Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Revolver auf mich gerichtet hielt.
    Hinter ihm stand der dunkle Plymouth. Im Fond saß zusammengesunken Dr. Brainard, neben ihm Miss Hackett. Die Tür war offen. Ich zögerte, denn im nächsten Moment hörte ich ein mir bekanntes Motorengeräusch.
    Der zweite Mann, der neben dem Pockennarbigen im Plymouth gesessen hatte, brachte meinen Jaguar und hielt neben dem Plymouth. Inzwischen war auch der Parkwächter herangekommen.
    Der Mann mit dem zerschlagenen-Gesicht drehte sich weg, und der Pockennarbige winkte beruhigend hinüber.
    »Ist schon alles in Ordnung, eine Dame hat sich nur leicht erschrocken, wir fahren schon!«
    »All right«, sagte der Wächter und schlurfte zurück. Der Mann, der mich herausgebracht hatte, warf mir noch einen letzten Blick zu, dann setzte er sich zu dem anderen in meinen Jaguar. Ich knirschte mit den Zähnen, konnte aber jetzt nichts unternehmen.
    Der Pockennarbige winkte mir einzusteigen. Ich wollte nach hinten zu dem Doc, aber er hielt mich zurück.
    »Das könnte dir so passen! Du fährst!« Ich sagte nichts, sondern klemmte mich hinter das Steuer.
    »Los!«, befahl er, als er neben mir saß.
    Ich lenkte den schweren Wagen hinaus, weg von den Lichtern und den Menschen. Als wir die befahrene Zufahrtsstraße hinter uns gelassen hatten, befahl der Pockennarbige: »Nach links, und dann den Gross Bay Boulevard nach Rockaway!«
    Ich gab Gas. Mein Jaguar klebte sich an unsere hintere Stoßstange. Der Abstand war so gering, dass ich überlegte, ob ich nicht plötzlich bremsen konnte, dann würde der zweite garantiert auffahren und wäre einen Moment lang lahmgelegt. Aber ich musste auch den Doc und Miss Hackett rausbekommen. Das war kaum zu schaffen.
    Der Narbige musste meinen Blick in den Rückspiegel gesehen haben, denn er zog eine kleine Taschenlampe heraus und blinkte ein kurzes Signal durch das Rückfenster. Der Jaguar fiel sofort zurück.
    Ich beobachtete den Narbigen aus den Augenwinkeln. Er sah starr geradeaus. Sein Revolver lag locker in der Hand.
    Die Straße wurde immer leerer, und der spärliche Gegenverkehr hörte nach und nach ganz auf. Wir überquerten den Damm über die Grassy Bay und kamen auf die Insel. In weiter Entfernung blinkten die Lichter der Navy Station, und einmal brummte ein Düsenclipper mit ohrenbetäubendem Lärm über uns hinweg.
    Der Pockennarbige hob die Hand, ich ging mit dem Gas herunter. Plötzlich schoss die linke Hand des Pockennarbigen vor, griff in das Steuerrad, und der Wagen schwenkte von der Straße herunter auf den festen Sand. Einen Moment lang drehten die Räder durch, dann fassten sie wieder, und der Wagen arbeitete sich durch das kurze Gestrüpp hindurch, das mit hässlichem Knirschen an den Seitenwänden entlangschrammte. Der Pockennarbige überließ mir das Steuer wieder und dirigierte mich in eine schmale Schneise zwischen zwei Sanddünen hinein.
    ***
    Als der Wagen stand, zog er den Zündschlüssel ab und steckte ihn in die Tasche. Ich achtete nicht weiter auf ihn und sprang hinaus. Er hinderte mich nicht daran, und ich sah auch sofort, weshalb. Wir waren in einem halbkreisförmigen Kessel, der von zwei Seiten durch hohe, lockere Sandberge abgeschlossen war.
    Vor uns schimmerte das Wasser der Bay, weit in der Ferne begrenzt durch die Lichter von Inwood und Rockaway. Hier war kein Mensch. Nicht einmal im Hochsommer verirrten sich Badegäste oder Angler hierher, da das ganze Wasser durch Öl und Benzin verseucht war. Ich erkannte weiter vorn am Strand ein silbriges flaches Leichtmetallboot.
    Hinter mir stiegen Dr. Brainard und Miss Hackett aus dem Wagen.
    »Was haben Sie mit uns vor?«, fragte Brainard mit mühsam beherrschter Stimme. Miss Hackett weinte still vor sich hin. Als sie aber das Gesicht des Pockennarbigen sah, der sich dicht vor ihr aufbaute und heiser auflachte, wurde sie still. Er beugte sich zurück und brüllte: »Schrei doch, Puppe! Kreisch, so laut du kannst! Hier hören dich nicht mal die Möwen, denn die sind längst krepiert!«
    Sie wich langsam zurück, Dr. Brainard legte ihr den Arm um die Schultern. Der Gorilla, der meinen Jaguar gefahren hatte, war jetzt auch ausgestiegen und sagte zu dem zweiten Mann: »Hübscher kleiner Wagen, wie?«
    »Los, kommt jetzt, wir haben nicht so viel Zeit!«, sagte der Narbige und winkte mit seiner Pistole zu uns herüber. Der Gorilla wollte gerade den Draht herausreißen, mit dem er meinen Wagen kurzgeschlossen hatte, als plötzlich die Funkanlage zu summen begann. Der Gorilla blieb wie

Weitere Kostenlose Bücher