus dem Bett holen lassen, um eine Gesprächserlaubnis mit Lee Kwong zu erhalten und die beiden Männer auch über die neuesten Erkenntnisse zu unterrichten. Die Fotos wollte er den Männern der Spurensicherung nicht präsentieren; die waren zu heiß. Die gingen nur die Anti-Triad-Squad und auch den Superintendenten etwas an - und später den Untersuchungsrichter. Außerdem war da noch die italienische Zeitung, die Teds Aufenthalt in Hongkong finanzierte und dafür auch das Recht hatte, aus den Sensationsfotos etwas machen zu können, auf denen auch Gesichter von Bruderschaft-Anhängern zu erkennen waren.
    Wenn die eindeutig identifiziert wurden, waren die Gentlemen erledigt. Beteiligung an Ritualmorden brachte sie auch in Hongkong lebenslang ins Gefängnis oder an den Galgen.
    Aber weder der Chef der Anti-Triad-Squad noch der Superintendent waren zu erreichen. »Morgen«, hieß es. »Versuchen Sie es morgen noch einmal.«
    Kurzentschlossen steckte Ted die Fotos wieder ein. Bei ihm selbst waren sie noch am sichersten.
    »Und was nun?« fragte Lo Yina später, als sie wieder in dem Geländewagen saßen. »Wir wissen jetzt zwar, wo der Platz ist, an dem die Ritualmorde stattfinden, aber das ist doch auch schon alles. Wir wissen nicht, wer zu der Bruderschaft gehört, ich meine, ob es nicht noch viel mehr Mitglieder und auch Kontaktleute gibt als die, die wir auf den Fotos sehen, wir wissen auch nicht, wann und wie häufig diese Mordrituale stattfinden… und, Teodore… dieser seltsame Drache auf dem Foto… könnte es nicht sein, daß das eine Trickaufnahme ist? Ich weiß zwar, daß in unserer Kultur Drachen eben so dargestellt werden, aber es fällt mir noch schwerer zu glauben, daß sie wirklich so aussehen, als daran zu glauben, daß es Drachen überhaupt gibt. Und das ist schon schwer genug.«
    »Zu diesem Punkt kann ich nicht viel

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