0429 - Der G-man sah den Gangstermord
Krach gegeben, als der Gangster gegen den Wagen gestolpert war, nachdem ich ihn überrascht hatte.
Ich gab Phil ein Zeichen. Im Kofferraum lag ein dünnes Abschleppseil aus Hanf. Mit wenigen Handgriffen zog ich es unter dem Karton hervor.
Phil half mir dabei, den Gangster zu fesseln.
»Los, wir müssen uns beeilen!«, flüsterte Phil. »Er war bestimmt nicht allein im Haus. Wenn er nicht zurückkommt, werden die anderen misstrauisch werden.«
***
Wir schlichen uns in die Diele. Sie war fast viereckig. Auf jeder Seite ging eine Tür ab. Eine stand offen.
Ich sah den Mann am Tisch sitzen. Er drehte mir den Rücken zu und saß vor einer Batterie kleiner Flaschen. Es lagen auch noch einige weiße Beutel auf dem Tisch.
Der Gangster füllte ein weißes Pulver in die Flaschen. Das musste die Beute aus Syracuse sein.
Ich dirigierte Phil mit einer Handbewegung auf die andere Seite der Tür, die wir jetzt einrahmten. Lautlos wie bisher wollte ich weiter.
Das Geräusch der knarrenden Türschwelle ließ mich zusammenzucken.
»He, Ed! Du bist zu langsam! Wenn du gemütlich zur Garage rausspazierst, dann muss ich die ganze Arbeit allein machen. Slater ist schon wütend, dass wir noch nicht fertig sind.«
Der Mann am Tisch musste also Billy Brown sein und dann war der Gangster, den wir draußen in der Garage überrumpelt hatten, Ed Harrison.
»Hier ist nicht Ed. Hier ist das FBI! Hände hoch! Das Haus ist umstellt!«, sagte ich laut.
Der Kerl am Tisch schoss hoch. Im gleichen Augenblick flog aber auch die Tür hinter Phil auf und ein bulliger Mann stand hinter Phil.
Phil reagierte schnell. Aber nicht schnell genug! Er brachte seine 38er nicht mehr hoch!
Ich hatte mich auch einen Moment durch den Gangster, der Nat Slater sein musste, ablenken lassen. Dieser Augenblick hatte Billy Brown genügt. Seine Rechte krachte auf mein Handgelenk und donnernd löste sich ein Schuss. Die Kugel schlug in den Fußboden und meine Smith & Wesson flog hinterher.
Da war der Gangster auch schon heran. Er hatte sich sehr schnell gefangen und griff sofort an. Er war kleiner als ich und brachte auch etliche Kilos weniger auf die Waage. Deshalb versuchte er es gleich mit üblen Tricks.
Er riss sein Bein hoch und wollte mir mit aller Gewalt den Absatz seines Schuhs in den Leib rammen. Ich war um den Bruchteil einer Sekunde schneller.
Ich machte einen Schritt zurück. Gleichzeitig schossen aber meine beiden Hände hoch und damit umschloss ich den Knöchel des Gangsters.
Ich hielt ihn wie eine eiserne Klammer gepackt und riss das Bein des Gangsters nach oben und machte gleichzeitig noch einen Schritt rückwärts.
Das Ergebnis war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend. Mit einem wütenden Schrei kippte der Gangster nach hinten, konnte sich nicht fangen, da ich den Arm nicht losließ.
Der Gangster schlug mit dem Hinterkopf zuerst auf dem Boden auf und blieb bewegungslos liegen.
Da fiel mein Blick nach draußen in die Diele.
Phil lag am Boden. Nat Slater auf ihm. Mit einer Hand hielt er die Kehle meines Freundes zu, mit der anderen angelte er nach einem Stilett, das gerade außerhalb der Reichweite seiner Finger auf dem Boden lag.
Slater beugte sich mehr auf die Seite. Phil drückte nach der anderen. Er versuchte den Gangster abzuschütteln, aber seine Bewegungen waren kraftlos.
Da kam Slater an das Messer!
Nur mit einem Finger, aber er bekam es näher an sich heran. Dann packte er den Griff und hob den Arm zu einem tödlichen Stoß.
Ich war in der allerletzten Minute heran. Als die Hand des Gangsters niedersauste, lenkte ich den Stoß durch einen wuchtigen Faustschlag ab.
Nat Slater stieß einen spitzen Schrei aus. Das Messer entfiel seiner Hand, wirbelte durch die Luft und blieb mit der Spitze wippend im Boden stecken. Der Rest war eine Kleinigkeit.
Mein Freund stand auf und probierte, ob er noch schlucken konnte. Ich klopfte ihm den Staub vom Rücken seiner Jacke.
»Danke«, murmelte Phil leise.
Dann holte ich mir aus dem Nebenzimmer die Gardinenkordeln und verpackte die Gangster zu handlichen Paketen.
Ich sah mich in dem großen Zimmer um, in dem Billy Brown an dem Tisch gesessen hatte. Ich zählte die weißen Beutel, die noch auf dem Tisch lagen und die leeren, die ebenfalls die Aufschrift des Arzneimittelwerkes in Syracuse trugen und auf dem Boden lagen, sie alle ergaben mit dem einen Beutel, den wir schon sichergestellt hatten, genau die Anzahl, die in Syracuse geraubt worden war.
Auf der Anrichte standen eine ganze Menge
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