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0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

Titel: 0425 - Das Mädchen und die Todesperlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verkneifen. »Sie haben richtig gehört. Es war ein G-man. Damit haben Sie wohl nicht gerechnet, was? Er scheint schon eine ganze Menge über Sie zu wissen. Ist Ihnen von New York bis hierher gefolgt, wie er mir erzählt hat. In New York haben Sie doch einen Tramp umgebracht, nicht Vahr?«
    »Du weißt eine ganze Menge zuviel, junger Freund.« Raffert hatte sich gefaßt. Sie sind mir also schon auf der Spur, dachte er. An irgendeiner Stelle muß ich einen Fehler gemacht haben. Aber deswegen ist noch nichts verloren. Ich habe das Kind als Geisel, und eine Menge Geld habe ich auch.
    »Wenn Sie mich freilassen, können wir uns zusammentun und zusammen absahnen«, sagte Burke. In seinen harten, blauen Augen glomm ein Hoffnungsschimmer auf.
    »Und bei der ersten Gelegenheit jagst du mir eine Kugel in den Rücken, was?«
    »Unsinn.« Burkes gesunde Augenbraue zuckte. »Ich brauche einen Partner. Ich habe noch eine dicke Sache vor. Allein schaffe ich’s nicht. Und Ihnen kann ich nur nützlich sein. Ich kenne mich hier bestens aus. Allein haben Sie keine Chance gegen die G-men. Aber wenn Sie mit mir Zusammenarbeiten, können Sie noch eine Menge Kies ernten, und dann verschwinden wir über den Rio Grande nach Mexiko. Ich kenne einen sicheren Übergang. Habe dort früher mexikanische Schwarzarbeiter geschmuggelt. Kann nichts passieren, wenn ich Sie führe.«
    »Dabei kann ich nichts gewinnen«, sagte Raffert. Aber er hatte sich mit Burkes Vorschlag schon beinahe angefreundet.
    Der Gefesselte spürte, daß es dem rotgesichtigen feisten Mann mit der Ablehnung nicht ernst war.
    »Es ist ein großer Coup«, sagte er eifrig. »Ich beteilige Sie. Für jeden die Hälfte. Es lohnt sich.«
    Der Mörder dachte an'Veronica Gallet. Seit Jahren war er mit ihr befreundet, aber im Grunde hatte er sie satt. Die Frauen in Mexiko sollen sehr schön sein, dachte er. Sie haben glutvolle dunkle Augen und braune Haut. Und wenn die Kasse stimmt, braucht Mexiko nicht Endstation zu sein. Dann weiter nach Südamerika. Rio de Janeiro, Sao Paulo. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, um unterzutauchen. Veronica kann mich nicht verraten. Sie steckt so tief mit drin, daß es einem Todesurteil für sie gleichkäme.
    »Was für ein Coup?« fragte Raffert.
    »Wir knöpfen uns den Burschen vor, dem ich die Perlen verschachert habe. Er gehört zu den reichsten Männern hier an der Küste. In seinem Tresor stapelt sich die heiße Ware. Ich bin sicher, daß der Kerl mindestens eine halbe Million in bar zu Hause ’rumliegen hat.«
    »Dann ist er auch entsprechend bewacht.«
    »Er hat einen gefährlichen Burschen, der aufpaßt. Aber mit dem werden wir fertig.«
    Raffert war noch einen Moment unschlüssig.
    Dann drehte er sich um und ließ seine Blicke forschend durchs Zimmer wandern.
    Die Pistole. Wo war sie verborgen? Burke konnte nicht ahnen, daß er von der Existenz der Waffe wußte. Das war eine Möglichkeit, den Burschen zu prüfen.
    , »Welche Garantie habe ich, daß du nicht hinterrücks über mich herfällst, sobald ich dich losbinde?« fragte Raffert.
    »Ich sage Ihnen doch, daß ich einen Partner brauche.«
    »Na gut, aber ich möchte nicht, daß du eine Waffe mit dir herumschleppst. Hast du eine?«
    »Unter dem Kopfkissen liegt eine 38er Special«, antwortete Burke, ohne zu überlegen. »Ich habe sie dem G-man, der mich verhaften wollte, abgenommen.«
    Die Hand des Mörders fuhr unter das Kissen und kam mit der Smith and Wesson wieder zum Vorschein. Es war eine gepflegte ölglänzende Waffe.
    Das Magazin war gefüllt. Eine Patrone steckte im Lauf.
    Raffert ließ die Pistole in seine Hosentasche gleiten. Dann löste er Burkes Fessel.
    Der drahtige Mann richtete sich langsam auf. Er massierte die Hände, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen.
    Raffert setzte sich auf den einzigen Sessel, über den das Zimmer verfügte. Das Gesicht war wachsam, der Blick mißtrauisch. Der Mörder hielt die Parabellum immer noch in der Hand.
    »Ich heiße Leslie Burke«, sagte def Dunkelhaarige.
    »Ich bin Ned Raffert.«
    Burke schwang die Beine vom Bett und stand auf. »Wo steckt Hattie?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Es ist wichtig. Schließlich können wir sie nicht mitschleppen. Sie lebt doch noch?«
    »Natürlich. Sie steckt in meinem Zimmer im Schrank.«
    »Es wird das beste sein, wir verdrücken uns. Noch heute abend nehmen wir uns den Kerl mit dem Zaster vor. Und dann ab nach Süden. Am besten mit einem Leihwagen. Und damit die Bullen nicht zu scharf

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