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0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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zum Beispiel?«
    »Nein, aber er war ziemlich weit draußen, er könnte etwas versenkt haben!«
    »Kommen Sie!«, rief ich und packte sie am Arm. Aber sie riss sich los.
    »Ich kann nicht mit zu Hadley. Wenn er mich sieht, ist der Teufel los! Er will nicht, dass ich Collin sehe!«
    »Wo wohnen Sie?«
    »Bei Davie Jones und Eric Livingston. Die beiden haben das gleiche Ziel wie ich: Collin nicht mit Eve Nono zusammenzubringen.«
    »Waren die beiden heute Nacht zu Hause?«
    »Keine Ahnung. Ist etwas passiert?« Sie sah mich forschend an.
    Ich winkte ab, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. »Könnten Sie Collin dazu überreden, von hier wegzugehen?«
    »Nie. Er muss erst seine Arbeit beenden.«
    »Aber sein Leben ist doch wichtiger. Ich weiß nicht, ob ich ihn so auf die Dauer schützen kann. Irgendjemand aus seiner nächsten Umgebung will ihn töten!«
    »Aber dann müssen Sie sofort hin!« Sie war auch aufgesprungen.
    »Das habe ich auch vor. Allerdings haben wir eine Chance. Der Mörder versucht, mich vorher auf die Seite zu schaffen. Aber viel Zeit scheint er nicht zu haben. Deshalb will ich Collin in Sicherheit bringen, bis unsere Untersuchungen abgeschlossen sind!«
    Sie begann lautlos zu weinen. Dicke Tränen tropften auf ihren Wettermantel, als sie sagte: »Er muss bleiben. Ich verstehe ihn, es ist wichtiger als sein Leben!«
    »Was, verdammt noch mal?«, fauchte ich ungeduldiger, als ich wollte. Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Miss Kattle, ich habe keine Zeit, auch noch auf Sie aufzupassen. Mir gefällt auch nicht, dass Sie bei Livingston sind. Gehen Sie hinaus auf die Straßenseite der Grundstücke. Dort sind Kollegen von mir. Einer von ihnen ist Phil Decker. Er wird Sie zu einem getarnten Streifenwagen bringen. Dort können Sie meinetwegen das Haus beobachten.«
    »Ich kann schon auf mich aufpassen!« Sie lachte schnippisch, sah mich aber todernst an. Ich erwiderte nichts mehr, sondern rannte zurück. Ich quetschte mich durch die Sträucher und überquerte das Grundstück Hadleys.
    Es war jetzt schon fast hell. Ich stieß die Verandatür auf und lief zuerst in Collins Zimmer. Er schlief unruhig aber fest. Dann sah ich kurz in mein Zimmer. Nichts schien verändert. Ich lief zurück und stieg die Treppen des mittleren Trakts hinauf. Vor mir lag ein düsterer Gang mit sechs Türen.
    Plötzlich stand Alice Hadley vor mir. Sie war völlig angezogen und sah mich an, als ob sie einen Einbrecher entdeckt hätte. »Was wollen Sie hier?«, fragte sie.
    »Haben Sie nichts gehört?« gab ich zurück.
    »Gehört?«, fragte sie.
    »Wo ist Ihr Mann?«, fragte ich.
    Hadley antwortete sofort aus dem Nebenzimmer. »Hier! Ich komme sofort, ist etwas mit Collin?«
    »Stehen Sie immer um sechs Uhr auf?«, fragte ich, als er herübergeschlurft kam. Er lächelte und fuhr sich mit einer müden Bewegung durch die strähnigen Haare.
    »Ich habe im Moment viel zu tun!«
    »Haben Sie keinen Schuss gehört? Oder vielleicht sogar drei Schüsse?« Meine Frage schien beide zu überraschen. Ich hatte das Gefühl, vor einer Mauer zu stehen.
    »Schüsse?«, echote Alice, und Hadley murmelte: »Ich habe irgendetwas gehört, ich hielt es aber für ein Geräusch von der Straße!«
    »Die Straße liegt gut zweihundert Yards weit weg! Selbst eine ganze Symphonie von Fehlzündungen hätten Sie hier nicht gehört. Aber die drei Schüsse wurden vom Haus abgefeuert.«
    »Vom Haus?« Alice sah mich aus ihren hellen klaren Augen an, und mir fiel dabei auf, dass ihre kunstvolle Frisur so aussah, als käme sie eben vom Friseur.
    »Ja. Auf der anderen Seite des Flures hat jemand ein Fenster geöffnet und auf das Garagendach geschossen! Vielleicht sehen wir einmal nach.«
    Sie schienen beide erleichtert zu sein und folgten mir widerspruchslos. Ich blieb plötzlich stehen, drehte mich zu Hadley um und fragte: »Wo bewahren Sie Ihre Pistole auf, Mr. Hadley?«
    »Meine was?«, fragte Hadley verständnislos und starrte mich dumm an.
    Seine Frau half ihm. »Deine Pistole, Dickie, wo ist sie?« Sie wandte sich wieder an mich und sagte mit beherztem Lächeln: »Glauben Sie, dass auch wir in Gefahr sind?«
    Ich schwieg. Fast kam ich zu der Überzeugung, dass die beiden etwas wussten und sich diese Masche ausgedacht hatten, um mich zu täuschen. Hadley war ein Top-Manager, und seine Frau hatte die besseren Nerven.
    Aber warum hatte sie nicht wenigstens den Versuch gemacht, wieder ins Bett zu kommen? Und warum hatte er sich nicht eine geschicktere Art ausgedacht,

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