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0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

Titel: 0425 - Das Mädchen und die Todesperlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chef hält Sie für seinen…«
    »Bitte, sprechen Sie nicht weiter«, sagte ich.
    Wir traten in den Living Room.
    Die junge Frau schnellte aus ihrem Sessel empor. Die großen Augen waren fragend auf mich gerichtet.
    »Ihr Mann«, sagte ich, »verhält sich leider nicht so, wie Sie ’s wahrscheinlich von ihm erwarten. Er hat die Perlen, aber er ist nicht bereit, sie wieder herzugeben. Ich wollte ihn herbringen, aber er hat mich niedergeschlagen und ist geflohen.«
    Das Entsetzen auf dem schmalen Gesicht der Frau schnitt mir tief ins Herz.
    »Nein«, stammelte sie. Dann schossen Tränen in ihre Augen. Sie ließ sich auf den Sessel zurücksinken, verbarg das Gesicht in den Händen und weinte leise vor sich hin. Es war, als hätten meine Worte die Hoffnung aus diesem Haus vertrieben.
    Was Merle Burke jetzt durchmachte, mußte eine Hölle sein. Ihr Kind war in den Händen eines Mörders. Und ihr Mann erwies sich als Dieb und als grausam genug, um die kleine Hattie für die Perlen zu opfern.
    »Haben Sie keine Angst«, sagte ich rauh. »Wir bringen Hattie zurück.«
    Levy räusperte sich. »Die Telefongesellschaft ist verständigt. Der Anschluß hier wird überwacht. Sobald jemand anruft, wird festgestellt, von wo aus. Dann benachrichtigen die Boys unsere Leute in der Zentrale, und wenn wir Glück haben… erwischen sie ihn.« Levy wußte so gut wie ich, daß die Chancen sehr gering waren. Kidnapper telefonieren mit ihren Opfern meist nur so kurz, daß die Zeit nicht reicht, um festzustellen, von wo sie anrufen. Und selbst wenn das gelingt, ist die Telefonzelle fast immer schon leer, wenn unsere Leute eintreffen.
    Ich setzte mich auf die Couch. »Ich halte es für das beste, wenn wir dem Burschen die Wahrheit sagen.«
    »Er wird ’s nicht glauben.«
    »Es kommt auf den Versuch an. Wir könnten natürlich irgendwelche anderen Perlen besorgen und ihm das Zeug zukommen lassen. Aber das Risiko halte ich für zu groß. Wenn er ein Kenner ist, merkt er den Bluff, fühlt sich betrogen und läßt seine Wut an dem Kind aus.« Ich schüttelte den Kopf. »So geht es nicht. Aber wenn wir mit offenen Karten spielen und ihm sagen, was los ist, läßt er sich vielleicht vertrösten. Wir erklären ihm, daß wir erst Burke und damit die Perlen finden müssen. Sobald wir sie haben, erhält er sie. Natürlich nur, wenn Hattie bis dahin nichts geschehen ist.«
    »Meinen Sie, wir sollten uns als Polizeibeamte zu erkennen geben?«
    »Nein. Missis Burke muß am Telefon reden. Falls der Kerl die Story schluckt, haben wir den Beweis, daß er das Haus hier nicht beobachtet. Falls er uns aber hat ’reingehen sehen, wird er ahnen, daß wir Polizisten sind. Er wird Einwände gegen die Geschichte machen. Dann können wir immer noch den Hörer in die Hand nehmen und versichern, daß Burke die Perlen hat und geflohen ist. Gleichzeitig erklären wir ihm, daß wir nichts gegen ihn unternehmen.«
    Levy nickte. »Ich glaube, das ist der vernünftigste Weg. Trotzdem werde ich Washington anrufen und mit dem Justizministerium sprechen. Ich brauche Rückendeckung, denn unser Vorgehen ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich.«
    »Ich weiß natürlich nicht, wie dreist der Bursche ist. Vielleicht verlangt er das Lösegeld von uns, vom FBI.«
    Levy zuckte die Achseln. »Kaum anzunehmen. Und wenn…« Wieder mahlten seine Kiefer aufeinander. »Dann müssen wir auch in den sauren Apfel beißen und uns irgendwie einigen.« Merle Burke hatte unser Gespräch verfolgt.
    »Daß Leslie mich so bestohlen hat, und für Hattie…« Sie sprach nicht weiter. Ihr Mund zuckte.
    »Kennen Sie Ihren Mann schon lange?« fragte ichf »Vier Monate.«
    »Wann haben Sie ihm erzählt, daß Sie die Perlen besitzen?«
    Die Frau dachte nach. Als sie sprach, sah ich die Enttäuschung in ihren Augen.
    »Wir kannten uns noch nicht sehr lange, als ich es ihm gesagt habe. Ich wollte, daß er über mich Bescheid weiß. Er war sehr nett, und außer Leila hatte ich hier niemanden. Leslie sagte, ich solle ihm die Perlen geben. Aber ich wollte nicht. Erstmals wir heirateten, habe ich sie aus dem Versteck geholt. Leslie hat dann acht verkauft.«
    »An wen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wieviel haben Sie dafür bekommen?«
    »Zwölftausend.«
    »Wußten Sie, daß die Kette insgesamt — also alle vierzig Perlen — 800 000 Dollar wert ist?«
    Die Frau nickte. »Aber ein so wertvolles Schmuckstück läßt sich nicht absetzen. Deswegen hat Leslie die Perlen einzeln verkauft.«
    Levy stand auf. »Ich

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