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0424 - Im Zeitstrom verschollen

Titel: 0424 - Im Zeitstrom verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kuppel verteilt waren, begannen zu summen. Jeder dieser Meiler war unmittelbar an einen Nullfeldprojektor angeschlossen. Diese Nullfeldprojektoren waren mit den Zeitgeräten identisch, wie sie einst die Meister der Insel benutzt hatten. Als die Tefroder in die Eastside der Galaxis eingewandert waren, hatten die Lapalisten das Geheimnis dieser Anlage ergründet.
    Die Kuppel selbst bestand aus exotischen Leichtmetallen, die mit Ynkelonium legiert waren. Sie diente als Außenpol für das Nullzeitfeld.
    Von der mechanisch aufgehängten Nullfeldzentrale im Schnittlinienpunkt der Kuppel führten drei Laufbrücken zu den Außenrändern, wo balkonartige Erhöhungen rund um die Innenwand reichten.
    Im Verlauf des ersten Einsatzes eines Nullzeitdeformators war es Major Joak Cascal nur unter großen Schwierigkeiten gelungen, eine Space-Jet an Bord der Anlage unterzubringen. Diesmal waren zusätzlich zwei Shifts und dreizehn Roboter in die Kuppel gebracht worden. Durch die Neuaufteilung der in ihren äußeren Dimensionen verkleinerten Meiler war es dem genialen Waringer gelungen, auch dafür Platz zu schaffen.
    Das gleichmäßige Summen der Reaktoren deutete an, daß die Steuerpositronik sie in ihrer Leistung voll synchronisiert hatte.
    Alles verlief so, wie Waringer und sein Team geplant hatten.
    Auch Joak Cascal, der schon einmal mit einer solchen Anlage in die Vergangenheit gereist war, nickte zufrieden.
    Noch eineinhalb Minuten bis zum Start.
     
    *
     
    Honkman-Jame kroch unter der Theke hervor und lauschte. Er grinste befriedigt. Sie waren alle gegangen. Nur noch er befand sich im Tal.
    Honkman-Jame öffnete den Kühlschrank. Seine Augen weiteten sich beim Anblick einiger tausend Dosen Bier.
    Er nahm ein halbes Dutzend Dosen heraus und schloß den Schrank wieder, damit alle anderen Vorräte schön kühl blieben. Mit den gestohlenen Getränken begab er sich zu seinem Platz am Fenster und ließ sich dort nieder. Er blickte hinaus, wo die leuchtende Kuppel stand.
    Was immer dort geschah, für Honkman-Jame war es unbedeutend. Er hatte noch niemals richtig verstanden, warum die fremden Männer ins Tal gekommen waren, um ein Jahr lang wie blindwütige Ameisen zu arbeiten.
    Honkman-Jame streckte die Beine aus und griff nach einer Dose, die in der warmen Luft sofort beschlagen war.
    Er öffnete sie. Die Kohlensäure trieb den Schaum nach oben.
    Honkman-Jame schmatzte zufrieden. Der Gedanke, daß er die nächsten Tage und Wochen zusammen mit einigen tausend Dosen Bier verbringen würde, war geradezu überwältigend.
    Honkman-Jame nahm einen tiefen Schluck.
    Es war der letzte in seinem Leben.
     
    3.
     
    Die letzten Justierungen waren vorgenommen worden. Die Maschinen liefen auf voller Leistung. Angespannt und in Erwartung eines ungeheuerlichen Ereignisses saßen die Passagiere des Nullzeitdeformators auf ihren Plätzen. Niemand sprach. Aller Augen waren auf die Meßinstrumente und Anzeigetafeln gerichtet.
    Die positronisch gesteuerte Zähluhr zeigte die letzten zehn Sekunden des Countdowns an, der ein Jahr lang gedauert hatte.
    Die Zahlenskala sprang auf Null.
    Perry Rhodan spürte einen Ruck, als würde die Kuppel beschleunigen. Das war natürlich Unsinn. Ein rascher Blick in Cascals Richtung ließ Rhodan erkennen, daß der Major die Stirn runzelte. Cascal erlebte dieses Phänomen also ebenfalls zum erstenmal. Während des ersten Einsatzes des Nullzeitdeformators war dieser eigenartige Ruck ausgeblieben.
    Rhodans Blicke wandten sich Waringer zu, der an den Hauptkontrollen saß.
    Dort schien alles in Ordnung zu sein. Rhodan hörte sich schlucken. Außerhalb der Kuppel würde jetzt das tiefrot leuchtende absolute Nullfeld entstehen, das Waringer neuerdings auch Deformatorfeld nannte.
    „Was halten Sie davon, Sir?" fragte Alaska Saedelaere, der rechts neben Rhodan saß.
    Rhodan spürte die innere Unruhe des Transmittergeschädigten.
    „Warten wir ab", schlug Rhodan vor. „Sicher war dieses Ereignis bedeutungslos."
    Auch nachdem man sie genullt hatte, waren die positronischen Uhren weitergelaufen. Innerhalb der Kuppel waren seit Beendigung des Countdowns zweieinhalb Minuten verstrichen.
    Rhodan spürte plötzlich ein leichtes Ziehen in seiner Muskulatur.
    Es erinnerte ihn an die Vorgänge während seines Transmittersprungs - und doch war es völlig anders.
    „Spürst du auch dieses seltsame Gefühl?" fragte Atlan beunruhigt.
    Rhodan nickte. Er wandte seine Blicke nicht von den Kontrollen ab. Wenn Waringer ähnliche

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