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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie zum Psi-Trust…
    Aber Walt Koenig war eingeweiht worden. Dennis Holm hatte es für gefahrlos gehalten. Er vertraute Walt, der nach der »Säuberungsaktion« Leonard Koenigs zur wichtigsten Person im Personalstab der Bank of Flagstaff geworden war.
    Denn seinen Sohn hatte der alte Koenig nicht gefeuert…
    Und nun würde Walt das Erbe antreten. Da war es gut, wenn er nicht zu viel wußte. Solange er nicht wußte, wie stark der Psi-Trust und vor allem die Gruppe, mit der Forbes selbst arbeitete, inzwischen geworden war, konnte er nicht auf dumme Gedanken kommen…
    Forbes mußte jetzt nur noch dafür sorgen, daß sich auch Garth nicht verplapperte, wenn er mit Walt Koenig sprach.
    Aber das war das geringste aller Probleme…
    ***
    Als Zamorra in der kleinen Kajüte erwachte, war Nicole nicht neben ihm. Für ein paar Sekunden war er desorientert; aber dann erinnerte er sich wieder, daß sie mit einem gemieteten Boot namens NANCY auf dem Lake Powell waren.
    Er erhob sich und streifte die Jeans über, ehe er an Deck kletterte; sie hatten in der Nacht zwar an einer scheinbar einsamen Stelle geankert, aber Zamorra war nicht sicher, ob jetzt, bei Tageslicht, nicht Dutzende von anderen Booten in der Nähe waren.
    Dann sah er sich verblüfft um.
    Nicole saß im kleinen Steuerstand der NANCY. Der Anker war längst gelichtet und die NANCY auf See-Mitte.
    Zamorra turnte zu ihr und zwängte sich mit auf den Sitz. Er küßte Nicole. »He, seit wann sind wir unterwegs?«
    »Seit zwei Stunden. Ich konnte nicht mehr schlafen, aber du hast anscheinend Murmeltier gespielt und nichts davon mitbekommen, daß ich unseren Standort entschieden verändert habe.«
    Zamorra nickte. Erst jetzt fiel ihm das Brummen des Motors auf. Während seines Schlaf-Zustandes mußte er sich an das Motorengeräusch gewöhnt haben; vermutlich wäre er eher aufgewacht, wenn es plötzlich wieder verstummt wäre.
    »Und wo sind wir jetzt?«
    Sie zog eine Karte des Lake Powell und seiner Umgebung aus einem schmalen Fach hervor. »Etwa hier«, sagte sie und deutete auf eine Stelle.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Du bist und bleibst eine Landratte, Nici«, sagte er. »Ein richtiger Seemann hätte die Position anhand der Geschwindigkeit, der zurückgelegten Entfernung, der Himmelsrichtung und…«
    »Erstens«, unterbrach sie ihn lächelnd, »sind diese Methoden furchtbar veraltet; ich habe beschlossen, künftig nur noch mit Satelliten-Funkhilfe zu navigieren. Da das hier aber mangels Ausrüstung unmöglich ist, nehme ich das altbewährte Daumen-peil-Verfahren. Zweitens bist du selbst doch auch eine Landratte, Admiral.«
    Er zog die Brauen hoch. Den Spitznamen »Admiral« hatte er sich bei einem erst kurze Zeit zurückliegenden Abenteuer eingehandelt. Zwischen Australien und Neuseeland waren ein russisches Forschungsschiff und der US-Kreuzer ANTARES, mit dessen Kapitän Nicole und Zamorra befreundet waren, von einem Geister-Piratenschiff angegriffen worden. Als Zamorra mit dem Geist des Piratenkapitäns in Kontakt kam, hatte er von der ANTARES und dem russischen Forschungsschiff als von »seinen Schiffen« gesprochen, worauf ihn der Geisterpirat als »Admiral« anredete.
    Die Mannschaft der ANTARES hatte diese Bezeichnung blitzschnell als gutgemeinten Spitznamen übernommen.
    Und jetzt fing auch Nicole damit an… bloß, weil sie sich auf den Planken eines Bootes befanden, das von Seeleuten allenfalls als Nußschale bezeichnet worden wäre.
    Zamorra sah sich um.
    Er konnte nirgendwo andere Schiffe erkennen. In diesem Bereich des Lake Powell waren sie allein unterwegs.
    Er sah auf die Zeit-Uhr an dem kleinen Instrumentenpaneel. Es war später Vormittag. Er wunderte sich, daß Nicole, die doch eigentlich genauso wie er Langschläfer war, bereits seit etwa zwei Stunden auf den Beinen war.
    Plötzlich runzelte er die Stirn.
    »Was ist denn das da?«
    Nicole blickte in die Richtung, die sein ausgestreckter Arm wies. Sie griff in die Steuerung und drosselte die Maschinenleistung. Das Boot, das gegen die Strömung fuhr, verlangsamte seine Geschwindigkeit sofort.
    Etwas Helles trieb ihnen entgegen.
    »Sieht aus wie ein Brett«, meinte Nicole.
    Zamorra verließ den Steuerstand und betrat den Bug der NANCY. Breitbeinig stand er auf den Decksplanken und glich die leichten Bewegungen des Schiffes auf den Fußballen aus.
    Das Brett kam rasch näher.
    »Langsamer«, verlangte Zamorra. »Versuche beizudrehen. Da sind Buchstaben drauf.«
    »Ja und?« Nicole verzog das Gesicht,

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