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0427 - Die Knochen-Küste

0427 - Die Knochen-Küste

Titel: 0427 - Die Knochen-Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich mit einem Gewehr bewaffnet hatte.
    Er war zwischen den Hügeln verschwunden, dort wie ein Schatten untergetaucht und würde wahrscheinlich schon auf uns zielen. Zum Glück fegten die Schleier durch die Luft. Sie behinderten die Sicht des Jungen ebenso wie unsere.
    Ich teilte die Aufgaben ein. Brookfield und Jane sollten die Dünen im Auge behalten, ich würde mich um die Hexen kümmern. Ob sie unter dem Sand oder im Wasser lauerten, war nicht festzustellen, jedenfalls kam ich mir vor wie auf einem Minenfeld. Aus dem Sand konnte jeden Augenblick eine tödliche Gefahr hervorschießen!
    Vielleicht hatte dieses Hexenwesen vorerst genug bekommen, denn es zeigte sich nicht mehr.
    Und auch der Sturm flaute ab.
    Die Schleier legten sich lang und breit auf den Strand. Nur noch nahe der Dünen tanzten einige Wirbel. Ansonsten klärte sich die Sicht allmählich auf.
    Und das war gut.
    Wellen schlugen gegen den Strand. Sie sahen aus wie aus Glas, mit Schaumkämmen darauf, und sie beruhigten sich allmählich, so daß der zuletzt erlebte Sturm nur mehr Erinnerung war.
    Brookfield lachte auf. »Gibt's das denn?« fragte er und schüttelte den Kopf. »Das ist doch unwahrscheinlich…«
    »Wie so vieles.«
    Ich ging neben Jane her und erkundigte mich, wie sie sich fühlte.
    »Bescheiden ist geprahlt.«
    »Spürst du etwas?«
    »Ja, ich habe das Gefühl, als würde es bald rundgehen. Die Hexen sind da. Sie warten und lauern auf uns. Sie werden kommen und zuschlagen, mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Woher kommen sie?«
    »Aus dem Wasser, aus dem Sand!« Sie hob die Schultern. »Wer kann das schon wissen?«
    Da hatte sie recht. Wer konnte das schon wissen? Deshalb mußten wir den Strand und auch das Meer unter Kontrolle behalten.
    Wieder peitschte ein Schuß.
    Diesmal hieb die Kugel in den Boden, wo sie eine Fontäne hochschleuderte. Wir schauten sofort zu den Dünen hin, wo der Junge stecken mußte.
    Er zeigte sich nicht.
    »Mein Sohn!« knirschte Brookfield. »Verdammt, das ist mein Sohn, und er hat sich mein Gewehr genommen.« Der Mann war außer sich. Er sah so aus, als wollte er zwischen die Dünen rennen und sich seinen Sohn schnappen. Mit beiden Händen mußte ich ihn zurückhalten.
    »Laufen Sie nicht in Ihr Verderben, Brookfield!«
    Er blieb stehen, aber er wollte nicht glauben, daß Matthias auf uns schoß.
    »Es ist zwar Ihr Sohn, Mr. Brookfield, aber mehr auch nicht. Verstehen Sie das?«
    »Nein!«
    »Äußerlich gehört er zu Ihnen. Innerlich hat eine andere Kraft die Regie übernommen.«
    »Und wer?«
    Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich die der Hexen. Sie haben in Matthias ein willfähriges Opfer gefunden. Er wollte Miß Collins töten, erinnern Sie sich.«
    »Schon gut, Sinclair.«
    »Wo wollen wir hin, John?« fragte Jane.
    Ich gab ihr noch keine Antwort. Brookfield interessierte mich. Er stand in einer lauschenden Haltung, als würde ihm jemand aus der Ferne etwas zurufen wollen.
    »Ich höre seine Stimme…«
    »Welche?«
    »Matthias ruft mich. Er steckt zwischen den Dünen, in einer Mulde, wo er schon einmal war.«
    »Dort ist das Zentrum. Dort hat es ihn zum erstenmal erwischt«, sagte ich. »Damals hat er Miß Collins niedergeschlagen.«
    Brookfield blickte mich an. »Werden wir hingehen?«
    »Sicher.«
    »Ich gehe vor. Dann soll er mal auf seinen Vater schießen. Das wird er nicht wagen.«
    »Brookfield, verdammt, seien Sie vernünftig! Sie können nicht in Ihr Verderben laufen…«
    Er hörte nicht auf mich.
    »Laß ihn doch«, sagte Jane. »Versuchen wir nur, ihm Rückendeckung zu geben.«
    Natürlich befanden auch wir uns in einer Gefahr. Unter uns im Sand konnten die Hexenmonstren lauern und jeden Augenblick zuschlagen.
    Jane beschäftigte sich mit den gleichen Gedanken wie ich. »Drei Hexen sind es, John. Glaubst du, daß wir gegen sie ankommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht kann ich etwas tun.«
    »Und was?«
    »Ich werde versuchen, noch etwas von meinen alten Kräften zu mobilisieren.«
    »Sind die noch vorhanden?«
    Sie nickte. »Ja, hin und wieder habe ich das Gefühl, als wären sie noch da.«
    »Das kann negativ sein, Jane!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht doch, John. Nur positiv, wenn man die Dinge so erkennt wie ich.«
    Es war nicht mein Bier, aber ich traute dem Frieden nicht. Die andere Seite, zu der Jane einmal gehört hatte, würde natürlich alles versuchen, um sie wieder zurückzubekommen. Da gab es dann kein Pardon, da gingen sie über Leichen.
    Oder sie legten es

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