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0425 - Asmodis jagt den Schatten

0425 - Asmodis jagt den Schatten

Titel: 0425 - Asmodis jagt den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er. »Er hat es zur Waffe umfunktioniert.«
    An sich waren die Amulette, alle sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana, magisch neutral. Wer sie benutzte, zwang ihnen eine Polarität auf, machte sie zur weiß- oder zur schwarzmagischen Waffe. Je nachdem, wozu er selbst tendierte.
    Aber bisher hatte Amos dem Blauen nicht gesagt, daß die Amulette nicht nur Werkzeug, sondern auch Waffe waren. Und er würde das auch weiterhin nicht tun. Wenn der Blaue so weltfremd war, daß er nicht einmal wußte, was er da für ein wundervolles Stück merlin’scher Magie in den Händen hielt, mochte er ruhig dumm sterben. Um so weniger würde sein Ehrgeiz erwachen, dieses Amulett zu unterschlagen und mit ihm zu verschwinden.
    »Geht das denn, Herr?« fragte er denn auch prompt.
    Amos zuckte mit den Schultern. »Zumindest in seinem Fall«, gestand er zu.
    »Was werden wir nun tun, Herr?«
    »Wohin fährt der Zug?«
    »Vermutlich nach Shreveport, Herr. Die Gleise führen dorthin.«
    »Schön. Begib dich dorthin. Beobachte weiter. Und alarmiere mich. Ich werde es wissen, wenn Ombre dort auftaucht.« Er deutete wieder auf die Silberscheibe. »Es besteht eine Verbindung zwischen unseren beiden Instrumenten.«
    Er entließ den Namenlosen. Er selbst schickte sich an, zu jener Wohnung zurückzukehren. Dort besaß er zwei Geiseln. Er konnte vielleicht etwas von ihnen erfahren, oder sie als Druckmittel verwenden. Wenngleich ihm der Gedanke an das Mädchen Unbehagen einflößte.
    Diese Angelique - ein scheußlicher Name, der allein schon störend war -zeigt keine Angst vor ihm! Im Gegenteil: von dem Moment an, in dem er sich als Asmodis zu erkennen gab, sann sie darauf, Schwachstellen zu finden. Und bei einem schwächeren Dämon, wie es beispielsweise der Blaue war, hätte sie auch durchaus nachhaltigen Erfolg gehabt.
    Unwillkürlich tastete Amos nach seinem Hinterkopf. Daß er vorübergehend bewußtlos geschlagen worden war, wurmte ihn. Das hatte nicht einmal Professor Zamorra gewagt, damals, als sie noch Feinde waren.
    Zamorra…
    Es war höchst ärgerlich, daß Zamorra ihm nicht helfen wollte. Dabei mußte der doch auch ein Interesse daran haben, Tendykes Mörder zur Strecke zu bringen. Immerhin waren die beiden Männer doch Freunde gewesen.
    Aber wann hatte Sid Amos Zamorra jemals wirklich verstehen können? Umgekehrt galt dasselbe. Sie waren zwar keine Feinde mehr, und Zamorra und Nicole Duval bemühten sich wenigstens, im Gegenteil zu den anderen Angehörigen der Dämonenjäger-Crew, sich mit Sid Amos abzufinden und mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn es nötig war, während zum Beispiel die beiden Druiden Amos total ablehnten. Aber dennoch trennten sie Welten voneinander.
    Amos zuckte mit den Schultern.
    Wenn Zamorra ihm nicht helfen wollte, kam er auch allein zurecht. Gemeinsam wäre es nur einfacher gewesen.
    Aber Sid Amos hatte bisher noch jedes Problem allein lösen können…
    ***
    Da war irgend etwas gewesen, wußte Zamorra, als er erwachte. Er versuchte, sich an einen bestimmten Traum zu erinnern, aber er war nicht sicher, ob es wirklich ein Traum gewesen war.
    Ein Stadtplan…?
    Unwillkürlich schüttelte er den Kopf. Stadtpläne sahen anders aus. Sie waren meistens farbig, und sie waren exakt gezeichnet und mit Straßennamen, Rasternetz und allen möglichen und unmöglichen Symbolen versehen. Was er gesehen zu haben glaubte, war aber nicht mehr gewesen als eine einfache Skizze grob in den Boden geritzt…
    Zamorra versuchte, Zusammenhänge mit dem Grund ihres Hierseins zu finden. Er hatte gelernt, Träume nicht achtlos zu ignorieren. Manchmal zeigten sie verschlüsselte Hinweise.
    Aber hier fehlte ihm der direkte Bezug.
    Die Skizze gab so gut wie nichts her. Vielleicht, dachte er ironisch, war sie nur eine traumartige Wiedergabe der unerklärbaren Linien von Nazca, die vor Jahrtausenden von Unbekannten in jenes südamerikanische Hochplateau gezogen worden waren und deren Deutungen dutzend verschiedene Möglichkeiten aufzeichneten. Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Bild in seinem Unterbewußtsein und den Nazca-Linien war durchaus vorhanden, fand Zamorra.
    Aber es gab keine erkennbare Traumsequenz, die zu dem grauen Bild paßte.
    Der Parapsychologe richtete sich halb auf. Neben ihm räkelte sich Nicole und öffnete die Augen, um ihm schläfrig zuzuwinken.
    »Unverschämt munter siehst du aus«, murmelte sie. »Guten Morgen, cheri.«
    »Munter dürfte die Übertreibung des Jahrhunderts sein«, gab Zamorra zurück. Er warf einen Blick

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