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0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Briefen in die Maschine.
    Hadley stapfte unruhig wie ein gefangener Elefant im Zimmer auf und ab und jammerte in einer Tour.
    »Mein Gott! Mein Gott! Wie lange soll das denn noch dauern? Wir haben keine Zeit, wir müssen endlich anfangen!« Ich wollte gerade etwas sagen, als Mrs. Hadley mit einem Tablett hereinkam und uns Kaffee servierte. Collin hob seine Tasse, wollte etwas sagen und wurde von einem trockenen'Hustenanfall geschüttelt. Er fasste sich an den Hals, würgte und setzte die Tasse wieder ab.
    Keiner sagte etwas.
    Plötzlich sprang die Tür auf, und Phil kam herein. In der ausgestreckten Hand hielt er eine Pistole, an der noch Erdreste klebten.
    »Wir haben sie draußen unter den Bäumen gefunden!«, sagte er.
    »Ist sie kürzlich abgefeuert worden?«, fragte ich. Phil schüttelte den Kopf. Hadley hatte seine Wanderung unterbrochen und starrte verblüfft auf die Waffe. Zeine Zunge fuhr nervös über die Lippen. Gillan hörte auf zu klappern und sagte mit ätzender Schärfe: »Das ist Ihre Waffe, Hadley!«
    Hadley fuhr herum, seine Augen wurden klein und stechend. Er knurrte kaum verständlich: »Das sehe ich auch.«
    »Ich habe es nur gesagt, damit auch die beiden G-men es erfahren. War im Zweifel, ob Sie es freiwillig sagen würden!« Dann beugte er sich wieder über seine Schreibmaschine, als interessierte ihn der weitere Verlauf der Unterhaltung nicht.
    Hadley wandte sich an mich, er hob beide Hände und stammelte: »Bitte, ich weiß wirklich nicht, wie die Waffe da 24 hinaus kommt, sie lag immer in meinem Schreibtisch. Jeder konnte sie nehmen«, er machte eine Pause und setzte dann betont hinzu: »Auch Gillan!«
    Gillan hämmerte weiter, ohne aufzuschauen. Ich gab Phil ein Zeichen, im Zimmer zu bleiben und ging hinaus. Ich nahm den gleichen Weg wie am frühen Morgen und erreichte das Grundstück von Erle Bodman von der Wasserseite aus. Es war genauso großzügig und verschwenderisch angelegt wie das von Hadley, allerdings wirkte es ungepflegter und verlassener.
    Das Haus war eine ehemals weiße Imitation eines spanischen Mittelmeer-Herrensitzes, jetzt war der Verputz grau geworden, und die runden Bögen und Treppen wirkten wie eine verfallene Theaterdekoration. Ich blieb nachdenklich stehen und ließ meine Blicke über das weich zum Strand hin abfallende Grundstück streifen. Der Quadratmeterpreis war hier höher als mein Monatseinkommen, und die Steuern für den ganzen Besitz hätten ausgereicht, um eine sechsköpfige Familie ein Jahr lang zu ernähren.
    Weshalb ließ Bodman das alles so verfallen? Ich ging langsam über den Weg hinauf, der schon halb mit Unkraut zugewachsen war und kam auf eine Terrasse, deren Holzbohlen sich gesenkt hatten. Eine klapprige Hollywoodschaukel wippte müde in der milden Morgenbrise. Ich klopfte an die Glastür. Eine brummige Stimme rief: »Es ist offen!«
    Ich drückte die Tür auf und kam in einen hellen Raum, der aus einem Sammelsurium der unmöglichsten Dinge bestand.
    Der Haupteinrichtungsgegenstand war ein riesiger Bechsteinflügel, dessen Deckel zugeklappt und mit einer ganzen Flaschenbatterie beladen war.
    Auf den Möbeln lagen Schallplatten verstreut, auf einem Stuhl stand ein Tonbandgerät, auf dem Fußboden ein großer Plattenspieler. An den vier Wänden hingen Lautsprecher. Zwischen einem Berg von Papieren, Plattenhüllen und übervollen Aschenbechern hing in einem Sessel das klapperdürre Gestell von Erle Bodman. Seine kleinen, schwarzen Knopfaugen starrten mich trübe an, und seine Adlernase hatte die Farbe eine überreifen Tomate.
    »Ah so, das ist also Sherlock Holmes!«, murmelte er und hob ein Glas, das grau und schmutzig war, sodass man den gelben Whisky darin kaum erkennen konnte.
    »Sie sehen genauso aus, wie ich mir einen Sportler vorstelle!«, sagte ich und lehnte mich ihm gegenüber an ein wackeliges Bücherregal.
    »Sportler?«, fragte er verständnislos und goss sich mit zittrigen Fingern aus einer halb vollen Flasche nach.
    »Ja, so würde ich einen Mann nennen, der morgens um 6 Uhr eine Ruderpartie macht.«
    Bodman schlürfte nachdenklich sein Glas aus, dann stellte er es mit der Sorgfalt eines stark Betrunkenen hin und sagte: »Aber bitte, nehmen Sie doch Platz!«
    »Sie dürfen nicht denken, dass Ihr Gewehr dort draußen in Sicherheit ist«, sagte ich scharf, um seinen Alkohol-Nebel zu durchstoßen. »Ich werde es auch dort finden!«
    Er sah mich an, als müsste er sich Mühe geben, mich zu erkennen, dann stammelte er: »Mein Gewehr hat

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