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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden.
    Sie erzeugten ein ungewöhnlich hohles Geräusch, als würden Gebeine gegeneinander schlagen.
    Dann war die Kutsche vorbei.
    Für mich hatte es ausgesehen, als wäre sie aus den Wolken gekommen.
    Allerdings jagte sie nicht mehr in die Wolken hinein, sie blieb auf dem Untergrund, und die Pferde zogen ihn auf das Ende der alten Brücke zu, wo die Häuser begannen.
    Sie wollte ins Dorf.
    Und dann?
    Ich dachte darüber nach, als ich mich auf die Füße stemmte. Wahrscheinlich wollte sie jemand abholen. Ich dachte an die Menschen, die das Gefährt sehen würden, und gratulierte mir zu dem Entschluß, noch im Land geblieben zu sein.
    Der Fall war nicht zu Ende.
    Auch Suko stand wieder. In der Dunkelheit sah ich sein Nicken. Es war auf den dritten Schatten gezielt, der nicht mehr auf seinen eigenen Beinen stehen konnte, sondern auf dem Boden lag.
    Sergio Ivic!
    Ihn hatten die Pferde und auch die Räder erwischt!
    Das Rattern der Kutsche verschwand allmählich zwischen den Hauswänden, als wir uns in Bewegung setzten.
    Suko hatte den Mann vor mir erreicht. Er bückte sich, schaute auf ihn nieder und wandte sich mir zu, wobei er gleichzeitig die Schultern anhob.
    »Was ist los?« fragte ich ihn.
    »Sieht nicht gut aus, John.«
    »Tot?«
    »Sieh selbst nach.«
    Ich bückte mich und mußte erkennen, daß Sergio Ivic keine Chance mehr hatte. Von einem Huf war er im Gesicht getroffen worden. Dieser Treffer hatte ihn schlimm gezeichnet, und plötzlich durchfloß es ihn wie ein Stromstoß. Es glich bereits einem kleinen Wunder, daß er es überhaupt schaffte, mir die Hand zu geben.
    »Sinclair«, flüsterte er. »Verdammt, Sinclair, mit mir geht es zu Ende. Hätte nie gedacht, daß ihr es schaffen würdet, aber ihr habt es gebracht. Gratuliere…«
    »Okay, Mann, reden Sie jetzt nicht…«
    »Blut!« hauchte er weiter. »Ich sehe nur Blut. Überall ist Grauen und Blut. Ich… ich weiß mehr, als ich zugeben wollte, aber jetzt will ich es euch sagen. Van Akkerens Rache hat mich schon getroffen, sie kann mich nicht mehr vernichten. Willst du es hören?«
    »Ja.«
    Auch Suko war nähergetreten und blickte auf ihn nieder. Er hatte sich dicht neben mir aufgestellt.
    »Es… es geht um das alte Siegel der Templer. Die… die Kreuzritter sollten es finden. Deshalb sind sie aus dem Grab gestiegen. Sie sollten ins Dorf gehen. Da ist das Siegel vor Jahrhunderten in einem Brunnen versteckt worden. Die Zombies hätten es geholt, sie wären in die Kutsche gestiegen und weggefahren.«
    »Dann wartete die Kutsche auf die Zombies mit dem Siegel?«
    »Ja.«
    »Und es steckt in einem Brunnen?«
    »Sicher. Jiri und ich waren ausersehen, die Zombies zu überwachen, nachdem wir euch gekillt hatten. Das ist nicht mehr möglich, ihr habt gewonnen, wir verloren. Tut mir leid für mich. Verdammt, ich hätte gern erlebt, wie weit es Vincent van Akkeren noch bringt.«
    »Hast du den Brunnen schon gesehen?« fragte ich.
    »Nein, nicht. Aber jeder kennt ihn. Er ist bekannt, er ist auch sehr alt, dieser Brunnen. Templer-Zeit… ohhhh…«
    Sein plötzliches Stöhnen jagte uns eine Gänsehaut über die Körper. Das Gesicht des Mannes, nur noch ein Klumpen, verzog sich, und er schaffte es nicht mehr, weitere Wörter zu formulieren. Der Tod war schneller und holte ihn ein.
    Sergio Ivic, der Albino, starb vor unseren Augen.
    »Da ist nichts mehr zu machen, John.«
    Mein Freund hatte die richtigen Worte gesprochen. Ivic konnte nur noch begraben werden. Wir wußten beide, was wir zu tun hatten, hoben ihn hoch und schafften ihn an den Rand der Brücke, wo wir ihn niederlegten, weil sich jemand näherte.
    Die Person rannte mit hastigen Schritten. Wir hörten ihr Keuchen, ich leuchtete sie an und sah einen Bekannten.
    Es war Sami, der Halbwüchsige, der als einziger aus dem kleinen Vorort einige Brocken Englisch sprach. Als er den toten Albino sah, drehte er sich um und übergab sich.
    Wir ließen ihn in Ruhe, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
    Dann sprach ich ihn an. »Du hast die Kutsche gesehen?«
    »Sie ist im Dorf.«
    »Wo dort?«
    »In der Mitte.«
    »Was sagen die anderen dazu?«
    Sami blickte mich ängstlich an. »Sie fürchten sich. Keiner traut sich an sie heran. Sie sagen, die Kutsche wäre vom Satan persönlich geschickt worden.«
    »Das kann ungefähr stimmen«, murmelte ich.
    Sami stellte eine Frage. »Weshalb ist sie gekommen?«
    Ich verzog die Mundwinkel. »Das ist jetzt zweitrangig. Sie wollte auf jeden Fall jemand

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