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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können, so treten Sie doch als Mitglied des Teams zurück."
    Ohne seine Zigarette aus dem Mund zu nehmen, brummte Paczek „Verrückt!" und machte sich wieder an den Abstieg ins Tal.
    Kase blickte auf seine Uhr.
    „Er hat uns zwanzig Minuten gekostet, Honkman-Jame. Suchen wir weiter." Er blickte den Eingeborenen stirnrunzelnd an. „Wie kommst du eigentlich zu so einem Namen?"
    Honkman-Jame grinste verschlagen.
    „Es ist nicht mein richtiger Name."
    „Das dachte ich mir." Kase lachte dröhnend und griff nach seiner Sammelschachtel. „Vorwärts, nehmen wir uns die Höhle vor, von der du gesprochen hast."
    Honkman-Jame kletterte hinter dem Ertruser her und fragte sich, wann, zum Teufel, er endlich sein versprochenes Bier erhalten würde.
     
    *
     
    Dr. Multer Prest hatte es innerhalb kurzer Zeit verstanden, allen Mitgliedern der Zeitexpedition die Scheu vor ihm zu nehmen. Der Kosmopsychologe genoß das Vertrauen aller Mitarbeiter, obwohl er alles andere als aufdringlich war. Wenn er vornübergebeugt wie ein tapsiger Bär durch das Tal ging, machte er stets einen schläfrigen Eindruck. Seine Stimme klang sanft, fast flüsternd.
    Niemals stellte er jemand Fragen. Honkman-Jame galt als sein bester Freund.
    Zwei Stunden vor dem Start des Nullzeitdeformators traf Perry Rhodan mit Multer Prest zusammen.
    Rhodan war gerade damit beschäftigt, Whisper Nahrung zu verabreichen, als der Kosmopsychologe eintrat.
    Prest trat lächelnd an den Tisch.
    „Störe ich, Sir?"
    „Natürlich nicht, Doc." Rhodan nahm den zu einer tennisballgroßen Kugel zusammengerollten Symbionten aus dem Glas und wartete, bis dieser den letzten Tropfen des Eiweißextrakts aufgesogen hatte. Dann schob er Whisper in die Tasche.
    „Sie wollten mich allein sprechen?" fragte Prest.
    „Ja, aus einem bestimmten Grund." Rhodan deutete auf einen freien Stuhl und nahm hinter dem Schreibtisch Platz, der zur Ausstattung seines kleinen Büros im Enadatal gehörte. „Ich brauche Ihnen keine Einzelheiten zu schildern. Sie wissen über alles Bescheid, was unsere Reise angeht. Haben Sie ein abschließendes Gutachten über alle Expeditionsteilnehmer angefertigt?"
    Prest lächelte müde. Er sah aus, als wollte er jeden Augenblick einschlafen.
    „Nein, Sir. Ich halte nicht viel von Gutachten."
    „Das dachte ich mir", gab Rhodan zurück. „Sie wissen, daß wir in zwei Stunden aufbrechen werden. Waringer und einige Mitglieder seines Teams befinden sich bereits innerhalb des Nullzeitdeformators und treffen die letzten Vorbereitungen. Sind Sie sicher, daß alle für diese Reise vorgesehenen Menschen daran teilnehmen können?"
    Prest verschränkte die Arme auf der Brust.
    „Man kann nie völlig sicher sein, Sir. Schon deshalb nicht, weil wir nicht wissen, welchen psychischen Belastungen wir ausgesetzt sein werden. Unter normalen Umständen müßte jedes menschliche Expeditionsmitglied hart belastet werden können."
    „Sie sprachen kürzlich von Spannungen zwischen den ausgewählten Besatzungsmitgliedern?"
    Prest nickte.
    „Sie existieren zweifellos, sind aber zu begrüßen, weil durch sie die Aufmerksamkeit der Menschen von den eigentlichen Problemen ein bißchen abgelenkt wird. Feldlinienformer Gunnison ist so etwas wie ein Ventil, das vor allem von Dr. Paczek benutzt wird."
    „Und was ist mit Claudia Chabrol?
    Sie ist eine schöne Frau. Wird es ihretwegen nicht zu Spannungen kommen? Wie ich hörte, behauptet Dr. Bashra, mit ihr befreundet zu sein."
    Prest lachte laut auf.
    „Bashra hält sich für einen Frauenheld, aber das ist er gewiß nicht. Er wird sich der Ärztin gegenüber völlig korrekt verhalten.
    Anders steht es mit Dr. Voigt Gosling. Er hat sich zweifellos in die Chabrol verliebt. Mit aller Intensität, wie ich glaube."
    „Hm!" Rhodan strich sich über das Kinn. „Wird das irgendwelche negativen Folgen haben?"
    „Gosling wird bei Bedarf den rettenden Helden spielen wollen", antwortete Prest.
    „Wir werden darauf gefaßt sein", gab Rhodan zurück. „Haben Sie noch Fragen, Doc?"
    „Sie werden feststellen, daß ich während der Reise mit einigen Expeditionsteilnehmern in vertrauliche Gespräche verwickelt sein werde. Das eine oder andere Mitglied des Teams wird mich nicht Dr. Prest, sondern einfach Muli nennen. Messen Sie solchen Dingen bitte keine Bedeutung bei."
    Zum erstenmal spürte Rhodan die unglaubliche Selbstsicherheit dieses Mannes. Eines war sicher: Dr. Prest war nicht so leicht zu erschüttern. Er wußte viel über seine Mitmenschen

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