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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor Kostenlos Bücher Online Lesen
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den ich auf den ersten Blick für Jano Arro hielt. Dann sah ich genauer hin und erkannte in ihm Jeff Levin.
    »Der Bulle ist wach!« meldete Mc-Sund.
    Torrey schob seinen Gorilla zur Seite. Seine kleinen bösen Augen musterten mich mißgelaunt. »Wenn du es noch einmal riskierst, mich zu schlagen, lasse ich dich so durch die Mangel drehen, daß du die Stunde deiner Geburt verfluchen wirst«, knurrte er. Ich beachtete ihn nicht, sondern sah Levin an.
    Sie wissen, daß Jeff Levin ein scharfgeschnittenes Gesicht besaß mit einer gebogenen Nase und einem schmalen, eingekerbten Mund- Er sah ungefähr so aus, wie Hollywood Piraten in seinen Seeräuberfilmen darzustellen liebt. Jetzt allerdings ähnelte er einem Piraten, der sein Schiff verloren und einige Monate auf einer kargen Insel verbracht hatte. Sein Gesicht war eingefallen, seine Augen zeigten einen fiebrigen Glanz. Bartstoppeln schwärzten Kinn und Wangen.
    Torrey bemerkte meinen .auf Levin gerichteten Blick. Er ließ ein dröhnendes Lachen vom Stapel.
    »Du scheinst überrascht, G-man, den guten, alten Jeff hinter mir zu sehen. Wir haben uns wieder vertragen. Es geschah auf Jeffs ausdrücklichen Wunsch, daß wir dich hier kassierten.«
    Er stützte die Hände auf die fetten Schenkel. »Ich konnte kaum das Lachen unterdrücken, als du mit Jano sprachst und tatsächlich glaubtest, du hättest den Sergeanten Humphrey an der Strippe. Sley spielte sich selbst, und wir telefonierten von diesem Laden aus.«
    »Das wird Sley Higgin ‘ne Menge Jahre im Kittchen einbringen«, stellte ich trocken fest. Der Kaschemmenwirt hob erschrocken den Kopf.
    »Unsinn!« grölte Torrey. »Nichts wird ihm geschehen. — Falls du überhaupt einem deiner Kollegen beim FBI erzählt hast, wohin du gehst, so wird Sley, wenn die Jungen bei ihm auftauchen, sagen, daß du hier gewesen wärest, daß er dir gesagt hätte, er hätte nicht mit dir telefoniert. Daraufhin wärest du abgezogen. Sley kann niemanden hinderrc, seinen Namen zu mißbrauchen. Deinen schönen Jaguar fährt Arro inzwischen in die Nähe deiner Wohnung. Deine Freunde können dann meinetwegen auswürfeln, an welcher Stelle New Yorks du gekidnappt worden bist.«
    »Wozu das alles?«
    Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf Levin.
    »Jeff bestand darauf, G-man! Er kann dich nicht leiden. Er ist versessen darauf, es dir zu besorgen, bevor er New York verläßt. Ich wollte ihm seinen Wunsch erfüllen und lotste dich in die Falle.« Er zeigte seine Mäusezähne in einem Grinsen, das sein Gesicht nahezu verdoppelte. »Eigentlich wollte Jeff auch seiner ehemaligen Freundin unbedingt noch den Hals umdrehen, aber die Erfüllung dieses Wunsches mußte ich ihm verweigern. Einmal bin ich Damen sehr zugetan, und zum anderen wären die Zusammenhänge zu deutlich gewesen, wenn Silvia Dane auch verschwunden wäre. Bei dir, G-man, ist es anders. Du machst dich in New York seit Jahren in gewissen Kreisen unbeliebt. Deine eigenen Leute werden sich nicht wundern, daß irgendwem die Galle übergelaufen ist.«
    Ich grinste halb so breit zurück, wie er hingrinste. »Da kennst du meine Leute schlecht, Turc. Aber warum liegen dir Levins Wünsche plötzlich so sehr am Herzen?«
    Er zog in gespieltem Erstaunen die Augenbrauen hoch.
    »Weißt du das nicht, G-man? Jeff ist ein sehr reicher Mann.«
    ***
    Torrey klatschte in die schweren Pranken. »Wir verlieren hier nur unnötige Zeit. Tim, hol den Wagen!« Während der Rothaarige hinaus ging, musterte Torrey mich. »Ich überlege, wie ich dich ruhig halten kann, G-man, ohne dich zum Postpaket zu verschnüren.« Aus der Seitentasche seines Jacketts angelte er einen grobkalibrigen Colt. Über die Schulter hielt er ihn Levin hin. »Nimm das, mein Junge! Halte dich damit schön hinter dem G-man und zerblase ihm die Schädeldecke, falls er Schwierigkeiten macht.«
    Levin nahm den Colt. Ich sah, wie sein Mund sich öffnete. Sein Blick heftete sich auf mich. Kein Zweifel, daß Jeff Levin wild danach war, mich auszulöschen. Er sah in mir den Mann, der sein großes Spiel durchkreuzt hatte.
    Torrey drehte den schweren Schädel. »Aber nur, wenn er Schwierigkeiten macht, Jeff!« wiederholte er drohend. »Ich bestimme, was und wann es geschieht.« Levin nickte, ohne den Blick von mir zu lösen. Der Gang-Boß wuchtete sich vom Stuhl hoch. »Ich hoffe, du weißt, G-man, daß Levin nur darauf wartet, daß du ihm einen Vorwand lieferst, den Finger zu krümmen.«
    »Ich kann es ihm ansehen«, antwortete

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