0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt
arbeiten gewissenhaft.«
»Wo liegt Ihr Laden?«
»Laden sagen Sie? Wenn der in die Luft geht, bleibt in Manhattan kein Stein mehr auf dem anderen. Ich beliefere die größten Baufirmen, die im Gebirge die Talsperren bauen. Ganze Lastzüge von TNT verlassen mein Lager.«
»Dann scheint sich Dick Larry die richtige Firma ausgesucht zu haben.«
»Verdammt, jetzt faseln Sie auch von Larry. Unsere Magazinverwalter haben den Namen auch die ganze Zeit im Mund.«
»Wie kommen Sie ausgerechnet nachts in Ihr Geschäft?«
»Ich mache manchmal Kontrolle, das heißt, nicht mehr als jede zweite Woche. Heute Abend kam ich von einer Party zurück und wollte Jeffson, meinen Magazinverwalter, zum 55. Geburtstag gratulieren. Die Flasche Bourbon, die ich zu diesem Zweck mitgebracht habe, steht noch ungeöffnet auf dem Tisch. Jeffson ist gezwungen worden, die Päckchen in den roten Sportwagen zu verladen.«
»Hören Sie gut zu, Mr. Imping, rühren Sie nichts an. Ich schicke ein Team von Spurensicherungs-Fachleuten zu Ihnen.«
»Vielleicht beordern Sie auch gleich einen Arzt her, der meinen Leuten eine Beruhigungsspritze verpasst.«
»Wird gemacht. Und bleiben Sie im Geschäft, bis ich mich wieder melde.«
»Und Ihr Ausw;eis?«
»Berühren Sie die Hülle nicht, wegen der Fingerprints.«
»Darf ich abgeschlossen lassen?«
»Ja. Unsere Leute werden sich zu erkennen geben.«
Während ich noch sprach, klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch. Phil nahm den Hörer von der Gabel.
»FBI«, meldete er sich.
»Hallo, Cotton, sind Sie da?«
»Nein, hier ist Decker.«
»Wir haben den Wagen Ihres Freundes vor einigen Minuten gesichtet. Er jagt über die Amsterdam Avenue in Richtung Süden.«
»Hallo, Mr. Imping, wo liegt Ihr Geschäft?«, fragte ich rasch.
»In der 184. Straße, leicht zu finden.«
»Danke.« Ich legte auf. Phil gab mir den Hörer meines Telefons.
»Hallo, Cotton, hier spricht Quedling. Larry scheint tatsächlich mit deinem Jaguar durch das nächtliche Manhattan zu gondeln.«
»Großartig Ihre Fahndung, Quedling. Aber Vorsicht! Die Gangster, die hinter dem Steuer sitzen, haben einige Kilo Dynamit geladen. Weisen Sie die Streifenwagen an, dass der Flitzer nicht beschossen wird.«
»Wird gemacht, Cotton.«
»Ich fahre los und beteilige mich an der Jagd. Wie viel Fahrzeuge haben Sie den Gangstern inzwischen auf den Hals gehetzt?«
»Im Augenblick sind es drei oder vier Wagen. Aber es werden jeden Augenblick mehr.«
»Gut, schärfen Sie den Leuten ein, dass auf keinen Fall geschossen werden darf - wegen des Dynamits.«
»Schon geschehen, Cotton, ein Kollege sitzt in der Funkzentrale und hört unser Gespräch mit.«
»Wo war der letzte Standort des Jaguars?«
»Amsterdam Avenue, Kreuzung Cathedral Express Highway.«
»Okay, wir schalten uns sofort ein.«
Ich warf den Hörer auf die Gabel und jagte mit Phil zur Tür hinaus. Sekunden später warfen wir uns in einen schnellen, gut gepanzerten Chevrolet Impala unserer Fahrbereitschaft. Er besaß außerdem kugelsichere Scheiben.
Edward Pile saß hinter dem Steuer. Er verstand sich auf schnelle Wagen und wusste aus jedem Gefährt das Letzte herauszuholen. Als er anfuhr, wurden wir in die Polster gepresst. Ich saß auf dem Beifahrersitz, kramte die Hörer aus dem Handschuhfach und schaltete die Funkanlage ein.
»Fahren Sie über den Transvers Road Nr. 1, dann haben wir die Chance, den Burschen den Weg abzuschneiden«, sagte ich. Edward nickte und jagte die Park Avenue bis zur 66. Ost hinunter. Sekunden später fegten wir über die Transvers Road Nr. 1, die den südlichen Central Park durchquert.
Die Funkanlage war betriebsbereit. Ich schaltete den Lautsprecher ein und nahm den Hörer ans Ohr. Im Augenblick war nur das atmosphärische Rauschen zu hören.
»Ich schlage vor, wir überqueren die Ampelkreuzung am Central West und fahren die 66. Straße West bis zum Broadway. So kommen wir am schnellsten auf die Amsterdam Avenue.«
Edward nickte.
Als wir in den Broadway einbogen und das Tempo drosselten, meldete sich eine aufgeregte Stimme im Hörer: »Achtung, Zentrale, hier RC 7. Roter Jaguar ist die 106. Straße West nach Ost abgebogen. Wir haben ihn aus dem Auge verloren.«
Sofort meldete sich ein zweiter Streifenwagen: »Befinden uns auf dem Central Park West, Höhe 96. Straße, drehen sofort und fahren nordwärts.«
»Achtung, sofort die Einfahrten sämtlicher Transvers Roads am Central besetzen. Ich fahre die Amsterdam Avenue langsam nach Norden.
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