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0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Lemurern zu. Immer neue kamen heran und bildeten eine dichte Mauer entlang der Wagen.
    „Das dort dürfte der Chef sein", sagte Claudia und deutete aus der Kuppel heraus auf einen hochgewachsenen Mann, der einen aufgestickten Tigerkopf auf der Jacke trug.
    „Ich nehme es an."
    Die Tür wurde geöffnet, und Cascal stieg als erster aus. Er hatte die Hand in der Nähe seiner Waffe, und hinter ihm ging Tschubai mit dem kastenförmigen Translator, einem Gerät, das augenblicklich wichtiger als alles andere war.
    „Soll jemand am Geschütz zurückbleiben?" fragte Prest.
    „Sie nicht, als Kosmopsychologe", sagte Gosling.
    „Ich bleibe hier am Funkgerät. Und wenn alles klar ist, winken Sie einfach, dann komme ich hinaus zu Ihnen."
    „Einverstanden", sagte Cascal.
    Er kam sich etwas verloren und unbehaglich vor, als er durch den weichen, schlammigen Untergrund langsam auf die Gruppe der Fremden zuging, die ihn schweigend anstarrten. Eine ungewöhnliche, an den Nerven zerrende Ruhe, ein beängstigendes Schweigen herrschte in dem Kreis, der immer mehr Menschen aufnahm. Irgendwoher ertönte das Zischen ausströmenden Dampfes. Ein Pferd wieherte hell.
    Cascal blieb fünf Meter vor den Fremden stehen, sah den Mann mit dem Tiger auf der Jacke an und wartete, bis Ras die drei Metallröhren ausgezogen und den Translatorkasten zwischen die beiden Gruppen gestellt hatte.
    Sein Gegenüber war eine imponierende Gestalt.
    Ein schlanker Riese, genau hundertzweiundneunzig Zentimeter groß. Er schien muskulös und durchtrainiert zu sein. Graues, glattes Haar hing, ähnlich wie bei dem Arkoniden Atlan, bis auf die Schultern herunter. Schwarze Augen, aus denen Flammen zu schlagen schienen, musterten Cascal ruhig, aber nicht ohne Spannung. Ein etwa sechzigjähriger Mann, der trotz der harten Linien in seinem Gesicht jung wirkte. Er trug enge, schwarze Hosen mit schlammverdreckten Stiefeln. Aus einem Stiefelschaft sah eine kleine Raketenpistole mit zwei dünnen Läufen hervor. Eine zweite trug er, mit dem Kolben nach vorn, links in einer großen Gürteltasche.
    „Wir sind Terraner", sagte Cascal. „Wir sahen, daß ihr angegriffen wurdet, und wir beschlossen, euch zu helfen."
    Er sprach langsam und wählte seine Worte sehr sorgfältig. Der Translator übersetzte zögernd.
    „Die Maschine hat Alt-Tefroda in ihrem Programm", sagte Ras Tschubai leise.
    Cascal lächelte zögernd und wandte sich halb um, dann sagte er leise: „Keine Teleportationen, Ras. Es ist nicht nötig, daß wir alle Karten auf den Tisch legen."
    „Klar, Joak!"
    „Wir danken euch, Fremde", sagte jetzt der andere. Er hatte eine tiefe, sonore Stimme, ähnlich der Joaquin Cascals.
    „Mein Name ist Cascal", sagte Joak. „Joaquin Manuel Cascal. Das hier ist Ras Tschubai. Dieses Mädchen hier ist Claudia Chabrol."
    Der Translator arbeitete jetzt bereits flüssiger. Die Maschinenstimme gab die übersetzten Worte laut weiter, und der Kreis der Lemurer verschob sich und konzentrierte sich zu der Stelle hin, an der sich die beiden Personengruppen gegenüberstanden.
    Selbstbewußt sagte jetzt der hochgewachsene Fremde: „Mein Name ist Lavas Rasony. Mein Rang ist ... Tharo."
    Cascal entschloß sich spontan zu einer Geste. Er ging seitlich an dem Translator vorbei, blieb einen halben Meter vor Rasony stehen und streckte die Hand aus. Diese Geste wurde augenblicklich verstanden und akzeptiert. Rasony ergriff Cascals Hand und schüttelte sie. Es war, als habe Joak zwischen die Backen eines Schraubstockes gegriffen.
    Er verzog anerkennend den Mund.
    „Woher kommt ihr, Fremde?" fragte Rasony.
    Cascal ging wieder in die Reichweite der Mikrophone des positronischen Übersetzers zurück.
    „Mein Vorgesetzter wird es euch genau erklären", sagte er. „Er wird in kurzer Zeit mit einem ebensolchen Flugapparat hier landen."
    „Gut", sagte Lavas Rasony. Er war nicht im mindesten erstaunt. „Wir sind Siedler und Transporteure. Unsere Wagenkolonnen sollen Edelmetalle und hauptsächlich Buntmetalle für die Industrien transportieren. Es ist ein ziemlich großer Materialtransport, der bis an den Fluß gebracht werden soll."
    „Ich verstehe", sagte Cascal. „Und ihr seid von den Fabelwesen angegriffen worden."
    Rasony stieß ein hartes Lachen aus.
    „Fabelwesen? Für uns sind das harte Realitäten."
    Cascal nickte zustimmend.
    Die beiden Gruppen hatten sich inzwischen genähert; auch Gosling hatte den Shift verlassen und stand bei ihnen. Aus einigen Wagen wurden faltbare Holzsessel

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