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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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DANILA hieß.«
    »Bringen Sie Rhea und mich tiach Page«, sagte der Fremde. »Bitte. Ich erzähle Ihnen alles. Ich weiß immer noch nicht, wie ich es geschafft habe. Aber Rhea ist tot.«
    »Kommen Sie herüber«, bat Zamorra. »Ich helfe Ihnen, die Tote zu holen, okay?«
    Der Mann zögerte. »Können Sie Ihr Boot wirklich nicht noch näher heranbringen?«
    Durch Nicole ging ein kaum merklicher Ruck. »Er hat Angst vor dem Wasser«, flüsterte sie Zamorra zu. »Ich kann es in seinen Gedanken erkennen. Das Wassér hätte ihn fast umgebracht.«
    Das erklärte einiges. Zamorra sah Nicole fragend an. »Traust du dir zu, die NANCY zu halten?«
    »Sicher. Ich bringe sie bis auf ein paar Zentimeter an das Plateau. Aber beeilt euch. Die Strömung kann sich jeden Moment verstärken oder abschwächen, und beides muß ich mit dem Ruder und der Maschine ausgleichen.«
    »Gut.« Zamorra löste den Anker. Nicole manövrierte die NANCY so nah wie möglich an die Platte heran. Schließlich fehlten nur noch zwei Fußlängen. Zamorra sprang an Land. Gemeinsam mit dem Weißhaarigen brachte er die tote Frau an Bord der NANCY. Als Nicole wieder auf Abstand gehen konnte, atmete sie hörbar auf.
    Zamorra starrte die Tote an. Und er dachte an die alten Geschichten der Seefahrer, nach denen Tote an Bord Unglück brachten. Dieser Aberglaube hatte sich sogar bis in den modernen Luftverkehr übertragen.
    Sie hatten eine Tote an Bord der NANCY. War das für die Rückfahrt nach Page ein böses Omen?
    ***
    Die Organisation hatte so geklappt, wie es Walt Koenig erwartete. Als das Flugzeug auf dem Airport von Page landete, stand der Hubschrauber bereits bereit. Für einen Koenig war fast nichts unmöglich. Hinter Koenig stand die Bank of Flagstaff und jede Menge Geld, das Türen und Tore öffnete und Unmögliches möglich werden ließ -meistens.
    Der Pilot erwartete Koenig bereits, der sein Gepäck von einem Kurier zu einem Hotel bringen ließ. Walt hielt sich nicht damit auf, sich zunächst im Hotel sehen zu lassen; es reichte ihm, daß das Zimmer reserviert war und er dort jederzeit auftauchen konnte.
    Statt dessen drängte es ihn, so schnell wie möglich herauszufinden, was auf dem Lake Powell tatsächlich geschehen war.
    Hatte es wirklich das Unglück gegeben, das Forbes angedeutet hatte?
    Tief in Walt Koenig war die Hoffnung, daß Forbes und seine Leute sich irrten, daß Leonard und Rhea Koenig noch lebten.
    »Halten Sie Ihren Vogel schon mal unter Dampf und besorgen Sie die Starterlaubnis«, bat Koenig den Piloten, der sich als Owen Murdoch vorgestellt hatte. »Ich muß gerade noch ein paar Dinge abklären.«
    Es war für ihn ärgerlich, daß er vom Flugzeug aus keine Möglichkeit gehabt hatte, zu telefonieren. Der Privatjet seines Vaters, in dem er das Funktelefon hätte einsetzen können, stand ihm leider nicht zur Verfügung. Eine eigene Maschinebesaß er noch nicht; etwas, das unbedingt zu ändern war, wie er beschloß. Und in dem Linienflugzeug, mit dem er von Flagstaff nach Page gekommen war, gab es für die Passagiere das Angebot nicht, Funktelefonverbindungen zu benutzen. Auf so kurzen Strecken rentierte sich das nach Auskunft der Stewardeß nicht.
    Aber jetzt, auf festem Boden, telefonierte Walt Koenig.
    Natürlich hätte er es schon von zu Hause aus tun können, aber in der Aufregung hatte er nicht daran gedacht. Und er hatte auch versäumt, ein transportables Handgerät mitzunehmen. Die Sorge um seine Mutter und die Unruhe hatten ihn konfus gemacht, und die Parascience-Techniken halfen diesmal nicht besonders.
    Er rief die Firma an, von der er wußte, daß seine Mutter dort unter ihrem Mädchennamen eine Yacht gemietet hatte.
    Telefonisch wollte man ihm keine Auskunft geben.
    Es hatte keinen Sinn, zu drohen oder Bestechungsversuche zu machen. Auf diesem Weg erfuhr er nicht, ob die Yacht noch unterwegs oder mittlerweile zurückgegeben worden war. Von der Vermittlung machte man ihm klar, daß es sich bei der gestrigen Sturmwarnung um ein Hirngespinst gehandelt hatte und er sich deshalb am ehesten mit den beiden verantwortlichen Meteorologen direkt und privat in Verbindung setzen möge. Bei der Polizei wußte man offiziell von nichts, und nur in der Zeitungsredaktion wurde man aufmerksam. Daß sich jemand ernsthaft für diesen Vorfall interessierte, erstaunte den Redakteur, noch mehr aber der Verdacht, eine Charter-Yacht könne auf dem Lake Powell gesunken sein.
    »Könnten Sie vielleicht zu uns in die Redaktion kommen, Mister Koenig?

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