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0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt

Titel: 0424 - Verpfiffen und mit Blei bezahlt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angebot annehmen.«
    »Außerdem bleibt dir sowieso keine andere Wahl«, ergänzte Charles, »du kannst natürlich die tausend Dollar Belohnung ausschlagen. Aber trotzdem wirst du uns die notwendigen Auskünfte geben.«
    »Nein, ihr könnt mich nicht dazu zwingen«, stammelte Amalie und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Doch, und wir werden es tun«, erwiderte Jule, »soll ich dir verraten, wie?« Er beugte sich vor und brachte seinen Mund in die Nähe ihres Ohres. Dann sprach er water: »Du wirst morgen früh wie gewöhnlich in dein Postoffice gehen. Einer von uns hält sich während dieser Zeit in dieser Wohnung auf, mit einer Maschinenpistole im Staubsaugerkoffer. Solltest du auf den Gedanken kommen, die Polizei über unser Gespräch zu unterrichten, siehst du deine Mutter nicht lebend wieder. Wir erfahren es schneller, als du denkst. Du brauchst auch die Polizei nicht auf das Taxi zu hetzen, das wir dir morgen genau fünf Uhr zweiunddreißig an den Westausgang schicken. Denn außer dem Fahrer sitzt niemand drin. Der Taxifahrer erhält erst unterwegs weitere Informationen, wo er hinzufahren hat. Du siehst, wir haben uns weitgehend abgesichert.«
    »Darf ich es noch einfacher sagen?«, schaltete sich Charles wieder ein, »wenn du uns verpfeifst, ist dein Leben keinen Cent mehr wert.«
    Amalie ließ die Hände in den Schoß sinken.
    »Hol den zweiten Wohnungsschlüssel«, forderte Jule und stand auf.
    Amalie erhob sich. Sie warf einen Blick auf das Telefon, das auf dem Sideboard stand. Charles stand ebenfalls auf. Er ging zum Telefon und riss das Kabel aus der Wand.
    »Damit du nicht in Versuchung kommst, heute schon die Cops zu alarmieren«, sagte er grinsend.
    Das Schlüsselbrett befand sich in der Diele.
    »Wie viel Wohnungsschlüssel besitzt du?«, fragte Jule.
    »Drei«, erwiderte Amalie.
    »Gut, dann gib mir alle drei. Charles wird morgen früh pünktlich hier sein, um dir die Tür zu öffnen.«
    Mit zitternden Händen griff Amalie nach den Schlüsseln. Jule ließ zwei Schlüsselbunde in seiner Tasche verschwinden. Den dritten warf er Charles zu.
    »Du schließt ab«, sagte er.
    Charles nickte und knurrte: »Schade, dass wir heute Abend noch zu tun haben. Ich finde es hier so gemütlich, dass ich nicht mehr Weggehen möchte.«
    »Los, komm! Die Frau kennt ihre Aufgabe genau. Ich bin überzeugt, dass sie klug genug ist, keinen Lärm zu schlagen. Denn sie weiß, dass wir mit Pistolenkugeln nicht geizen. Los, vorwärts!«
    Der Mann mit dem spitzen Gesicht war einen Kopf kleiner als Jule, bewegte sich flink wie ein Wiesel und stand in Sekundenbruchteilen draußen im Treppenhaus. Er warf einen Blick auf das Türschloss und wählte dann den richtigen Schlüssel aus.
    »Verliere nicht die Nerven, Kind«, sagte Jule, als er auf der Türschwelle stand, »es geht um tausend Dollar und um dein Leben. Und denk an deine Mutter.«
    Die Wohnungstür wurde zugezogen. Charles drehte den Schlüssel zweimal herum. Dann erst knipste Jule das Flurlicht an.
    ***
    Phil Decker wühlte sich seit acht Stunden durch einen Berg taufrischer Akten, die das Anklagematerial gegen einen Schmugglerring enthielten. Jedes Telefongespräch, das ihn bei dieser Tätigkeit unterbrach, betrachtete er als willkommene Abwechslung. Darum griff er blitzschnell zu, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er schob einige Akten beiseite, um an den Hörer zu gelangen.
    Er meldete sich.
    »Hallo, G-man, ich kann Ihnen einen wertvollen Tipp geben«, sagte ein Mann am anderen Ende der Leitung, der seine Stimme offensichtlich verstellte.
    »Wer sind Sie?«, fragte Phil.
    »Das spielt im Augenblick keine Rolle, G-man. Sie müssten mir für den Tipp dankbar sein«, kam die Antwort. »Vor einigen Minuten wurde in einer Telefonzelle ein Mann ermordet.«
    »Sind Sie Augenzeuge gewesen?«
    »Ohrenzeuge, G-man.«
    »In welcher Telefonzelle geschah der Mord?«
    »Langsam, nur langsam«, sagte der andere, »das FBI ist doch sonst nicht für überstürztes Arbeiten.«
    »Wollen Sie denn dem Mörder einen noch größeren Vorsprung geben, als er ohnehin schon hat?«, erwiderte Phil ärgerlich, »also rücken Sie schon raus mit der Sprache, Mann.«
    »Eine Leiche liegt in der Telefonzelle in der Columbus Avenue.«
    »Soweit ich orientiert bin, gibt es über hundert Telefonzellen auf dieser meilenlangen Avenue«, erwiderte Phil. »Sie müssen Ihre Angaben etwas deutlicher präzisieren.«
    »Sie lassen mich ja nie ausreden«, entgegnete der Anrufer, »ich teile

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