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0427 - Die Knochen-Küste

0427 - Die Knochen-Küste

Titel: 0427 - Die Knochen-Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es keinen Zweifel daran, daß er voll und ganz unter dem Einfluß der Hexen stand.
    Ich winkte mit dem linken Arm. »Weiter, weiter!« Und Brookfield lief auch. Nur nicht mehr so schnell wie zu Beginn. Das Wissen um seinen Sohn schien ihn geschockt zu haben.
    Der arme Kerl stolperte mehr, als daß er lief. Dabei ruderte er mit beiden Armen. Wir hörten ihn auch immer den Namen seines Sohnes rufen, nur erreichte er damit nichts.
    Matthias stand unter dem Einfluß des Bösen.
    Auch wir ließen die Promenade hinter uns. An einigen Stellen führten Treppen zum Strand hin.
    Noch immer wurde das Wasser wie von gewaltigen Händen aufgepeitscht und gegen das Land geschoben. Obwohl wir uns dicht an der Mauer hielten, erreichten uns einige Wellen, so daß wir nasse Füße bekamen.
    Brookfield lief wieder neben mir. Ich hatte Jane gesagt, sie sollte hinter mir bleiben, und daran hielt sie sich auch. Brookfield blieb mit mir auf einer Höhe. Sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck, die Haut war gerötet. Er erlebte in diesen Augenblicken den Schock seines Lebens, klar, daß er darüber erst hinwegkommen mußte.
    Hin und wieder, wenn keine neue Sandbö die Sicht versperrte, sahen wir den Jungen. Obwohl er das schwere Gewehr trug, lief er verdammt schnell. Meines Erachtens schmolz der Vorsprung nicht einmal zusammen, und wir bekamen auch mit, daß er sich nach links in die welligen Dünenhügel schlug.
    Eigentlich ging es ja um die drei Meerhexen, doch in diesem Fall waren wir zwangsläufig mehr auf Matthias konzentriert. Ihn zu retten und aus dem Bann zu befreien, erschien uns am wichtigsten.
    Auch wir hatten den Ort hinter uns gelassen und näherten uns der Dünenlandschaft.
    Da erwischte es James Brookfield.
    Urplötzlich schlug die rote peitschenartige Schnur aus dem Sand und umwickelte seinen rechten Knöchel. Das geschah mitten im Lauf, der abrupt gestoppt wurde.
    Es sah so lächerlich aus, wie er plötzlich in der Luft hing, mit den Armen ruderte und doch ein Bein nicht vom Boden wegbekam, weil es die Schnur umklammerte.
    Brookfield kippte gegen den Wind, aber der hob ihn nicht hoch, der Mann fiel zu Boden.
    Er klatschte hart in den Sand!
    Und da überrollte er sich. Er hatte den Mund nicht geschlossen gehabt und Sand zwischen die Zähne bekommen. Weit hielt er die Lippen offen, spuckte und keuchte.
    Bevor ich mich um ihn kümmerte, warf ich noch einen letzten Blick nach links und auch nach vorn zwischen die Dünen.
    Dort verschwand der Junge.
    Er drehte sich nicht einmal um. Das Gewehr hielt er mit beiden Händen fest, dann nahm mir ein Sandwirbel die Sicht auf die schmale Gestalt.
    Brookfield wurde inzwischen über den Boden gezogen, so sehr er auch versuchte, Halt zu finden.
    Der Sand war einfach zu weich. Seine gekrümmten Finger rutschten immer wieder ab.
    Ich erlebte Jane Collins hilflos. »Tu was, John!« schrie sie. »Tu endlich was!«
    Und ich tat etwas.
    Diesmal zog ich den Dolch. Obwohl er sich eine Weile in Baals Besitz befunden hatte, war seine Wirkung nicht verlorengegangen. Er besaß noch die Stärke, um gegen diesen verdammten Schlangenarm angehen zu können.
    James Brookfield lag jetzt auf dem Rücken. Der starke Arm schleifte ihn durch den Sand. Dort wo er aus dem Boden hervorschaute, befand sich ein Loch.
    Es war groß genug, um auch einen Menschen hineinziehen zu können, und der Mann wurde geradewegs auf dieses Loch zugezogen.
    Jane rief noch immer. Sie feuerte mich an. Sandböen flogen gegen sie. Einen Arm hielt sie hoch, schaufelte ihr Haar zurück, das wieder nach vorn geschleudert wurde. Das Gesicht zeigte sich verzerrt, und ich warf mich auf den Arm zu.
    Die Schneide des Dolchs berührte diesen widerlichen roten Arm. Ich gab der Klinge Druck, und genau an der Stelle, wo beide zusammentrafen, wurde der Arm weich und grau.
    So ließ er sich durchtrennen.
    Die eine Hälfte peitschte zurück. Sie ringelte in das Loch, blieb dort auch, so daß ich mich um Brookfield kümmern konnte. Er lag auf dem Rücken und bewegte sich nicht mehr. Noch immer umschloß der Tentakelarm seinen rechten Knöchel, aber die Kraft des Silbers wirkte auch dort.
    Der Arm nahm eine andere Farbe an. Als er ein helles Grau zeigte, war er so leicht, daß der Wind ihn wegblasen konnte und sich der Rest mit dem Sand vermischte.
    Ich half Brookfield hoch. Wir hatten keine Zeit, uns lange zu erholen, mußten weiter, denn nicht nur eine starke Hexenmagie lauerte auf uns, auch ein Junge, der unter diesen Einfluß geraten war und

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