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0428 - Die Stunde der Thunderbolts

Titel: 0428 - Die Stunde der Thunderbolts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörte Fellmer Lloyd heftig atmen. Lloyd war nicht nur mit der Steuerung des Shifts beschäftigt, sondern musste sich auch auf die Gedankenimpulse der sechs Siganesen konzentrieren.
    Cascal flog eine Schleife und ließ den Shift dann direkt über der Insel schweben. Die Impulskanone des gepanzerten Flugwagens feuerte einen Schuss nach dem anderen ab. Die Energie wurde jedoch vom HÜ-Schirm der Insel mühelos absorbiert.
    „Der Schirm ist schwer zu knacken", sagte Lloyd. Cascal begriff, dass die Worte des Mutanten in erster Linie für das eventuell lauschende Robotgehirn auf der Insel bestimmt waren.
    „Wir versuchen es weiter", antwortete Cascal, auf Lloyds Vorhaben eingehend. „Vielleicht bricht der Schirm doch noch zusammen."
    Während er sprach, blickte er auf die Bildschirme der Ortungsanlage. Der Paladin III hatte sich wieder zu bewegen begonnen. Er war zu seinem gefährlichen Marsch aufgebrochen.
    Dephin ließ Paladin III in die kochende Asphaltmasse waten. Die Plastikhaut, die dem Roboter das Aussehen eines Haluters verliehen hatte, löste sich auf und fiel von der Ynkeloniumhülle ab.
    Schon nach wenigen Schritten stand der Paladin bis in Hüfthöhe in der brodelnden Masse. Wie mit gierigen Fingern wurde das Oberteil des Robotkörpers von hochspritzenden Asphaltfontänen berührt. Überall dort, wo der überhitzte Brei auftraf, brannte er große Löcher in die Plastikhaut, so dass der Paladin in wenigen Minuten sein ehemaliges Aussehen verloren hatte. An mehreren Stellen leuchtete die Ynkeloniumhülle durch die herabhängenden Plastikfetzen.
    Harl Dephin konnte diesen Vorgang nicht beobachten, aber er besaß genügend Phantasie, um sich in allen Einzelheiten auszumalen, wie der Roboter inzwischen aussah. Der Siganese konnte die in Rauchwolken gehüllte Insel auf den Bildschirmen nicht sehen, aber die von ihr ausgehenden Strahlen wurden von den Ortungsgeräten registriert und wiesen den Thunderbolts den Weg.
    Die Klimaanlage des Paladins begann anzulaufen. Es würde zwar einige Zeit dauern, bis die Ynkeloniumlegierung die Hitze nach innen abstrahlte, aber Dephin wollte auf alle Zwischenfälle vorbereitet sein.
    Er stellte fest, dass der Paladin bereits bis zum Kopfansatz im See verschwunden war. Trotz seiner ungeheuren Kräfte bewegte sich der Roboter nur langsam. Die zähflüssige Asphaltmasse wirkte wie Leim. Plötzlich wurden die Bildschirme dunkel. Dephin schloss daraus, dass nun auch der Kopf des Roboters untergetaucht war. Dephin hielt an.
    „Können Sie noch etwas sehen?" erkundigte er sich bei Captain Hulos.
    „Nein, Sir. Wir sind bis zum Scheitel in dieser Teufelsbrühe."
    „Entweder ist der See mit kochender Klapperschlangenmilch oder mit Pumaspucke gefüllt", sagte Drof Retekin angewidert. „Auf jeden Fall mit einer dieser Substanzen."
    „Lassen Sie das jetzt!" befahl Dephin. „Wir müssen überlegen, wie wir weiterkommen. Wir können nicht am Grund des Sees entlang waten. Dabei würden wir die Orientierung verlieren und vielleicht sogar stecken bleiben."
    „Wie wäre es mit Schwimmen?" schlug Major Mirus Tyn vor.
    „Gar kein so schlechter Gedanke", sagte Dart Hulos. „Schade, dass wir unsere Asbestbadehosen nicht dabei haben."
    „Ich freue mich, dass Sie Ihren Humor nicht verloren haben", bemerkte Dephin. „Aber jetzt wollen wir uns mit dem Problem des Weiterkommens beschäftigen."
    „Was halten Sie davon, wenn wir den Paladin schwimmen lassen?" fragte Rigeler. „Ich bin sicher, dass er sich in dieser dicken Brühe an der Oberfläche halten kann."
    „Pumaspucke!" verbesserte Retekin. „Es kann nur Pumaspucke sein."
    „Wenn wir die Hecktriebwerke des Roboters einschalten, können wir ihn vielleicht in eine horizontale Lage bringen", warf Mirus Tyn ein. „Wenn wir den Paladin flach im Asphalt liegen lassen, wird er von der Kraft der Triebwerke wie ein Schiff vorangetrieben."
    Dephin überlegte einen Augenblick.
    „Das könnte klappen. Auf jeden Fall ist es immer noch besser als langsam über den Grund zu laufen, der vielleicht einige Dutzend Meter in die Tiefe reicht."
    Damit war eine Entscheidung getroffen. Durch einen Gedankenimpuls, der über die SERT-Haube an die betreffenden Kommandorelais weitergeleitet wurde, zündete Harl Dephin das Hecktriebwerk, das normalerweise dazu diente, den Paladin in der Luft oder im Weltraum voranzubewegen. Der plötzliche Schub hob den Roboter vom Grund des Sees ab und ließ ihn mit dem Oberkörper aus dem See ragen. Sofort drosselte Dephin die

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