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0429 - Der G-man sah den Gangstermord

0429 - Der G-man sah den Gangstermord

Titel: 0429 - Der G-man sah den Gangstermord Kostenlos Bücher Online Lesen
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Quatsch!«, forderte ich die beiden auf. »Wir sind G-men!«
    »Das kannst du deiner Großmutter erzählen«, sagte der Gangster mit der MP geringschätzig und lachte höhnisch. »Wir kennen euch genau. Ihr kommt von Minetti.«
    »Minetti? Der Rauschgifthai?«, entfuhr es Phil.
    »Also kennt ihr den Burschen.«
    »Wenn sie zu seiner Bande gehören, dann müssen sie den verdammten Kerl ja kennen«, sagte der zweite Gangster, und dann spürte ich auf einmal den Lauf der MP in meinem Kreuz.
    »Los! ‘rüber an die Wand! Die Hände nach oben und keine Bewegung!«
    »Das werdet ihr noch bereuen«, knurrte ich. »Hier in meiner Tasche steckt der Ausweis. Wir sind G-men.«
    Ich nahm die rechte Hand herunter und wollte in die Tasche greifen. Ich erhielt einen kräftigen Stoß zwischen die Schulterblätter und flog nach vorn.
    »Lass die Flossen oben und stell dich an die Wand!«, herrschte mich der Gangster an. »Ich sage dir nochmals: Keine Bewegung,'sonst knallt’s!«
    Mir blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen. Ich drehte mich um und stellte mich neben der Tür mit erhobenen Händen an die Wand. Phil konnte ich nicht sehen, da man ihn an die gegenüberliegende Wand dirigiert hatte.
    Ich spürte die Hände des Gangsters, der mich abtastete. Ich wartete krampfhaft auf eine Chance, ihn zu überlisten.
    Dann trat er zurück. Hinter meinem Rücken hörte ich ein leises Flüstern. Wenige Sekunden später war auf einmal ein hohes Pfeifen in der Luft. Fast gleichzeitig spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Hinterkopf.
    Durch ein furchtbares Dröhnen in meinem Schädel wurde ich wach. Es klang in meinem Kopf wie der Lärm von zehn Hummeln, die man in eine Zigarrenkiste eingesperrt hatte. Ich merkte, dass ich auf einem Stuhl saß. Er musste direkt neben einer Wand 34 stehen, denn ich hing ein wenig zur Seite und spürte an meinem Gesicht den rauen Putz.
    Vorsichtig öffnete ich ein Auge und blinzelte in die Gegend. Wenige Schritte von mir entfernt stand ein alter Tisch. Auf der Platte lagen zwei Pistolen. Es waren zwei Smith & Wesson.
    Zwei Beine kamen in mein Blickfeld. Sie gehörten einem Mann, der hin und her ging. Er trug Krokodillederschuhe, und der Schnitt der Hose verriet einen ausgezeichneten Schneider.
    Da blieb der Mann stehen. Die Fußspitzen zeigten in meine Richtung. Der Mann war vielleicht fünf Yards von mir entfernt.
    »Hallo! Geht’s wieder?«, fragte eine Stimme, die ans Befehlen gewöhnt war.
    Ich gönnte mir noch einen kurzen Augenblick und öffnete dann beide Augen. Wenige Schritte von mir entfernt stand ein Mann, der mir bekannt war, obwohl ich noch nie mit ihm zu tun gehabt hatte.
    Es war Lobster persönlich!
    »Hallo, Cotton«, sagte der Geschniegelte. »Oder sind Sie Decker?«
    »Nein, ich bin Jerry Cotton«, antwortete ich und fuhr mit der Hand an den schmerzenden Hinterkopf. Ich spürte eine mächtige Beule.
    »Tut mir leid, Cotton, dass das passiert ist«, sagte Lobster, und irgendwie klang es sogar aufrichtig. »Es war ein kleiner Irrtum. Man hat Sie verwechselt. Ich hoffe, dass Sie die Sache vergessen werden.«
    Ich warf einen raschen Blick auf die Armbanduhr. Es waren noch fünf Minuten bis 17 Uhr.
    Ich musste Zeit gewinnen.
    »Ich hätte gerne ein paar Worte mit den Leuten gesprochen, die mir einen so freundlichen Empfang bereitet haben.«
    »Das geht leider nicht, Cotton«, sagte Lobster und hob bedauernd seine Hände. »Ich weiß nämlich nicht, wer Sie in Empfang genommen hat.«
    »Für Sie wird es doch eine Kleinigkeit sein, das herauszufinden«, konterte ich. »Ich möchte mich mit den Leuten gerne etwas unterhalten. Waren es nicht zufällig Ihre Leibwächter, Lobster?«
    In diesem Augenblick schlug auch Phil die Augen auf. Ich ging die wenigen Schritte zu ihm hinüber und brachte ihn auf die Beine.
    Wir befanden uns in einem kleinen Raum, in dem nur ein Tisch und mehrere Stühle standen. Die Wände waren nur roh verputzt. An der rechten Seite war eine Tür, genau von der Art, die ich auch in dem Gang im Kellergeschoss gefunden hatte.
    »Ich habe keine Leibwache, Cotton. Übrigens liegen hier Ihre Pistolen. Die Ausweise sind noch in Ihren Taschen. Sie wollen jetzt sicher gehen. Kommen Sie! Ich bringe Sie nach draußen.«
    Ich trat an den Tisch und nahm die beiden Pistolen. Durch einen kurzen Blick überzeugte ich mich, welche meine war. Die steckte ich ins Halfter. Die andere gab ich meinem Freund.
    »Wer ist Minetti?«, fragte ich und drehte mich blitzschnell nach Lobster

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