0428 - Die Stunde der Thunderbolts
überwinden konnte.
Rhodan beobachtete, wie die beiden Shifts Kurs auf die Insel nahmen. Sie folgten den vier Robotern in einem Abstand von hundert Meter.
Alaska Saedelaere kam zu Rhodan und dem Arkoniden heraufgeklettert.
„Dr. Bashra und ich haben die tätigen Vulkane inzwischen gezählt. Es sind vierzehn."
Rhodan ließ seine Blicke auf den Bergen ruhen.
„Es sieht so aus, als sei die doppelte Anzahl ausgebrochen."
„Ja", bestätigte der Transmittergeschädigte. „Ich glaube, wir können froh darüber sein, dass nicht alle Bomben Erfolg hatten.
Die Vulkane und Erdbeben hätten sonst das gesamte Land verwüstet. Von der Insel wäre nichts übriggeblieben, und wir hätten die Ausbrüche sicher nicht überlebt"
„Es ist durchaus möglich, dass jetzt auch ohne Bombeneinwirkung weitere Vulkane ausbrechen", mischte sich Atlan ein. „Die einmal in Unruhe geratene Erde braucht nur ein paar schwache Stellen in ihrer Kruste zu haben."
Perry Rhodan hatte dieses Risiko einkalkuliert. Er hatte von Anfang an damit gerechnet, dass sie mit den Bomben nur die Hälfte aller erreichbaren Vulkane aktivieren konnten. Nun kam es darauf an, dass durch die Beben und pausenlosen Ausbrüche keine Kettenreaktion entstand, die das gesamte vulkanische Gebiet in ein unvorstellbares Chaos gestürzt hätte. Bisher waren noch keine größeren Erdspalten entstanden, so dass die Teilnehmer der Zeitexpedition relativ ungefährdet waren. Keiner der Vulkane war groß genug, um seine Lavamassen bis in das Gebiet zu schleudern, in dem sich Rhodan und die anderen aufhielten.
Die Situation würde sich jedoch schnell ändern, wenn weitere Krater aufbrachen.
In der Nähe der eingestürzten Höhlen war kein einziger Präbio mehr zu sehen. Rhodan vermutete, dass sich Zentauren, Zyklopen und Pseudo-Neandertaler weit zurückgezogen hatten. Von ihnen war für die Dauer der Beben kein Angriff mehr zu erwarten. Das bedeutete vor allem für die Lemurer in ihrem Luftschiff eine große Entlastung.
Die vier Roboter hatten inzwischen den See erreicht und begannen, Strahlenschüsse auf die Insel abzugeben. Rhodan konnte sehen, wie der Schirm aufglühte und seine Intensität verstärkte. Das bedeutete, dass das Robotgehirn sofort auf den Angriff reagiert hatte. Vermutlich hatte es auch bereits die beiden Shifts geortet. Die flugfähigen Panzer waren in den vom See aufsteigenden Walken kaum zu erkennen, aber Rhodan machte sich keine Sorgen um sie. Sie wurden von erfahrenen Männern gesteuert, die genau wussten, wie nahe sie sich an den kochenden Asphalt heranwagen konnten.
Rhodans Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als sich vom Luftschiff zwei Lemurer näherten. Es waren Kommandant Osonoton und ein dem Namen nach Rhodan unbekannter Soldat.
Rhodan sprang von den Felsen herunter und ging dem Lemurer entgegen.
„Lavas Rasony ist verletzt", berichtete Osonoton atemlos. Seine Worte waren im Lärm der Vulkane kaum zu verstehen.
„Ist es schlimm?" erkundigte sich Rhodan besorgt, „Er hat einen Durchschuss in der linken Schulter. Ich glaube, dass er es überstehen wird, aber er müsste behandelt werden."
Rhodan nickte und bildete mit den Händen einen Trichter vor dem Mund.
„Dr. Chabrol!"
Die Ärztin hörte ihn und kam sofort zu ihm. Rhodan sagte ihr, was geschehen war. Sie kehrte noch einmal an ihren Platz zurück, um einen Teil ihrer Ausrüstung zu holen.
„Bleiben Sie bei Rasony, bis es ihm besser geht", ordnete Rhodan an. „Er ist ein tapferer Mann, der verdient hat, dass wir uns um ihn kümmern."
„Ich werde alles tun, um ihn zu retten", versprach Claudia Chabrol.
Bei den sich ständig ändernden Lichtverhältnissen kam die Schönheit dieser Frau noch besser zur Geltung. Rhodan konnte verstehen, dass sich die meisten Männer, die an der Expedition teilnahmen, in die Medizinerin verliebt hatten. Claudia Chabrol wirkte auch auf Rhodan anziehend, aber er hatte schon zu Beginn ihres Unternehmens beschlossen, sich vollkommene Zurückhaltung aufzuerlegen. Er brauchte seinen Verstand, um diese Mission zu einem glücklichen Ende zu bringen. Es wäre verantwortungslos gewesen, wenn er sich von der Schönheit einer Frau hätte ablenken lassen. Er war der Ärztin dankbar, dass sie nichts herausforderte, sondern sich wie ein Kamerad verhielt.
Rhodan sah die beiden Lemurer mit Claudia Chabrol davongehen und kletterte wieder auf das Plateau hinauf. Saedelaere und Atlan beobachteten die Ereignisse am See, wo die beiden Shifts inzwischen ebenfalls das Feuer
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