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0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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atemlos. Ich fragte zurück: »Alles okay bei dir? War niemand hier?«
    »Nein, ich konnte nicht schlafen. Ich habe Sie Weggehen gehört.«
    »Du hast mich vorhin gehört?«, fragte ich verblüfft. Er nickte. Ich schwieg. Er konnte mich nicht gehört haben, sondern denjenigen, der das Hölzchen heruntergeworfen hatte. Den Mann, der seinen Komplizen in der Garage gewarnt hatte, als er merkte, dass ich nicht schlief, sondern auf dem Dach saß, und der mich dort mit einem Gewehr erschießen wollte.
    »Wer in diesem Haus hat ein Gewehr?«, fragte ich Collin. Er sah mich verwundert an, dann meinte er: »Niemand.«
    »Niemand hat eine Waffe?«
    »Doch, eine Waffe schon, Hadley hat einen Revolver, aber kein Gewehr.«
    »Die Schüsse kamen aber aus einem Gewehr!«
    »Höchstens…« Collin brach ab und wurde noch bleicher. Ich wartete, langsam und betont sagte er: »Höchstens Erle. Erle Bodman hat ein Jagdgewehr!«
    Ich stand neben seinem Bett und sah aus dem Fenster auf den schimmernden Ozean, über dem es jetzt allmählich hell wurde. Ich kniff die Augen zusammen. Nicht weit vom Badesteg entfernt sah ich einen dunklen Gegenstand im Wasser treiben. Er verschwand und tauchte wieder auf.
    Ich wandte mich wieder an Collin: »Du bist hier nicht mehr sicher, Collin. Es wäre das beste, du würdest mitkommen. Im FBI-Gebäude können wir besser auf dich aufpassen!«
    Er lächelte, als er den Kopf schüttelte: »Nein, .ich werde hierbleiben, ich muss bleiben!«
    »Kein Mensch zwingt dich!«
    »Millionen von Menschen. Sie warten auf meine neuen Platten, ich kann nicht weg, bevor ich mit der Arbeit fertig bin!«
    »Von einem toten Star haben deine Fans auch nichts.«
    Er zuckte zusammen, wiederholte aber: »Ich bleibe.«
    »Ich kann dich, nicht gegen deinen Willen mitnehmen. Wo sind deine Eltern?«
    »Tot. Hadley ist mein Vormund!«
    »Und er will, dass du bleibst?«
    »Ich will es!« Er lächelte wieder, dann legte er sich zurück. »Schließen Sie ab und lassen Sie bitte die Rollos vor das Fenster, dann kann nichts passieren«, sagte er noch. Ich riegelte ihn ein und steckte den Schlüssel in die Tasche, aber es war sicher nicht der einzige Schlüssel.
    Ich musste am nächsten Morgen Phil als Verstärkung holen.
    Ich ging in mein Zimmer und sah aus dem Fenster. Der dunkle Gegenstand war immer noch auf dem Wasser. Aber es war nicht, wie ich zuerst angenommen hatte, eine Boje, es war ein Boot.
    Im nächsten Moment war ich schon durch meine Verandatür hinausgesprungen und rannte mit langen Sätzen hinunter an den Strand.
    Im Haus hatte sich immer noch nichts gerührt.
    Die Wellen der Brandung glitzerten schon hell, und über dem Horizont lag eine helle Dunstwolke.
    Es war ein flaches Ruderboot. Ein Mann saß drin. Er ruderte mit voller Kraft von dem Steg weg, als er mich sah. Ich lief hinunter, sprang mit einem Satz über die flachen Stufen und setzte über die weichen Sanddünen. Der Mann im Boot war kräftig, denn er gewann schnell an Fahrt. Er hatte es bis jetzt nicht eilig gehabt. Er musste hinausgerudert sein und vorgehabt haben, wieder an dem Steg zu landen, aber als er mich gesehen hatte, war er wieder hinausgegangen.
    Als ich am Wasser ankam, verschwand das Boot gerade um die vorspringende Nase der Bucht. Ich sah mich um. Hier war kein Boot zu sehen. Ich musste einen kleinen Wald von niedrigen Büschen durchqueren, dann hatte ich wieder freie Sicht auf die andere Seite der Bucht. Aber zuerst sah ich etwas anderes. Unwillkürlich blieb ich stehen. Dann richtete ich mich langsam auf.
    Vor mir, dicht unter die Büsche geduckt, lag eine Frau. Sie trug einen wetterfesten Ölmantel und beobachtete mit einem Fernglas das Wasser. Als sie mich hörte, fuhr sie herum.
    Es war Nancy Kattle.
    ***
    Als sie sah, wer ich war, ließ sie sich aufatmend zurücksinken. Ich war mit einem Satz neben ihr.
    »Was tun Sie hier?«
    »Ich beobachte die Gegend!« Sie zeigte auf ihr Fernglas. Ich nahm es ihr ab und sah hindurch, aber das Boot war schon weg.
    »Haben Sie hier ein Boot gesehen?«
    »Ja, Erle Bodmans Boot!«
    »War er selbst drin?«
    »Sicher, vielleicht tut er etwas für seine Gesundheit!« Sie sah mich spöttisch von der Seite an.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte ich.
    »Schon die halbe Nacht, ich wollte Wachhund spielen, aber es hat nicht so ganz geklappt!«
    »Wieso?«
    »Ich bin eingeschlafen. Jedenfalls eine Zeit lang. Als ich aufwachte, sah ich gerade Bodman hier herüberrudern.«
    »Hatte er etwas bei sich, eine Flinte

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